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Ich rannte. Ich musste einfach hier raus und vor allem weg von diesem Gelände. Außer Atem kam ich an der Straße an. Ich machte die Musik so laut das es in meinem Kopf wieder hallte. Ich beobachtete das geschäftige Treiben mit Tränen in den Augen. Ich sog die dreckige Stadtluft in meine Lungen. Das würde bald Alltag sein. Der Geruch von essen und Abgasen lag in der Luft. Ich schlenderte die Straße entlang. Regen lief über mein Gesicht und vermischte sich mit meinen Tränen. Es war kalt und dämmerte bereits. Alles war grau und nass. Passend zu meiner Stimmung. Ich wusste nicht wohin mit mir. Ich wusste nur das ich weg wollte. Ich könnte... „nein. Bleib bei Sinnen. Tu das dem Zugfahrer nicht an." Aber wenn ich..... „ du hast keine scharfe Klinge. Doch, aber nicht scharf genug." Und wenn....? „Du würdest die Nacht in der Kälte nicht überleben und es wäre kein schöner Tod. Du musst kämpfen darling." die Stimme der Vernunft war bestimmt. Aber ich konnte nicht mehr. Ich war verletzt, enttäuscht, traurig. Ihre Worte waren wie tausend Messerstiche gewesen. Ich setzte mich an die Haltestelle der Bahn und schaute dem Treiben zu. Es wurde immer dunkler, die Lichter der Stadt immer heller. In 5 Minuten würde eine Bahn kommen. Ich hatte drei Optionen. Klartext jetzt hier. Ich könnte mich davor schmeißen. Es würde sicher nicht lange weh tun. Es wäre sicher der richtige Weg. Ich wäre frei. Es würde mir gut gehen. Meine Situation war aussichtslos, ich hatte nichts mehr zu verlieren.  Das letzte Wort war heute gesprochen worden. Es ging nicht mehr nach hause. Sie wollte mich dort nicht haben. Ich wusste sie hasste mich. Wieder einmal war ich an allem schuld. Diesmal war ich nicht die einzigste der dies auffiel. Auch meiner Therapeutin fiel das Verhalten meiner Mutter auf, aber keiner konnte etwas machen. Warum verdammt half mir keiner? Warum nahm mir keiner dieses leid? Warum musste ich so leiden? Die Bahn fuhr ein. Wie versteinert blieb ich stehen. Ich traute mich den Schritt nach vorne nicht. Die Türen schlossen sich und sie fuhr weiter. Als wäre nichts gewesen. Tränen rannen über mein Gesicht. Es tat so verdammt weh... ich wollte doch nur nach Hause... nur eine Mama haben die mich liebt. Irgendwen der mich liebt. Aber ich hatte alles verloren. Mein zu Hause, meine Mama, meine Freundin. Dieses Leben hat nur noch wenig Sinn. In den Stall darf ich auch kaum. Aus der Essstörung gibt es auch keinen weg. Meine blöde SIM Karte ist gesperrt weil ich den PUK nicht weiß. Bin also nachts auf mich alleine gestellt. Ich bin verzweifelt. Kann mir keinen reden, bringe kein Wort raus. Ich fühlte mich schlecht, meine Therapeutin hatte mich komplett ohne Mauern gesehen. Ich hatte sie angeschrien, dabei konnte sie nichtmal etwas dafpr. Dann kam außer schreien nichts mehr aus mir raus. Ich konnte nicht mehr, meine Psyche brach das erste mal endgültig zusammen. Ich schrie, ohne Ende, laut, verzweifelt. Weinte. Schrie. Hoffte dass die Schmerzen besser wurden, dass das Leid besser wurde. Ich konnte nicht mehr, sank zu Boden und blieb liegen. Schrie weiter. Alles raus. Aber es nahm kein Ende. Sie sprach mich an aber ich konnte nicht reagieren. Zeitweise bekam ich nichts mehr mit, dieses leid war zu laut die Schmerzen kaum auszuhalten. Irgendwann kam endlich die Ruhe. Zitternd lag ich auf dem kalten feuchten Boden, die Sicht verschwommen. Sie hatte mich so gesehen. So schutzlos. Sie hatte das erste mal mitbekommen welches Leid in mir schlummerte. Sie beruhigte mich und sprach mir Mut zu. Ic wollte ihr glauben, dass alles gut werden würde, dass es okay war, das es einen Weg gab. Manchmal wünschte ich ich wäre weniger stark. Ich war stark genug um aufzustehen, um weiter zu machen, immerhin ist es bereits Abend und ich lebe noch. Aber jede Hoffnung hat meinen Körper verlassen. Ich fühle mich leer. Mein Blick ist seltsam leer. Mein Zustand ist schlimmer als damals als ich frisch traumatisiert war. Wäre ich weniger stark hätte ich aufgegeben. Vielleicht tue ich das noch. Mein Herz schlägt, ich kann es spüren, aber ich fühle mich seltsam Tot.  Ich will reden, will es jemandem erzählen, will schreien, aber es kommt kein Ton, kein Wort über meine Lippen. Ich will es nieder schreiben, aber ich kann nicht. Ich finde keine Worte. Mein Kopf ist eine Wüste. Ich will es jemandem erzählen... aber mir fehlt die Kraft. Es gibt keinen Ausweg. Ich würde gleich reingehen, zur Klinge greifen und schneiden. Wie immer. Und keiner würde da sein, da ich ohne wlan mein Handy nicht nutzen konnte aufgrund der fehlenden PUK.

Nie gut genug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt