Chapter 19

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Ungläubig davon, was meinem eigenen Bruder zustieß, schüttelte ich den Kopf und die ersten Tränen verließen meine Wange. Ich konnte es nicht fassen, das war doch nicht unser Vater. Was geschah in diesem Wald und warum hatte er das alles getan? Jungwon strich mir sanft die Tränen aus dem Gesicht und antwortete mir „wir wissen es nicht, deshalb sind wir was das angeht, sehr vorsichtig und auch irgendwie verzweifelt..." Im Augenwinkel sah ich Sunghoons brennenden Blick auf mir und drehte deshalb meinen Kopf in seine Richtung und stand währendessen langsam auf. Er musterte mich, genauso intensiv, wie ich ihn musterte. In wenigen Schritten lief ich um den kleinen Tee-Tisch herum und dann auf ihn zu. Angekommen setzte ich mich sanft neben ihn und legte meine rechte Hand auf sein linkes Bein. Ich sah ihm in die Augen und sagte, "Ich verspreche dir, dass ich dich von nun an besser kennenlernen möchte und werde. Ich werde dich, auch wenn du stärker bist als ich, immer vor allem und jedem beschützen. Du bist nun auch nicht mehr allein, denn ich als deine kleine Schwester werde dir immer beistehen und dir bei allem helfen und für dich da sein, wann auch immer du mich brauchst." Meine linke Hand rutschte zu seiner und ich umklammerte diese fest. Nach meiner kleinen und ermutigenden Rede schenkte ich ihm ein Lächeln, das er erwiderte. "Dankeschön, Y/N.", sagte er nur mit gebrochener Stimme, sah aber danach nach Hilfe suchend zu Jungwon. Dieser ergriff das Wort und erklärte mir dann, dass er sich jetzt oben um Sunghoon kümmern würde, weil die Emotionen ihn im Moment sehr bewältigen und er das nicht gewohnt ist. Wissend nickte ich ihm als Antwort zu und wartete bis die beiden gingen.

Nachdem beide außer Reichweite waren, sprang ich förmlich auf und fing an Jay zu suchen. Gesucht, gefunden. Mit Jake zusammen arbeitete er im Vorgarten an dem neuen Blumenbeet. Langsam lief ich auf beide zu, doch wurde sofort entdeckt, weil Jake mich lächelnd in eine Umarmung zog und mich begrüßte. Jake erinnert mich an einen Golden Retriever, er ist wirklich gutaussehend, nett, charmant und immer hilfsbereit. Nach der ausgiebigen Begrüßung von Jake, wendete ich mich direkt an Jay. "Darf ich ihn sehen? Es ist schon so lange her und ich...vermisse ihn." Beide sahen mich ungläubig an und ich bereute meine Frage kurz. Jake und Jay sahen sich beide für eine Weile an, wie als würden sie in Gedanken kommunizieren. "Bitte..", setzte ich nochmal dahinter. "Okay, aber nur unter einer Bedingung.", meinte er dann schlussendlich mit einem seufzen. "Einer der Jungs steht am Kellerabgang und passt auf, falls etwas passiert oder er dir zu nahe kommt, dann schrei und wir kommen." Ich nickte aufgeregt und grinste über beide Ohren. Er meinte nur noch angrenzend, dass ich mir einen der Jungs aussuchen soll, weshalb ich Sunoo gerufen und gefragt habe, ob er das machen möchte. Kurz ging er vor mir nach unten, um nach ihm zu sehen, lächelte mich dann an und ließ mich runter. Voller Aufregung und Adrenalin in meinem Blut lief ich langsam die steinerne Wendeltreppe herunter und lief in den langen, dunklen Gang. Kurz spitzelte ich durch das Gitter, ganz am Anfang und grinste als ich ihn sah. Er lag einfach auf dem Podest aus Stein und starrte in die Luft, während er seinen rechten Arm hängen ließ. Einen Schritt traute ich mich nach vorn und sein Kopf schellte sofort in meine Richtung. Mit vollkommen überraschtem Gesichtsausdruck rappelte er sich auf und lief in schnellen Schritten zu mir, bevor er sich förmlich gegen das Gitter drückte und mich musterte. "Hey", grinste ich und biss mir nervös auf die Lippe, als ich seine Person direkt vor mir sah und er mich förmlich anstarrte und über beide Ohren grinste.

