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The Dark Arts are many, varied, ever-changing and eternal. Fighting them is like fighting a many-headed monster, which, each time a neck is severed, sprouts a head even fiercer and cleverer than before. You are fighting that which is unfixed, mutating, indestructible."

ƸӜƷ

~Severus Snape~

Wut war alles gewesen, was er in den ersten Monaten nach seiner Entlassung aus dem St. Mungos verspürt hatte.

Wut über seine Entscheidung ein Todesser geworden zu sein. Wut über die Rolle, die er im Zauberkrieg gespielt hatte. Wut auf Harry Potter und Hermine Granger, die ihn aus der Heulenden Hütte gerettet und dadurch dafür gesorgt hatten, dass er sein elendiges Dasein weiterführen musste.

Seit zwei Wochen verspürte er noch mehr Wut auf Hermine Granger, die glaubte, sie wüsste alles besser als er und dass, obwohl sie ihn um Hilfe gebeten hatte.

Im Moment jedoch, verspürte er das Gefühl von Schmerz in sich auflodern. Es war kein körperlicher Schmerz und gerade das machte es nahezu unerträglich für ihn. Severus war es gewohnt mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert zu werden, doch diese Art von Folter war viel schlimmer als jeder Fluch, mit dem er je belegt worden war.

Nachdem er zurück nach Hogwarts appariert war, machte er sich auf den Weg zum Astronomieturm, um etwas Ruhe vor dem Abendessen zu erhaschen. Kurz nachdem er Spinners End verlassen hatte, war er in der Winkelgasse gewesen, um einige Besorgungen zu erledigen. Ursprünglich wollte er nur einige Zaubertrankzutaten aus der Apotheke kaufen, doch da er keine große Lust verspürte hatte, so früh nach Hogwarts zurückzukehren, war er zunächst bei Flourish and Blotts gewesen und dann auf zwei Gläser Feuerwhisky in den Tropfenden Kessel gegangen. Letzteres hatte er jedoch sofort wieder bereut.

Sein ganzes Leben lang, waren ihm die Leute mit Abneigung und Skepsis begegnet, doch nun sah die Zauberwelt einen Helden in ihm, der er nicht war. Er hasste es, dass die Leute ihn zu etwas machten, was er nicht war. Er war kein Held. Menschen waren seinetwegen gefoltert und getötet worden. Niemand sollte ihn deshalb bewundern oder gar beglückwünschen. Der Krieg hatte nichts verändert, denn seine vergangenen Taten würden immer bestehen bleiben – und nichts würde diese Tatsache ändern!

Seufzend lehnte er sich an das Geländer des Astronomieturms und ließ die angenehm warmen Sommerwind über sein Gesicht streifen, während er einige tiefe Atemzüge nahm. »Ich werde zu alt für solche Probleme« dachte er, doch eigentlich war Severus gerade mal dreiundvierzig. Nicht gerade das Alter, wo man sich so müde und ausgelaugt fühlen sollte.

Während er versuchte an nichts Bestimmtes zu denken, kam ihm die Auseinandersetzung mit Lucius wieder in den Kopf. Natürlich hatte Severus gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Name Granger in der Zeitung stand. Seit dem Krieg wurde jede noch so kleine Information über die Kriegshelden Harry Potter, Hermine Granger und Ronald Weasley im Tagespropheten analysiert. Es glich einem Wunder, dass noch nichts von Hermines Panickattacken an die Öffentlichkeit gelangt war, denn soweit er von Potter erfahren hatte, war es auch mehrmals während der Arbeit passiert.

So sehr er über eine Lösung nachdachte, er kam nicht darauf. Es war, als ob ihre eigene Magie sie in diesen Zustand bringen würde, denn ein Fluch konnte sie nur bis zu einem gewissen Punkt beeinflussen. Hermine jedoch, hatte keinerlei Kontrolle mehr über ihre Attacken oder ihre Blackouts.

»Wieso kümmert es dich überhaupt? Es ist nicht dein Problem - Sie ist nicht dein Problem!« zischte eine leise Stimme in seinem Kopf, doch er ignorierte sie.

Das Problem musste gelöst werden, denn er hatte keinerlei Lust, ständig aus dem Unterricht geholt zu werden, weil Hermine eine von ihren Attacken hatte und niemand sonst wusste, was zu tun war. Egal wie er das Blatt drehte und wendete, er musste Lucius dazu befragen - er hatte keine andere Wahl. Doch zunächst würde er etwas Zeit vergehen lassen, in der sich sowohl Lucius als auch er beruhigen konnten.

ᴅᴇɪɴ ʟɪᴄʜᴛ ɪɴ ᴍᴇɪɴᴇʀ ᴅᴜɴᴋᴇʟʜᴇɪᴛ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt