11:30~
Erschöpft dank ich auf den Sitz und ließ meine Tasche neben mich fallen. Ich setzte die Kopfhörer auf und alles wurde still. Aber meine Gedanken sind zu laut. Ich will nicht denken. Ich will das es leise ist. Also stelle ich die Kopfhörer laut und lasse Musik laufen. Lasse mich fallen in die Wörter und Töne. Sie sind so laut, dass sie meine Gedanken übertönen. Ich will nicht denken. Lasst mich doch flüchten aus dieser Welt...14:00
Ich ließ mich auf die warme Bank in die Sonne plumpsen und betrachtete die anderen. Die Stimmung war gedrückt- meine war nicht besser. Schule hatte mir gut getan, wie ich den rückweg geschafft hatte ohne vor den Zug zu springen wusste ich nicht. Ein kleiner Schritt. Dann müsste ich jetzt nicht hier sitzen. Aber ich glaube das tief in mir immer noch verzweifelte Hoffnung sitzt das alles doch irgendwann noch einmal besser werden würde. Ich hielt mein Gesicht in die Sonne und ließ meine Gedanken ziehen. Die Schule hatte mich erschöpft und der wenige Schlaf machte mir zu schaffen. Und ich könnte schwören dass ich abgenommen habe. Ich musste unbedingt morgen auf die Waage. Ich musste noch Hausaufgaben machen aber mein Gehirn wollte einfach nicht mehr funktionieren. Dennoch raffte ich mich auf, holte meine Sachen und versuchte mich zu konzentrieren. Ohne jeden Erfolg. Nach einer halben Stunde räumte ich das wenig geschriebene und den Papierkram frustriert weg und ging rein, im Schatten war es ganz schön frisch geworden. Zu kalt für ein t-shirt.Unbestimmte zeit—
Heiße Tränen rannen über mein Gesicht. Meine Lunge war wie abgeschnürt. Mein Hals war eng. Ich schluchzte unkontrolliert. Ich wollte doch lediglich diesen Zettel haben auf dem Stand wie viel ich gegessen hatte... rade heute brauchte ich diese Kontrolle. Heute, wo die Essstörung so laut war und in meinem Kopf siégeante Zeit die gleichen Gedanken wiederholte. Ich vergleiche mich die ganze Zeit mit den anderen Mädels. Die alle dünner als ich waren. Und er wollte ihn mir einfach nicht geben. Natürlich musste ich lernen diese Kontrolle abzugeben, aber nicht heute. Nicht jetzt. Ich lief ins Bad und ließ mich in der Dusche auf den Boden gleiten. Hemmungslos schluchzte ich und betete dass dies einfach alles schnell vorbei sein würde. Ich hatte einfach keine Kraft mehr so etwas noch auszuhalten. Die Angst wurde immer stärker. Angst vor allem. Angst etwas schlimmes zu haben, angst plötzlich von dem so bekannten Medikament abhängig zu sein, angst das jemand starb, angst vor etwas von dem ich nicht wusste was es war. « Suizid » schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Es könnte so einfach sein. Ich konnte vor der Angst fliehen. Vor den Problemen. Denn ich kam grade nicht an drogen.
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Nie gut genug
RandomDas Leben in seinen Höhen und Tiefen, mit seinen Schwierigkeiten und mit dem Wille zu überleben. Weshalb? Um einmal gut genug zu sein. Nicht für irgendjemanden, nicht für sich, für sie. Oder aber sie würde bei dem Versuch gut genug zu sein sterben.