Kapitel 9: Vertragen

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y/n:

 ich setzte mich wieder allein an den Slytherin-Tisch, wie immer. Seit die anderen auf mich sauer waren, war ich noch einsamer als sowieso schon. Ich hörte wie Pansy kurz nach mir rief und sah auch aus dem Blickwinkel wie Mattheo mich die ganze Zeit anstarrte aber ich hatte jetzt einfach keine Lust, außerdem spürte ich noch den Alkohol von letzter Nacht, weshalb mir der Schädel brummte. 

Ich stand deshalb auf und ging aus der Großen Halle, ich wollte nochmal schnell in mein Zimmer und dann zu Hagrid, bei ihm und seinen magischen Wesen konnte ich immer meinen Kopf frei kriegen und das brauchte ich gerade. 

In meiner Zimmer sah es wie immer eigentlich ziemlich unordentlich aus, weshalb ich kurzer Hand beschloss noch schnell aufzuräumen, dabei entdeckte ich ein Foto von mir und meinen Eltern, als ich noch ein ganz kleines Baby war, denn ich war erst ein paar Tage alt. Es ist das einzige Foto, was ich hatte und es erinnerte mich wiedermal daran, dass ich absolut keine Ahnung hatte wer ich war. I spürte wie mir eine Träne über die Wange lief, aber wischte sie sogleich weg. Dann stand ich auf, zog mir eine Jacke an und machte mich auf den Weg zu Hagrid. 

Als ich vor seiner Hütte ankam machte er auch schon seine Tür auf und begrüßte mich herzlich. Ich setze mich auf einen seiner schäbigen Hocker an seinen schäbigen Tisch.

"Was ist los?", fragte er mich mit seine dumpfen Stimme, nachdem auch er sich gesetzt hatte. Hagrid merkte immer, wenn etwas nicht stimmte. Auch Fang, Hagrid's Hund, bemerkte es und legte seinen Kopf auf meine Schoß, dabei musst ich leicht grinsen. 

"Es ist nichts, jedenfalls nichts wichtiges."

"Och, wir wissen beide, dass das nicht stimmt, y/n."

Ich sah Hagrid an und beschloss dann es ihm zu sagen. "Ich habe mich mit all meinen Freund, wenn ich sie überhaupt so nennen kann, gestritten."

"Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, das wir schon wieder und ich habe genau das richtige um dich aufzumuntern."

"Ach ja?"

Hagrid nickte und stand auf um etwas aus einer Schachtel von einem Regal zu nehmen. Ich erkannte etwas, dass aus sah wie ein kleiner vanillegelber Fellknäuel, es sah wirklich süß aus. 

"Das, ist ein Knuddelmuff. ", sagte Hagrid und präsentierte mir das klein Ding. Ich hatte schon von ihnen gehört, sie waren friedliche, kleine Tiere, die es liebten gekuschelt zu werden, außerdem ernähren sie sich von Staub, Dreck und auch Popel, dafür nützen sie eine lange rosa Zunge. 

Wie auf Kopfdruck schoss die Zunge aus dem niedlichen Körper hervor und nahm ein Stück Dreck, dass auf dem Tisch lag um es zu essen. Ich musste lachen und nahm es in die Hand.

"Ist es ein Mädchen oder ein Junge?", fragte ich Hagrid.

"Es ist ein er.", antwortete er mir.

"Darf ich ihn etwa behalten?"

"Aber natürlich und das sind friedliche kleine Tierchen, ich denke er wird sich auch gut mit Cassy verstehen."

"Und Cassy auch mit ihm?"

"Das werden wir sehen.", ich blieb noch eine Weile bei ihm und wir redeten über alle möglichen, hauptsächlich über Tierwesen, bis er mich ermahnte, dass es schon spät war und ich mich wieder zurück ins Schloss machen sollte. Ich stand auf und nahm Knüll, so wie ich meinen Knudelmuff nun nannte auf und er sprang auf meine Schulter. Dann verabschiedete ich mich von Hagrid und Fang und machte mich auf den Weg. 

Als ich durch die Gänge lief traf ich plötzlich auf Hermione und Luna. Sie standen ca. einen zwei Meter von mir entfernt und wir sagten minutenlange nichts, sondern standen einfach nur da. 

"Ehm, hallo.", sagte ich sehr unbeholfen. 

"Hallo.", erwiderten auch sie.

"Gut, wenn ihr nicht wollt, dann fange ich wohl an: Ich verstehe einfach nicht wieso ihr so sauer auf mich seid."

"Das verstehst du nicht? Du hast mir den Elite gefrühstückt, und noch weiter, du warst auf deren Party."

"Ich bin eine Slytherin, Hermione! Was hast du gedacht, dass ich alle anderen Slytherins einfach so ignoriere, wenn sie mit mir reden." 

"Und was sollte das in Verteidigung gegen die Dunklen Künste?"

"Ich habe nur die Wahrheit gesagt, hast du etwa ein Problem damit, oder bist du mit den Unterrichtungsmethoden von Umbridge etwa einverstanden?"

"Darum geht es nicht, du verbündest dich mit dem Feind, y/n, siehst du das denn nicht?"

"Ich verbünde mich mir niemandem und ich vertraue auch niemandem außer mir selbst, besonders nicht nachdem was ihr abgezogen habt! Ich weiß nicht ob sie "der Feind" sind, denn in meinen Augen sind sie nur Schüler und Mitglieder meines Hauses, aber so wie ihr mich behandelt habt, könntet auch ihr meine Feinde sein!"

"Riddle ist der Sohn von Voldemort, vergiss das nicht."

"Das weiß ich Luna und wie gesagt ich habe mich nicht mit ihnen verbündet, aber ihr habt noch nie auch nur ein Wort mit ihm oder den anderen geredet, ihr habt Vorurteile gegen sie ohne auch nur kurz darüber nachzudenken. Das ist dasselbe wenn man dich Schlammblut nennt, und sagt, dass du nicht Zaubern kannst, Hermione,  es sind nur Vorurteile!"

Dann herrschte wieder kurzes Schweigen, aber mit der Zeit wurde es mit einfach zu blöd.

"Ich vermisse euch, wirklich, aber ich kann nicht mit euch befreundet sein, wenn ihr nicht versteht, dass ich auch mit anderen Slytherins, auch mit den Elite, Zeit verbringen kann, ohne gleich auf die Dunkle Seite überzuspringen."

Mit diesen Worten ließ ich die beiden stehen und ging in den Gemeinschaftsraum wo, wie sollte es auch anders sein die Elite auf der Couch mitten im Raum saßen. Ich ging einen großen Bogen um sie herum und achtete darauf, dass sie mich nicht entdeckten. Als ich endlich in meinem Zimmer ankam, schnaufte ich kurz auf und zog Knüll, der sich bei der Begegnung mir Hermione und Luna hinter meinen Haaren versteckt hatte heraus. Er sprang auf den Sessel in der Ecke und kuschelte sich an Cassy. Die beiden sahen so süß aus, ich hoffte sie verstehen sich auch so gut, wenn Cassy aufwachen würde. 

In den nächsten Tagen verlief es genauso, nur, dass ich nun nicht nur die Blicke von Mattheo sondern auch von Hermione und Luna auf mir spürte. Ich meine ich redete mit Mattheo, wenn wir uns zufällig begegneten, aber mit den anderen redete ich kein Wort, bis sie auf einmal nach Wahrsagen vor meinem Tisch standen. 

"Können wir mit dir reden, bitten?", fragte mich Luna.

Ich zuckte mit den Schultern "klar."

Wir gingen hinaus und suchten uns eine stille Ecke wo uns niemand störte, ich war ein wenig aufgeregt, da ich nicht wusste, ob sie sich vertragen wollten oder mich für immer als ihre Freundin abschreiben. 

"Wir wollten uns entschuldigen.", fing Luna an. 

Ich hob erstaunt meine Augenbrauen. "Wirklich?"

"Ja, es tut uns leid, wir hatten überreagiert."

"Wir haben auch über das was du neulich gesagt hast nachgedacht und du hast Recht. Wir haben Vorurteile, obwohl wir die Elite ebensowenig wie die andern Slytherins kennen."

"Was wir also eigentlich sagen wollte: Es tut uns leid."

"Mir auch.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns und ich erkannte Neville. 

Ich war überwältigt und merkte wie mir Tränen vor Erleichterung in die Augen stiegen. "Danke", flüsterte ich kaum hörbar und streckte meine Arme aus, damit ich die drei in den Arm nehmen konnte. 


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