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Thomas wartete in der kleinen Halle meines Hotels auf den Notar, Martin und mich - Martin stand derweil noch im Vorraum und spielte an seinem Handy herum. Ich lächelte ihn feixend an, trotz meiner angeblich so schlechten Situation, ich wusste ja, dass ich ihn letzten Endes doch noch dran kriegen würde. Dass Martin außerhalb des Salons wartete, zeigte mir auch wieder, dass er sich mit Thomas gar nicht so gut verstehen konnte, wie die beiden mir immer Vorspielen wollten, sonst könnten sie ja die Zeit für einen kleinen Plausch nutzen. Martin grinste genauso blöd zurück, wo er mich kommen sah - er war ja so ahnungslos, wie er mir gleich direkt ins Messer laufen würde. Er hatte nicht gemerkt, wie ich schon bevor ich mich ihm genähert hatte Thomas Nummer auf meinem Handy gewählt hatte, Gott sei Dank war Thomas bereit gewesen sich auf dieses Experiment einzulassen. Martin sah hämisch auf mich herunter, er glaubte, dass er mich schon bald los sein würde, wenn ich meine gesamten Anteile an der Pension verlor. Doch er war so naiv, sein ganzes Verhalten und jedes grosskotzige Wort von ihm spielte mir nur in die Karten. Ich gab vor ihm die reuige Verliererin - aber fragte ihn zugleich auch, wie es ihm gelingen konnte die ko-Tropfen unbemerkt in Thomas Drink zu träufeln. Er war wirklich dumm, bereitwillig erzählte er mir, dass er auf so eine Situation schon länger gewartet hatte und, dass er die Drogen kurz nachdem der Barkeeper den Cocktail fertiggestellt hatte in einem unbeobachteten Moment in das Getränk getan hatte. Innerlich jubilierte ich, aber äußerlich wahrte ich noch so gut es ging meine rein faktisch dran interessierte Fassade. Doch als Martin mir keine weiteren ihn belastenden Fakten mehr lieferte, sondern nur wieder begann über mich her zu ziehen, schob ich mich an ihm vorbei und stieß die Tür zur Halle auf. Triumphierend zog ich mein Handy aus der Hosentasche und hielt es siegessicher in die Luft. Auch Thomas hatte sein Handy in der Hand - er hatte das ganze Gespräch mitangehört. Natürlich kam sofort der Spruch von ihm, dass Martin und ich uns eigentlich eh verdient hatten, weil einer mieser als der andere war mit seinen Intrigen. Ich sah ihm an, dass sich damit auch sein von Anfang an nicht grade guter Eindruck gegenüber Martin noch verstärkt hatte. Ich drängte natürlich drauf den ganzen Vertrag zu annullieren, doch Thomas bestand drauf kurz allein mit dem so eben eingetroffenen Notar betreffend der Ausgestaltung des Vertrags zu reden. Martin und ich erdolchten uns mit blicken - wir waren echt gut drin dem anderen in letzter Minute alles zu versauen. Als wir dann alle vor dem Notar saßen, verkündete uns Thomas, dass ich Martin nur die Hälfte meiner Anteile verkaufen musste, er wollte, dass wir beide hier am Hof blieben und uns hoffentlich noch jahrelang weiter „zerfleischten". Wir waren zwar beide etwas enttäuscht, denn jeder von uns hätte sich eine Ausgestaltung der Vereinbarung noch mehr zu seinen Gunsten erwünscht, aber es war immerhin eine Lösung mit der wir beiden leben konnten - unser kleinkrieg würde also weiter gehen.

Findet ihr die jetzige Ausgestaltung des Vertrags fair?

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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