„Ich liebe Sie, Ercan!" Ein Grund, aus Atemnot zu sterben..
Verwirrt stand ich hastig aus meinem Bett auf, öffnete die Tür um einen Spalt auf und konnte die Stimmen deutlicher hören. „Ich liebe Sie!", wiederholte er seinen Satz. „Halt deinen Mund!", hörte ich meinen Bruder warnend sagen und es häuften sich Fragen über Fragen. Verwirrt lehnte ich mich an die Türzarge und hielt dabei meinen Atem an. Mein Bruder kannte wohl die Frau ebenso, da er auf Eymen sonst nicht so reagieren würde. Wahrscheinlich war sie eine sehr enge Freundin von Ercan. „Weiß Sie davon bescheid?", fragte mein Bruder bissig nach. „Nein, noch nicht", beantwortete Eymen gelassen. Wie konnte man in so einer Situation so ruhig darauf antworten, während der beste Freund vor ihm sich vor Wut aufbrüht? Grübelnd streckte ich meinen Kopf etwas mehr aus der Türzarge und lauschte weiter. „Willst du mich jetzt verarschen?! Was heißt hier noch nicht?!" Ich zuckte zusammen und knallte mit meinem Ellenbogen auf den Türrahmen. Stöhnend massierte ich die Stelle und versuchte so vergeblich den Schmerz zu lindern. Da mein Zimmer an Ercans Zimmer benachbart war, hörte er wohl meinen Anstoß am Türrahmen und mein Aufstöhnen, sodass er voller Wucht sein Tür aufriss und direkt in meine Richtung sah. Scheiße. „Hast du uns gerade belauscht?!", fuhr mich mein Bruder wütend an. Überrascht über seinen Wutausbruch, sah ich ihn verwirrt an. „Ja, ihr habt so leise miteinander gesprochen, dass ich mein Kopf schon an deine Tür anlehnen musste", wies ich ihn belustigt ein und massierte meinen schmerzenden Ellenbogen. „Ach, geh mir einfach aus dem Weg!", dirigierte er mich erregt und stieß mich zur Seite, sodass ich mein Gleichgewicht fast verlor. „Esel!", rief ich ihm energisch hinterher und sah ihm zu, wie er mit stampfenden Schritten in die Küche lief. Wahrscheinlich wollte er zur Beruhigung eine rauchen. „Geht es dir gut?", hörte ich Eymen besorgt fragen und sah ihm zu, wie er meinen schmerzenden Ellenbogen musterte. „Was ist mit dem Esel los?", wollte ich mich bei ihm erkundigen und winkte mit meinem Kopf in die Küchenrichtung. „Ach, er ist nur ein bisschen eifersüchtig, dass er mich nun mit jemand anderem teilen muss", erwiderte er schwach schmunzelnd und strich mit seinem Daumen über die ziehende Stelle an meinem Ellenbogen. „Aha." Unglaubwürdig beobachtete ich Eymen und jedes seiner Gesichtsausdrücke. Er hatte heute mit mir mehr Wörter ausgetauscht, als er es seit unserer Kindheit insgesamt getan hatte. „Bade", ertönte Ercans Stimme durch die Wohnung, sodass ich erschrocken paar Schritte von Eymen zurück lief und in die Küchenrichtung sah. „Tante Zühal hat angerufen, sie erwartet uns zum Abendessen", fuhr er fort, schloss wahrscheinlich die Balkontür zu, da es sich so anhörte und lief durch die Küchentür. Als er uns wieder so erblickte, wie er uns kurz verließ, zogen sich seine Augenbrauen wieder zusammen. Überrascht sah ich auf meine Armbanduhr runter und erschrak, als die Uhr auf 22:34 Uhr schlug. „Was wollen sie den bitte um diese Uhrzeit essen?", fragte ich verwirrt nach. Er zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Ich komme nicht mit, habe heute genug Aktionen erlebt.", teilte ich müde meine Entscheidung mit und bis mir sogleich in die Zunge. Ercan sah mich prüfend an. „Was hast du den heute erlebt?" – „Wollen wir hier weiter stehen bleiben und unnötig diskutieren, oder wollen wir los?", fiel Eymen ins Wort und rettete mich wortwörtlich. Dankend sah ich zu ihm rüber. „Halt du deinen verdammten Maul", wies Erna Eymen sauer ein, sodass ich überrascht meine Augenbrauen hob.
[...]
„Bade steh auf! Mama will mit dir sprechen!", hörte ich Eylül genervt rufen. „Man lasst mich doch mal in Ruhe ausschlafen!", nuschelte ich vor mich hin, doch mir wurde augenblicklich die Decke aus meinem Körper weggezogen. „ Off!", rief ich sauer durch das Zimmer und stand energisch aus dem Bett auf. Wütend stampfte ich ins Wohnzimmer und sah meine Mutter wie erwartet auf dem Sofa sitzen, doch nicht alleine. Ercan, Begüm sowie Nisa saßen neben ihr aufgereiht auf dem Sofa. Ich blickte verwirrt in deren Gesichter. „Was gibt's, mom?!", fragte ich sie etwas bissig, kassierte dafür warnende Blicke von meinen Geschwistern und hielt somit inne. „Was läuft zwischen Eymen und dir?" Mein Mund blieb offen. Was soll den zwischen mir und ihm laufen? „Nichts?", gab ich nervös zu. Ich wusste selber nicht warum ich auf einmal so nervös war, doch es nervte mich unheimlich. „Eymen hat zu Minel gestern gestanden, dass er schon in einer Beziehung wäre!" Ich blickte verwirrt in das Gesicht meiner Mutter. „Und jetzt? Was hat das mit mir zu tun?" - „Er hat behauptet, dass er mit dir zusammen wäre" Ich riss augenblicklich meine Augen weit auf. Er und ich. Ein Paar? „Was?!", schrie ich nun komplett überrascht. „Ich hab's dir doch gesagt, Mama. Sie wusste davon noch nichts!" Ich blickte nun überrascht Ercan an, der sich nervös durch die Haare ging und mit seinem rechten Fuß hoch und runter wippte. Er wusste davon bescheid? „Habt ihr euch deswegen gestern gestritten?", forderte ich ihn überfordert auf, mir zu antworten. Er gab mir jedoch keine Antwort und ich wurde immer nervöser. Die Frau bin ich? Seine Frau bin ich? „Ich entziehe mich aus dem Thema. Klärt es unter euch zwei auf!" Somit verschwand er aus dem Wohnzimmer. „Woher weißt du das Mama?" - „Sie hat es gestern mit Tante Zühal erfahren. Deswegen haben wir gestern auf euch gewartet.", beantwortete mir Begüm meine Frage. Unglaubwürdig zog ich meine Augenbrauen zusammen, kehrte meinen Rücken zu ihnen um und lief auf die Haustür zu. Dort griff ich nach einem Cardigan und den Autoschlüsseln, zog energisch meine Schuhe an und riss die Tür auf. „Bade, wohin willst du gehen?!", schrie meine Mutter mir hinter her. „Zu wem wohl Mama?", stellte ich ihr genervt eine Gegenfrage, schlug die Tür zu und lief auf das Auto meiner Geschwistern zu. Ich war festentschlossen. Ich musste ihn zur Aufklärung stellen.
[...]
Bei Eymen angekommen, wartete ich erst Mal zehn Minuten draußen. Wie sollte ich ihn um Aufklärung bitten und vor allem wie stehe ich vor Tante Zühal und Onkel Necati da? Ich schlug wütend auf das Lenkrad zu und hupte ausversehen. Genervt seufzte ich einmal tief ein, stieg hastig aus dem Auto und lief mit sehr langsamen Schritten auf das hellblau gestrichene Mehrfamilienhaus zu. 'Özbay' stand auf der dritten Klingel und genau da wollte ich hin. Doch mein Mut verließ mich schneller als gedacht. Nochmals die frische Luft tief einatmend drückte ich auf die Klingel, die mir nach unendlichen 17 Sekunden geöffnet wurde.
„Herzlich Willkommen, meine Liebe!", begrüßte mich Tante Zühal freudig, doch etwas überrascht mich um diese Uhrzeit hier anzutreffen. „Hallo Tante Zühal! Ist Eymen zuhause?", begrüßte ich sie knapp und sah mich im Flur flüchtig nach ihrem Sohn. Sie sah mich irritiert an, doch lud mich in die Wohnung rein. „Ja, er schläft noch. Herrje mein Kind, warum habt ihr es uns nicht vorher gesagt?" Ich verdrehte meine Augen. Nicht auch noch du, Tante Zühal. „Ich klär dich gleich auf, ok? Ich muss jetzt kurz zu Eymen" Somit ließ ich die noch nichts ahnende Frau im Flur stehen und machte mich auf den Weg ins Zimmer von meinem angeblichen festen Freund Eymen.
Ich riss die Tür energisch auf und ließ ihn sogleich wieder energisch schließen. Ich erblickte Eymen friedlich auf dem schwarzen Doppelbett schlafen, was mittig im Zimmer aufgestellt wurde. „Eymen steh auf!", flüsterte ich sogleich. Doch keine Reaktion. Ich zog seine Decke weg, wie Eylül es bei mir heute Morgen auch getan hatte. Und das mit Erfolg, den er sprang wütend auf und sah mich giftig an. „Sag mal, geht's dir noch gut?!", rief er wutentbrannt. „Die Frage kann ich dir nur zurück stellen!" Er blickte mich nun verwirrt an. „Es wird herumgesprochen, dass wir beide.." dabei verdeutlichte ich ihm mit meinem Zeigefinger abwechselnd auf uns zwei „eine Beziehung führen würden" Nun sah er mich ertappt an und kratzte sich überlegen am Kopf. Und genau das brachte mich komplett aus dem Konzept raus. Trotz dass er mit einem Tanktop vor mir saß, war es ein Kampf mit mir selber, ihn nicht anzugaffen. „Naja noch nicht", raunte seine Stimmer durch das ganze Zimmer, sodass ich überfordert ihm in die Augen sah.
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Ohne Dich.
Romance„Ich liebe dich", ließ Sie Ihn wissen. „Ich will mich scheiden lassen", ließ Er Sie wissen. - Diese Geschichte wird überarbeitet! -