 "Hey", grinste ich und biss mir nervös auf die Lippe, als ich seine Person direkt vor mir sah und er mich förmlich anstarrte und über beide Ohren grinste

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"Was machst du hier? Wie bist du hierher gekommen? Wa-", Ich unterbrach das Gewitter voller Fragen und legte meinen Zeigefinger auf seine blassen Lippen. "Jay hat mich hier runter gelassen, aber nur mit Aufsicht.", betonte ich und sah ihn mahnend an. Er formte seine Lippen zu einem "o" und nickte wissend. "Wann kommst du hier wieder raus?", fragte ich schmollend und er sah zu mir runter während er murmelte "Bald, hoffentlich. Du kannst ja mit Jay reden, vielleicht lässt er mich durch dich früher raus." Ich lächelte durchgehend, weil das Warten nun ein Ende hatte und ich ihn endlich sehen konnte. Er stützte sich mit einer Hand am oberen Gitter ab und sah mich an, mit einem hungrigen Blick, den ich als letztes gesehen hatte, wo ich mir für ihn den Daumen aufschnitt. Er sah mich an, voller Lust und Hunger. "Was ist los?", fragte ich ihn neugierig und er schüttelte nur Lippenbeißend den Kopf. "Ich habe dich auch sehr vermisst, Riki." erwiderte ich dann und entfernte mich vom Gitter. "Ich gehe jetzt und versuche mit Jay zu reden, dass er dich vielleicht heute noch herauslässt." Schmollend nickte er und ich lief in schnellen Schritten den Gang wieder zurück und schlenderte die Treppe nach oben. Ich bedankte mich bei Sunoo für seine Zeit und suchte wieder nach dem Besagten. Als ich ihn gefunden hatte, zog ich ihn am Ärmel weg von Jake und sah ihn schmollend an. Ich fragte ihn, das was ich wissen wollte und sah ihn mit traurigem Schmollmund an. Er seufzte genervt, sah mich an und nickte dann. "Aber erst heute Nacht. Davor werde ich auch ein gründliches Gespräch mit ihm führen, um sicherzugehen, dass dir nichts passiert und dass Sunghoon ihn nicht tötet, wenn dir nochmal was passiert. Vor Freude kreischend, umarmte ich ihn stürmisch und überflutete ihn mit Wellen von "Dankeschön's".

Nach dem Gespräch verbrachte ich noch ein wenig Zeit mit Gartenarbeit, zusammen mit Jake und Jay und lief dann spät abends nach dem Abendessen nach oben. es war mittlerweile kein Geheimnis mehr gewesen, dass ich Nikis Kleiderschrank inklusive Zimmer beschlagnahmt habe, während er weg war. Naja, ich musste es eben ausnützen und ich vermisste ihn sowieso. Den ganzen Tag über, hatte ich wirklich Schmerzen in meinem Unterleib, wegen meiner Periode, hoffentlich ist das heute Nacht nicht so schlimm. Nachdem ich mir Nikis Bett hergerichtet hatte, schlenderte ich in sein Badezimmer und zog mich aus. Die dreckige Kleidung verstaute ich dann da, wo sie hin sollte und stieg nackt in die Dusche. Unter dem warmen, fließenden Wasser vollendete ich dann meine Pflegeroutine und stieg dann wieder aus, als ich fertig war. Meinen nackten Körper wickelte ich in ein Handtuch und sperrte dann die Tür wieder auf. Aus seinem Schrank holte ich mir dann einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Jogginghose heraus. Es war wirklich überraschend, dass er auch lässige Sachen in seinem Kleiderschrank hatte, denn er trug sonst immer sehr elegante Klamotten. Ich zog mir meine eigene Unterhose an und dann den großen, schwarzen Pullover drüber. Die Hose legte ich vor den Nachtschrank auf den Boden, diese würde ich dann anziehen, wenn es nachts zu kalt werden würde. Ich schlief nur in Notfällen mit einer Hose, sonst nur mit einer Unterhose und da der Pullover sowieso meinen Po und alles nötige bedeckt, ist das ja keine Straftat. Meine Haare kämmte ich noch zum Schluss und kuschelte mich dann in das große Bett, das genauso roch wie er und mich deshalb in einen sehr entspannten und tiefen Schlaf versetzte.

the man in the woodsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt