POV JUNGWON
Sunghoon und ich entspannten uns spätnachmittags aber unserer Lieblingswiese im Wald, einfach um den anderen aus dem Weg zu gehen und die Gedanken frei zu bekommen. Bei Sunghoon gelingt das leider nicht so gut wie bei mir, da er immer an das selbe denkt, das ihn bedrückt mit Y/N. Er redet so gut wie nie darüber, nur sehr selten, weil es ihn verletzt und weil er immer noch nicht bereit dafür ist es ihr oder den anderen zu sagen. Tja, vor mir kann er sich nicht verstecken, denn ich höre seine Gedanken klarer als alles andere. Sozusagen zieht sich jeder in Gedanken vor mir aus, weil nichts und niemand seine eigenen Gedanken vor mir verbergen könnte.
Gerade sitze ich mit meinen Beinen angewinkelt auf der leuchtend, grünen Wiese und starrte zu Sunghoon. Natürlich ist es sehr unüblich, dass die Wiese noch so einen grellen Grünton besitzt, schließlich ist es immer noch Herbst und bald Winter. „Hoonie? Alles okay?" ich schaue immer noch in seine Richtung.Er nickte entspannt und hatte die Augen geschlossen, während er auf der Wiese lag und die frische Briese auf seiner glatten, blassen Haut genoss.
In Gedanken versunken verbrachten wir noch einige Zeit auf der Wiese, doch kehrten dann wieder zurück nach Hause. Ich weiß es, bald ist er bereit dafür, er sollte sich ihr nur noch ein wenig nähern und offenbaren.
POV NIKI
Y/N und ich saßen grade in der Bibliothek des Anwesens, beziehungsweise weiß sie nicht dass ich hier bin und mich hinter den Regalen verstecke, während ich sie beobachtete.
Sie las ein Buch von Franz Kafka. Anscheinend war sie fest interessiert an allgemeiner, klassischer Literatur. Klar, war es doof und kindisch, sie hinter den Regalen zu beobachten, aber wie gesagt, nichts würde ich mehr vermeiden wollen, als sie zu überfordern. Und sie sollte nicht denken, dass ich ihr zu nah kommen möchte. Ich wollte das alles langsam angehen, auch wenn jede abgestorbene Faser meines Körpers sehnsüchtig nach ihr dürstete. Ich wusste es tief im Innersten, sie war die jenige, die mich noch retten konnte. Die, die uns retten konnte. Seit fast 37 Jahren hatte ich nach ihr gesucht, jetzt sitzt sie in unserer Bibliothek und liest seelenruhig ein Buch, nichtsahnend davon, dass ein junger Vampir ihr voller Sehnsucht dabei zusieht. In meinem normalen, menschlichen Alter bin ich 18. Sehr jung, aber dennoch erschreckend alt. Naja, Heeseung, der älteste von uns ist über 478 Jahre alt, das nenne ich einmal steinalt. Ich zog ihn öfter mit seinem Alter auf, was ihn gar nicht gefiel und deshalb immer einen Schlag abbekomme. Aber das ist eben das amüsante an der Sache.
POV Y/N
Gerade hatte ich mich in die Bücherei verkrochen, als ich diese gefunden hatte. Es war wirklich atemberaubend schön und warm hier. Ein süßer Geruch von altem Holz, Büchern und Papier schwebte in der Luft und hier standen dunkelbraune, aus Holz gemachte Regale, die bis zur Decke herauf ragten, voll mit Büchern. Ich liebte Bücher wirklich sehr, doch hatte zu Hause nie die Zeit, eines zu Ende zu lesen, aufgrund der Misshandlung meines Vaters. Naja, jetzt bin ich endlich allein, kann abschalten und über alles nachdenken. Ich schloss das Buch, nach der 214. Seite und lehnte mich zurück. Es fühlte sich alles so unecht an, wie in einem Traum. Ich hatte mich in der größten Notlage meines Lebens befunden und wie aus heiterem Himmel kommen diese Jungs, nehmen mich auf und akzeptieren mich so wie ich bin. Es ist schon fast verdächtig surreal. Und Niki? Der Typ ist sowieso schon absolut surreal. Ich meine, schon alleine an seinem Aussehen kann ich kaum glauben, dass er wirklich existiert. Ich blickte auf meine schwarzfarbene Armbanduhr und las leise die Uhrzeit vor mich hin. „17:48 Uhr.."
Ich sollte zu Jay.. Ich musste ihn unbedingt fragen, was jetzt mit meinen persönlichen Sachen und meinen Sachen Zuhause passiert, weil ich nichts zum anziehen habe und nicht einfach die anderen Jungs nach ihren Sachen beklauen kann. Also stand ich auf, klemmte mir das gelbeingebundene Buch unter meinen rechten Arm und schlenderte aus der Bibliothek. Wo genau war nochmal sein Büro? Scheisse...das hatte ich ganz vergessen.
Ich klopfte an irgendeiner Tür und öffnete diese langsam. Sunghoon. Oh nein...ich hoffe er ist gut drauf.
„Uhm..hey Sunghoon...ich finde Jays Büro nicht, kannst du mir zeigen wo es ist?" fragte ich leise und lächelte ihn warm an. Er zögerte, doch beschrieb mir dann den Weg. Ich bedankte mich, wollte gerade das Zimmer verlassen, doch hielt inne als er nach meinem Namen rief. Ich sah ihn fragend an, doch sein Gesichtsausdruck wurde wieder ganz monoton und er winkte es nur ab, weshalb ich dann wirklich aus dem Zimmer ging und die Tür von außen hinter mir schloss. Ich folgte Sunghoons Beschreibung zu dem besagten Büro und klopfte dreimal an. Einige Sekunden nach dem dritten Klopfen, öffnete sich die dunkelbraune Holztür und mich empfing ein lächelnder Jay.Ich erwiderte sein Lächeln und trat ein, nachdem er es mir anbot. Sein Lächeln beruhigte mich wirklich sehr, er war ein sehr gelassener aber dennoch ernster Typ. Das mochte ich sehr. „Was kann ich für dich tun, kleines?" fragte er mich und setzte sich auf seinen Sessel, bevor er sich seine Brille anzog.
„Wäre es möglich, dass ich mit einer Begleitung in mein Haus zurückkehre und meine Sachen hole, solange ich hier bin? Denn mir ist es sichtlich unangenehm immer die Klamotten von den anderen zu benutzen." erläuterte ich das Problem und er lachte kurz. „Klar ist das möglich, aber du darfst unter KEINEN Umständen alleine dahin gehen, such dir zwei der Jungs aus nach dem Abendessen und dann geht zu dem Haus. Wenn ihr in einer Stunde nicht wieder zurück seid, dann komme ich mit den anderen nach, um zu sehen ob etwas passiert ist."
Als unser Gespräch beendet war, verließ ich das Büro nachdem ich mich bei ihm bedankt hatte und spazierte zu Sunoo und Jake in die Küche. Ich half den beiden bei der Vorbereitung des Abendessens und wir hatten wirklich viel Spaß währenddessen. Wie abgemacht fragte ich nach dem Abendessen wer mit mir zusammen dorthin möchte und suchte mir dann Sunghoon und Niki aus. Gesagt, getan. Nun, wir standen vor dem Haus und das Licht brannte. Mein Herzschlag verschlimmerte sich so drastisch, dass es schmerzte und ich mich heimlich an Niki festhielt. „Könnt ihr hier warten? Wenn mir was passiert, dann schreie ich, okay?" versicherte ich ihnen und es war wirklich eine Herausforderung die beiden dazu zu überreden erst dort zu bleiben.
Mit zitterndem Körper und Adrenalin im Blut, betätigte ich den Knopf der Klingel.
Einige Momente später ging die Tür auf und ich sagte nur. „Hallo, Vater."
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the man in the woods
Fanfiction„Ich bin zu gefährlich für dich. Du solltest dich von mir fern halten." sagte er und sein Blick war nach unten gerichtet. „Die Gefahr wird mich nicht aufhalten dich zu lieben, Niki" erwiderte ich und rutschte näher zu ihm. TW ⚠️ ~ Gewalt, Blut, s...