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Wer hasst nicht den Montag?

Das frühe Aufstehen nach dem Wochenende und generell man muss wieder zur Schule.

Nach der Party letzte Woche bin ich Freitag zu Hause geblieben. Schließlich waren meine Eltern weg, weshalb keine Angestellten im Haus herumliefen und sogar das Essen mit den Davis ausgefallen ist. Besser hätte die Woche nicht für mich Enden können. 

Zu meinen Bedauer wird das Essen nachgeholt, morgen, wenn ich mich recht erinnere und meine Familie ist wieder zurück. Ach und nicht zu vergessen sind die Albträume, die ich seit der Party wieder habe. 

Zurück gegen bin ich nicht mehr, sondern bin durch Beverly Hills spaziert und erst als mich James angerufen hat, habe ich mich wieder nach Hause getraut. Es war so gegen fünf Uhr morgens, wo alle schon weg waren und ich mich mit niemandem mehr rumgeschlagen musste. 

Harper, die schon schlief, brachte er nach Hause und Nova half mir dann noch schnell beim Aufräumen. Wir haben uns echt gut verstanden und dann hat sie mir noch ihre Nummer gegeben, als sie dann schließlich nach Hause musste. Denn Rest habe ich nach dem Schlafen noch aufgeräumt. 

Schlürfend laufe ich nach unten in die Küche, doch als die Treppe erreiche entdecke ich Vicky und Nat, die auf der letzten Treppenstufe sitzen. Kurz überlege ich, ob ich überhaupt zu ihnen gehen sollte. Wir haben jetzt nicht das beste Verhältnis, zwar deutlich besser, als ich es mit Camilla und Scarlett habe. 

Ich glaube, dass meine Eltern versuchen, sie von mir wegzuhalten, damit ich ja keinen schlechten Einfluss auf sie haben kann, wie sie es behaupten würden. 

Mit meinem tiefen Atemzug setze ich mich zu ihnen. 

"Wieso sitzt ihr hier?", frage ich meine jüngeren Geschwister, die mich erst jetzt bemerken und kurz aufschreien. Leicht lächle ich sie an und warte auf deren Antwort. 
"Mama und Papa streiten sich", erzählt Nat, die Jüngste, mit ihrer niedlichen Stimme und rutscht überraschender Weise näher an mich ran. 

"Seit wann streiten die sich?", frage ich wieder und schaue nach unten. Deutlich und klar hört deren Gebrüll aus dem Esszimmer. Ich runzle mit der Stirn und versuche etwas zu verstehen.

"Schon als sie uns abgeholt haben sie diskutiert und gestern haben ist es zu Hause eskaliert"; berichtet mir Vicky und schaut dann auch zu mir. 

"Dein Name ist mehrmals gefallen", gesteht sie dann. Schluckend begegne ich ihren Blick, aber nicht wie bei meinen älteren Geschwistern schaut sie mich abwertend an, sondern warm, wie eine Schwester es tun würde. 

Vielleicht hab ich mich geirrt, meine Familie besteht nicht nur aus Monstern, die mich hassen. 

"Wann hört es auf?", fragt mich plötzlich Nat und schaut mich mit großen Kulleraugen an. Gott, wieso hab ich nie versucht eine große Schwester für die beiden zu sein. Dass sie beiden mich nicht so hassen wie die anderen, verstehe ich nicht. 

"Ich weiß es nicht, Kleines", hauche ich und nehme sie in die Arme, als ich bemerke, wie sie anfängt zu zittern. Beruhigend streiche ich ihren Rücken auf und ich versuche selbst nicht in Tränen auszubrechen. Ich schicke sie dann auf ihr Zimmer, was ich ohne Widerrede auch macht. 

Vicky und ich bleiben sitzen. 

"Hast du sonst noch was gehört?", breche ich die Stille zwischen uns. Aus dem Augenwinkel bemerke ich ihr Kopfschütteln und nicke selbst dann. Was ist zwischen meinen Eltern passiert?

"Aber ist mal Zeit, dass was zwischen ihnen passiert", gesteht sie mir plötzlich, was ich überrascht aufschauen lässt. Ihr Naturblondes Haar hat sie in einen Zopf zusammen gebunden und schon ihre Schuluniform an. 

Just hold me tight and don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt