20

242 26 6
                                    

"Trust takes years to build, seconds to brake and forever to repair."

ƸӜƷ

~Severus Snape~

Er hatte es ihr ganz deutlich angesehen und trotzdem verstand Severus es nicht. Hermine Granger schien doch wirklich in Lucius Malfoys Scharm eingelullt zu sein und schritt nun gemütlich mit diesem um den See, während sie dem Blonden dabei zuhörte, wie er von all den Taten sprach, die er angeblich bereute.

Severus musste an sich halten, Lucius nicht einen Fluch auf den Hals zu jagen und so gern er den beiden den Rücken kehren würde, konnte er es nicht verantworten Hermine mit ihm allein zu lassen.

Sein Gefühl sagte ihm, dass sein alter Freund einen Plan hatte und wie er sehen konnte, schien dieser Plan nun Gestalt anzunehmen. Dennoch konnte sich Severus nicht erklären, was er mit Hermine wollte, denn diese war selbst wenn sie ihre Magie noch besitzen würde, niemals dazu gewillt, dem Mann zu helfen, der ihr jahrelange Alpträume beschert hatte.

Draco, welcher Severus kurz nach dem Besuch bei seinem Vater aufgesucht hatte, war ebenfalls der Meinung, dass Lucius etwas ausheckte. Er konnte gar nicht in Worte fassen, wie dankbar er seinem Patensohn war, dass diese sich die Mühe gemacht hatte, nach England zu reisen, um seiner Bitte nachzukommen. Natürlich hatte Draco auch arbeitsbedingt in London zu tun, doch Severus wusste genau, wieviel Überwindung es seinen Patensohn gekostet hatte, seinem Vater einen Besuch abzustatten.

Wenn er heute Abend zurück ins Schloss kommen würde, dann hatte Severus mehr Zeit, um Draco nach seinem Wohlergehen auszufragen, was er unter all dem was passiert ist, vollkommen vergessen hatte. Dieser junge Mann hatte es in den vergangen Jahre nicht einfach gehabt und Severus wusste nur zu gut, wie schwer die Wiedereingliederung in eine Gesellschaft sein konnte, die einen für seine Taten verurteilte und verachtete.
Obwohl ihm der Großteil der Zauberer und Hexen nach dem Krieg als Held angesehen hatte, hatte Severus all die Jahre von Ablehnung, Verachtung und Misstrauen nicht vergessen.

Das war auch der Grund gewesen, warum er sich nur mit Leuten umgab, die ihr Verhalten gegenüber ihm nicht großartig geändert hatten. Minerva war immer noch sein liebster Streitpartner und auch seine Kollegen hatte sich nicht sonderlich mit ihm angefreundet, seitdem er wieder in Hogwarts war.

Molly Weasley war schon zu den Orden Zeiten freundlich und herzlich zu ihm gewesen, weshalb er den Weasleys ab und zu noch einen Besuch abstattete, wenn keines ihrer Kinder zuhause war.

Selbst Hermine trat ihm trotz ihrer neuen ‚Freundschaft' noch anders entgegen, wie die meisten die er kannte und damit konnte Severus gut leben. Er hasste nichts mehr als heuchelnde Menschen, die sich einen Vorteil von ihm erhofften. Sein Leben lang hatte es nur die wenigsten geschert, wie es ihm wirklich ging und er würde jetzt nicht den Fehler machen, sich gegenüber anderen Menschen zu öffnen.

„Nun, Miss Granger, es war mir eine außerordentliche Freude einen Spaziergang mit Ihnen unternehmen zu dürfen. Wenn Sie nichts dagegen haben, spreche ich in den nächsten Tagen mit Severus und wir können einen neuen Versuch wagen ins Manor zu gehen, damit Sie auch das finden, was Sie so dringend suchen."

Lucius Worte rissen Severus aus seinen eigenen Gedanken. Er hatte von dem Gespräch in den letzten Minuten nichts mitbekommen, da er zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen war.

„Ich werde darüber nachdenken und Ihnen eine Eule zukommen lassen."

Hermines Unsicherheit war trotz allem immer noch in ihrer Stimme zu hören und Severus war froh darüber. Das letzte was er jetzt brauchen konnte, war das sie begann Lucius Malfoy zu vertrauen, wenn dieser dabei war, etwas auszuhecken. Da Lucius offenbar nicht wusste, was er daraufhin erwidern sollte, stoppte er neben Hermine am Schlossportal, wo ihr Spaziergang begonnen hatte, und verbeugte sich zum Abschied vor ihr.

ᴅᴇɪɴ ʟɪᴄʜᴛ ɪɴ ᴍᴇɪɴᴇʀ ᴅᴜɴᴋᴇʟʜᴇɪᴛ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt