Ich rannte die Treppe zu dem Seiteneingang meines Hotels hinunter als ich Thomas durch die drunter liegende Parkanlage spazieren sah - ein ausgiebiger Schlaf hatte ihm geholfen über Nacht wieder fast der alte zu werden, Gott sei Dank. Thomas hätte mich wahrscheinlich nicht mal bemerkt, wenn ich nicht so hektisch auf ihn zu gelaufen wäre. Es schien auch nicht so als er hätte er Lust mit mir zu reden, doch als er Anstalten machte einfach weiter zu gehen, hielt ich ihn einfach auf, meine Hände krallten sich in den Stoff seines Mantels. Er sah mich kalt und immer noch ein wenig erschöpft an. Meine Augen brannten vom Schlafmangel aus Sorge in der vergangenen Nacht. Ich habe kaum geschlafen - ich war fast die ganze Zeit wach gewesen. Doch nun musste ich Thomas klar machen, dass ich nicht an seinem Zustand schuld war.
„Ich war das gestern nicht. Das musst du mir glauben."
Ich hatte keine Ahnung, was hinter dem Vorfall von gestern steckte, aber ich war es auf jeden Fall nicht.
„Du lügst doch, wenn du den Mund aufmachst."
Es war ja klar, dass er mir nicht glaubte. Aber diesmal war ich wirklich unschuldig - zumindest dieses 1 mal. Ich wusste, wie unglaubwürdig ich klang, aber es war nun mal die Wahrheit.
„Nein nein, jetzt überleg doch mal... ich wollte mit dir ins Bett gehen... da gebe ich dir doch vorher keine ko-Tropfen. Was hätte ich denn davon?!"
So blind konnte Thomas doch gar nicht sein, das machte ja alles keinen Sinn. Ich würde mir doch nicht selbst in meinen Plan hinein pfuschen. Im Gegenteil, ich hätte alles getan um ihn zu helfen. Wenn Thomas zu blöd oder zu ignorant war das zu sehen, konnte ich ihm auch nicht helfen. Er sollte einfach froh sein heute noch am Leben zu sein und noch dazu in einer doch recht guten Verfassung.
„Vielleicht wolltest du ja gar nicht mit mir ins Bett."
Das konnte ja wieder mal eine tolle Diskussion werden - warum war er nur immer so stur?! Ich werde meine Karten nicht dermaßen offen legen, wenn ich log. Die Umstände waren zu bizarr als dass ich mir so etwas gewünscht hätte.
„Sondern?"
Verständnislos blickte ich Thomas an, ich verstand nicht ganz auf was er hinaus wollte.
„Mich loswerden."
Entnervt schloss ich die Augen, er würde mir nie mehr vertrauen, er konnte es einfach nicht mehr. Er sah in mir eine eiskalte mörderin, aber ich war mehr als das. Ich musste es Thomas nur verdeutlichen.
„Nein, nein, das stimmt nicht... Martin steckt dahinter. Ich wette mit dir... er will uns gegeneinander ausspielen."
Es konnte einfach kein Zufall sein, dass Martin ausgerechnet dann ins Zimmer geplatzt ist, wo mein Plan mit Thomas zu schlafen schiefgegangen ist. Wahrscheinlich hatte er von Anfang geplant Thomas auf das Zimmer zu folgen.
„Das braucht er doch gar nicht mehr... entweder Martin bekommt deine Anteile und zahlt mir die 2 Millionen € oder das Video mit deinem Geständnis landet bei der Polizei... du hast Zeit bis nächste Woche."
Meine Finger klammerten sich noch fester in den samtigen Stoff von Thomas Jacke - das konnte einfach nicht wahr sein, ein Schrecken jagte hier den nächsten. Er konnte nicht einfach so das Thema wechseln und mich grundlos so unter Druck setzen.
„Aber bis nächste Woche?!"
Mir lief die Zeit davon. Ich brauchte Ruhe um die Fakten klar sehen zu können, um weiterhin nach einem anderen Ausweg suchen zu können. Falls es denn einen gab. Meine Widerrede dürfte Thomas nicht gefallen haben, denn er schubste mich hart zurück, meine Hände fielen kraftlos hinunter.
„Halt dich in Zukunft von mir fern."
Das war wohl sein letztes Wort - meine Chance war verspielt ohne, dass es meine Schuld gewesen wäre. Manchmal war das Leben eben verdammt unfair zu einem. Und derzeitig schlug das Schicksal bei mir knüppeldick zu.Was glaubt ihr steckt hinter der Sache mit den ko-Tropfen?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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One more moment with you
Mystery / ThrillerAgnes hat ihren ex-Mann Thomas kaltblütig und ohne Rücksicht auf Verluste ermordet - denkt sie jedenfalls. Denn in letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, dass Thomas eventuell noch am Leben ist. Und nun scheint er vor allem eines zu wollen: Rache T...