Die Nacht verging zu schnell. Viel zu schnell war morgen und die angst kehrte zurück. Gleichzeitig aber auch wurde ich seltsam ruhig. Mir war sowieso alles egal. „Nein ist es nicht! Vergiss nicht das du diese Rolle nur spielst... bei allem Schauspielerischen Thalern, vergiss darüber hinaus dich nicht..." meldete sich eine leise Stimme. Ja sie hatte recht. Aber ich musste kurz mein eigentliches ich vergessen um authentischer und überzeugender die andere Seite spielen zu können. Ich war früh aufgestanden und hatte passend zu meiner Rolle mir mein Versteck geschminkt. Lashes aufgeklebt und Augenbrauen gemacht. Hinter dieser Maske würde niemand das leid sehen. Ich durfte heute nur nicht wieder umkippen. Jetzt saß ich hier auf dem kalten Boden, den Wind im Gesicht, mühsam bemüht die Tränen zu unterdrücken. Wie sollte ich heute stark sein? Und wie sollte ich die englisch klausur schaffen? In meinem Kopf ist ein Chaos aus Gedanken und darunter ist sicher kein Englisch... heute war alles anders. Ich hatte auch keinen Kaffee gemacht wie sonst jeden Morgen, wozu denn auch ich hatte heute ja keine Pause. In der Pause und danach zwei Stunden schrieben wir englisch und dann musste ich schon weiter nach Bonn. Jetzt kam auch noch der Bus zu spät, so bekam ich auf keinen Fall mehr den Anschluss Bus. Das wiederum bedeutete dass ich nicht zu netto vor der Schule konnte was hieß ich würde ohne Zucker in die englisch Arbeit gehen und dieser vermutlich verhauen nur um dann anschließend wieder umzukippen. 3 Minuten schon zu spät. Ich hatte den Anschluss Bus endgültig verpasst. Den bekam ich nur wenn mein Bus pünktlich oder maximal eine Minute zu spät war.
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Nie gut genug
RandomDas Leben in seinen Höhen und Tiefen, mit seinen Schwierigkeiten und mit dem Wille zu überleben. Weshalb? Um einmal gut genug zu sein. Nicht für irgendjemanden, nicht für sich, für sie. Oder aber sie würde bei dem Versuch gut genug zu sein sterben.