Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich die Luft angehalten habe, bis nach etlichen Sekunden nach Luft schnappe.
Ein Schauer läuft meinen Rücken runter und schlucke den dicken Kloß in meinem Hals runter.
Wie erstarrt schaue ich mit weit aufgerissenen Augen auf Elijah, dessen Blick bis gerade noch auf den Boden gerichtet war. Unsere Blicke treffen sich und schlucke schon wieder.
Tausend Gedanken und Fragen schwirren durch meinen Kopf und ich glaube fast einen Moment lang, dass ich gleich umkippe."Was...", stottere ich und halte mich am Geländer fest, während ich die letzten Treppenstufen heruntergehe. Die frische Abendluft weht ins Haus rein und beschert mir eine weitere Gänsehaut.
Schnell laufe ich zur Tür, greife nach Elijahs Handgelenk, um ihn ins Haus zu ziehen.
"Draußen holst du dir noch den Tod", murmle ich, während ich die Tür hinter uns schließe. Die plötzliche Nähe wird mir erst klar, als sein Arm meinen streift und ich versteife mich.Mit einem großen Schritt bringe ich wieder Abstand zwischen uns, um die Situation nicht noch unangenehmer zu machen, als sie schon ist. Hitze breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich wende mich schnell von Elijah ab, der mich immer noch schweigend anschaut.
"Ähm, willst du einen Tee oder Kaffee?", frage ich leise und klopfe mir selbst auf die Schulter. Kaffee? Niemand trinkt um diese Uhrzeit noch Kaffee...
Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Lippen, als er seine Jacke auszieht und sie auf einen der Hacken an der Wand hängt.
"Tee klingt gut, Piper", antwortet er auf meine lächerliche Frage und folgt mir in die Küche, wo noch Licht brennt.Wahrscheinliche war meine Großmutter bis gerade eben noch hier unten und hat eine Zeitschrift gelesen, als Elijah geklingelt hat. Gott, ich stelle mich schon auf eine Befragung ein, da das, das Spannendes ist, was sie seit langem erlebt hat. Sowas müsste sie bisher nur im Fernsehen gesehen haben.
Still setze ich Wasser auf und suche nach irgendeinem Platz, wo ich mich hinsetzen kann. Schweigend starre ich aus dem Fenster und versuche Elijahs Auftauchen erstmal zu verarbeiten.
"Dein Haar ist braun", bricht er die Stille und ich schaue leicht verwirrt zu ihm. Unbewusst greife ich nach meinem Haar und schiele kurz darauf, fast als hätte ich es vergessen.
"Schon vor ein paar Tagen", räuspere ich mich. "Mein blond ist schon rausgewachsen und ich war es leid mir es wieder blond zu färben", antworte ich ehrlich und zucke ich mit den Schultern. Nickend lehnt er sich nach hinten und verschränkt seine Arme vor seiner Brust.
Schluckend bleibt mein Blick auf ihm kleben. Ich spüre förmlich die Röte auf meinen Wangen und muss mir wiedermal eingestehen, dass er verdammt gut aussieht. Wie oft trägt er nur ein Basic schwarzes T-Shirt und eine passende dunkle Hose. Würde man ihn auf der Straße so begegnen, würde man nicht annehmen, dass seine Familie im Geld badet.
Schnell schüttle ich meinen Kopf, in der Hoffnung somit auf andere Gedanken zu kommen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Dafür steht zu viel zwischen uns, dass geklärt werden muss. Leise wende ich mich wieder dem Wasserkocher und gieße es in zwei Tassen ein.
Der Duft des Tees schwebt in der Luft während wir beide es uns im Wohnzimmer gemütlich machen. Elijah auf dem Sofa mir gegenüber und schaut mich mit einem unlesbaren Ausdruck. Ich schaffe es jedoch nicht länger als eine Sekunde seinen Blick zu erwidern, ohne dass mir die Röte wieder ins Gesicht steigt.
Wieso mein Körper mich so verraten. Trotzdem verfolgt mich unsere letzte Begegnung und sofort fühle ich mich noch schrecklicher. Es reicht ja nicht, dass ich Wochen lang Schuldgefühle hatte und dann musste mein komplettes Leben verändern. Langsam verliere ich die Hoffnung je ein normales Leben zu führen.
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Just hold me tight and don't leave me
Romantizm𝐏𝐈𝐏𝐄𝐑 & 𝐄𝐋𝐈𝐉𝐀𝐇 Nie könnte sie das Leben führen das sie wollte. Immer musste sie die Rolle spielen, die ihre Eltern ihr gegeben haben. Das wichtigste für die ist natürlich der Ruhm und nicht das Wohl ihrer Tochter. Doch es gab eine Perso...