Es schien als hätte mit jenem Tag, wo das Bild auf meinem Nachttisch ausgetauscht wurde etwas Böses von meinem Leben Besitz ergriffen - Dinge geschahen von denen ich nie geglaubt hätte, dass sie möglich wären. Ich hätte mir all das nicht mal im Traum vorstellen können, es war zu surreal, zu grausam. Es war schrecklich einen unsichtbaren Feind zu haben. Es war furchtbar gegen jemand zu „kämpfen", der eigentlich gar nicht existieren dürfte. Es war so falsch, es war einfach das schlimmste, was mir im Leben passiert ist. Und das ärgste war, ich hatte keine Ahnung auf was ich mich einließ, auf welches böse Spiel. Dass das hier alles nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, war mir klar. Doch zugleich war ich mir auch nicht sicher, ob ich die Wahrheit wissen wollte. Ob ich wirklich erfahren wollte, wer hier so gewaltsam in mein Leben vordrang. Wer hier Thomas Identität stahl - Anders konnte es einfach gar nicht sein.
Dann kam jener Anruf, der mich alles, was ich bisher glaubte wieder in Frage stellen ließ. Ich meldete mich genervt mit meinem Nachnamen auf den eingehenden call der unterdrückten Rufnummer, weil ich eigentlich schon mit Kevin einen Spaziergang machen wollte. Zum Glück konnte Kevin meinen Gesichtsausdruck nicht sehen, denn er war schon ins Wohnzimmer voraus gegangen. Am liebsten hätte ich das Handy fallen gelassen - eine dumme Aktion, die eigentlich so gar nicht zu mir passte.
„Hallo, Schatz."
Ein Schleier von Angst legte sich über meine Augen, nackte Panik blitzte in ihnen auf.
„Hast du mich vermisst?"
Meine Finger krampften sich immer fester um das Handy in meiner Hand, ich brauchen irgendwas um mich dran festzuhalten.
„Aber das hat jetzt ja ein Ende. Ich bin zurück."
Mein Herzschlag raste wild in meiner Brust und ich hatte das Gefühl gleich umzukippen.
„Hat es dir die Sprache verschlagen?"
Ja, das hat es - mein Mund fühlt sich ganz trocken an und meine Kehle schmerzhaft zugeschnürt.
„Ich bin's, Thomas."
Ich wollte einfach nur weg laufen, mich ganz weit weg von hier verstecken. Dort, wo mich derjenige, der mich hier jetzt anrief nicht finden konnte. Ich würgte das Gespräch gespielt selbstbewusst mit der Bitte mich einfach in Ruhe zu lassen ab, wohl ein Fehler, das war mir kurz drauf klar. Plötzlich lugte auch schon Kevin mit dem Kopf bei meiner schlafzimmertür rein, weil er sich wunderte, wo ich denn so lang blieb. Vollkommen verstört stolperte ich hinter Kevin her und aus der Wohnung - ich wusste nicht, ob ich mit ihm drüber reden konnte, was hier grade vor sich ging. Allerdings erklären konnte ich ihm ohnehin nichts, denn ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich meinen angeblich verschwundenen ex-Mann eigentlich umgebracht hatte. Außerdem würde er mir doch egal, was ich ihm sagen würde eh nicht glauben, selbst in meinen Augen klang das ja alles sehr unrealistisch. Vielleicht hatte ich mich aber auch von einem fiesen Scherz täuschen lassen, vielleicht war die Stimme des unbekannten Anrufers einfach nur manipuliert worden so, dass sie so wie Thomas Stimme klang. Ja, wahrscheinlich war das alles nur eine lächerliche Scharade auf meine Kosten, es musste einfach so sein.Glaubt ihr der Anruf stammt tatsächlich von Thomas oder wurde hier mit einer stimmenverstell-Software getrickst?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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One more moment with you
Mystery / ThrillerAgnes hat ihren ex-Mann Thomas kaltblütig und ohne Rücksicht auf Verluste ermordet - denkt sie jedenfalls. Denn in letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, dass Thomas eventuell noch am Leben ist. Und nun scheint er vor allem eines zu wollen: Rache T...