Ich keuchte während ich einen kleinen Hügel hinab zu dem Park meines Hotels hinter Thomas her rannte - in meinen hohen Schuhen ein durchaus anstrengendes Unterfangen. Ich schrie Thomas hinterher damit er stehen blieb.
„Thomas... Thomas, bitte warte... du musst mir glauben."
Thomas drehte sich gelangweilt zu mir um, als wäre er meine ewige Masche leid. Aber wenigstens blieb er stehen, nur eine kleine Säule mit einem blumentrog stand zwischen uns. Händeringend versuchte ich ihm klar zu machen, dass er mich diesmal als unschuldige verurteilte.
„Wieso falle ich nur immer wieder auf dich hinein?!"
Sein Gesicht wirkte müde - er hatte mich so satt, er hatte unsere ganze Situation so satt, er hatte diese Machtspiele so satt. Doch er musste mir nur dieses 1 mal glauben, dann würde alles gut werden.
„Ich habe dir nichts in den Drink getan, das war Martin. Er will uns unbedingt auseinander bringen, genau wie damals."
Anscheinend habe ich etwas falsches gesagt, denn Thomas kam drohend näher, es war jetzt wohl keine gute Gelegenheit, um ihn zu reizen. Seine Ader seitlich an seiner Stirn schwoll bedenklich an.
„Genau wie damals, willst du mich loswerden."
Er war so stur - aber damit brachte er Mittlerweile uns beide in Gefahr. Martin hatte mit seiner Aktion Thomas leben riskiert und er würde es jederzeit wieder machen. Doch Thomas war so blind das nicht zu sehen. Ich musste ihm die Augen öffnen bevor es zu spät war.
„Nein, nicht mehr..."
Unbeeindruckt wandte sich Thomas ab, wir kamen so einfach nicht weiter. Er wollte schon weiter gehen als ich vorstürzte um ihn dran zu hindern. Er musste mir zuhören.
„Warte... ich liebe dich... und ich bereue zutiefst, was ich damals getan habe... bitte hör mir nur 1 Moment zu... ich habe mit dem Kellner gesprochen, der dir diesen Cocktail zubereitet hat und er hat mir gesagt Martin war in der Nähe. Das heißt..."
Als Thomas plötzlich 1 schritt näher auf mich zumachte, ließ mich das verstummen. Er sah mir meine Angst vor ihm an - ich hasste es, aber ich konnte es nicht ändern.
„Martin hat im Gegensatz zu dir nicht versucht mich umzubringen... deine neu entflammte Liebe zu mir kaufe ich dir nicht ab."
Resigniert ließ ich den Kopf sinken. Er stellte mich als komplette Lügnerin da. In seinen Augen war ich wohl ein lebendig gewordener Pinocchio.
„Du glaubst wirklich ich spiele dir das vor?! Denk doch bitte nur ganz kurz dran, wie glücklich wie früher waren... lass Martin fallen. Wir beide, wir können doch diese Beauty-Klinik zusammen eröffnen..."
Notfalls würde ich auch die Pension hinter mir lassen und mit Thomas irgendwo hin, weit fort von hier gehen - wir könnten noch mal ganz von vorne anfangen. Weit weg von Martin.
„Morgen überschreibst du deine Anteile an Martin und ich bekomme endlich meine 2 Millionen €... und danach will ich dich nie wieder sehen."
Mit diesen Worten wandte er sich zum gehen. Innerlich gab ich auf, es hatte keinen Sinn mehr, das hatte ich nun auch kapiert. Es war schade, aber es war nun mal so. Ich blickte Thomas nach, doch er drehte sich nicht mehr um. Ich war für ihn nicht mehr der Rede wert, er schuldete mir nichts. Seine Gestalt verschwand als schwarzer Punkt in der Ferne.Glaubt ihr Agnes hat jetzt wirklich aufgegeben und fügt sich Thomas Forderungen?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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One more moment with you
Mystery / ThrillerAgnes hat ihren ex-Mann Thomas kaltblütig und ohne Rücksicht auf Verluste ermordet - denkt sie jedenfalls. Denn in letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, dass Thomas eventuell noch am Leben ist. Und nun scheint er vor allem eines zu wollen: Rache T...