Kapitel 37 - Ein blindes Urteil

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Hermines Sicht:

„Euer Ehren, aufgrund der unzulassungsfähigen Argumentation der Angeklagten plädiere ich weiterhin für schuldig. Der Paragraph wurde zwar richtig zitiert, jedoch weist er Lücken vor und stand vor dem Gericht bereits zur Debatte"

Einige Minuten zuvor wurde ich in den Zeugenstand aufgerufen, um unter Eid über das Geschehende auszusagen. Natürlich hatte ich mich zuvor auf jede mögliche Frage vorbereitet, doch trotzdem verkrampfte sich mein Magen bei dem Gedanken an das, was passieren könnte, wenn wir die Verhandlungen verlieren würden.

„Wenn ich bitten darf, Euer Ehren, jedoch stand er lediglich zur Debatte; es wurde aber nie gegen ihn gestimmt, weswegen er weiterhin zugelassen ist.", meine Stimmte klang selbstbewusster als ich mich fühlte und ich hoffte inständig, dass mein Ehrgeiz, der mir schon so oft aus der Klemme geholfen hatte, die Überhand übernehmen würde.

„Es handelt sich hierbei um eine Grauzone, die die Angeklagte versucht auszunutzen. Ich appelliere hiermit an ihren Verstand, denn eine Straftat, insbesondere wenn diese von Helden, Vorbildern", Umbridge lächelte ironisch in meine Richtung, „ausgeführt wurde, sollte bestraft werden. Nur aufgrund eines hohen Stellenwertes in der Gesellschaft wird das Vergehen der Angeklagten nicht ungeschehen gemacht."

„Vor dem Gesetz gibt es keine Grauzonen Eurer Ehren. Mein sogenannter ,Stellenwert' sollte zudem in dieser Verhandlung keinen Einfluss nehmen; vor Gericht ist jeder gleich."
Die Worte schienen wir automatisch meinen Mund zu verlassen. Durchatmen.

„Aber genau dieser Stellenwert verschaffte den Angeklagten die Möglichkeit das unschuldige Mädchen in ihren Bann zu ziehen. Wir sprechen hier von einem kleinen Kind, Euer Ehren, einer Waisen. Des Weiteren möchte ich erwähnt haben, dass es sich um einen Muggle handelt. Ein Muggle hat nichts in der Zaubererwelt verloren."

Ich verzog wütend die Stirn. Diese Schlange versuchte doch tatsächlich das Mitleid des Richters zu wecken, indem sie sich als Retterin von Meggy darstellte.

„Darf ich Sie darauf hinweisen, dass der Grund, warum wir von einem Waisenkind sprechen die Zaubererwelt und ein magisch verschuldeter Angriff war. Das Ministerium der Strafverfolgung gab persönlich den Auftrag sich um Meggy zu kümmern."

„Es geht hier um ein Opfer. Sie haben hinterlistigen und mit Gebrauch von Ihrer Position eine Entführung eingeleitet, aber insbesondere von Ihnen war sowas ja zu erwarten. Vernachlässigt und ohne Eltern, kein Talent außer der bloßen Fähigkeit etwas auswendig zu lernen. Was soll man da erwarten?"

Mein Blut kochte förmlich vor Wut. Ich hatte keine Ahnung woher sie über meine Eltern Bescheid wusste, jedoch hatte sie hiermit eine Grenze überschritten. Doch als ich bereits ansetzte eine Antwort zurück zu feuern, kam mir jemand anderes zuvor.

„Ich verweise auf die Ordnungsvorschriften, Ms. Umbridge! Keine persönlichen Angriffe.", griff tatsächlich Draco ein, welcher sich von seinem Platz erhoben hatte.
Kurz warf er mir ein aufmunternden Blick zu und ich war froh, dass er die Situation entschärfte hatte, denn bei meiner Antwort wäre ich vermutlich aus dem Gerichtssaal geflogen.

Umbridge verzog leicht das Gesicht hatte aber keine andere Wahl als einen Rückzieher zu machen: „Entschuldigen Sie, Euer Ehren."
Ihrer Mimik sah man jedoch an, dass sie nur zu sehr gehofft hatte, dass ich auf ihre Worte hin die Beherrschung verliere. Und trotzdem funkelten ihre Augen weiterhin selbstsicher...

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180 Minuten später...:

„Sehr geehrte Hexen und Zauberer...", ertönte die laute Stimme des Richters.

„In der Angelegenheit von Hermine Granger und Draco Malfoy besagt das Gesetz, dass es einem Zögling ohne Sorgerecht, Wissen und Einverständnis des Erziehungsberechtigten nicht erlaubt ist, sich an einem nichtöffentlichen und unzugänglichen Ort aufzuhalten, solange jener nicht beweisen kann, dass er in der Lage ist den eigenen Standort aus freien Stücken und bedacht zu wählen.

Die Klägerin Dolores Umbridge hat, laut Protokoll Spionagearbeiten betrieben, um, ich zitiere, ‚ein Kinderleben zu schützen', woraufhin Hermine Granger und Draco Malfoy Gegenklage eingereicht haben, die die Anschuldigung des Stalkings beinhaltet.

Dolores Umbridge stritt diese Vorwürfe jedoch hab, da sie sich gezwungen gefühlt habe einzugreifen, was im Falle von Kindesentführung nicht rechtswidrig ist.

Das Opfer kann aufgrund ihres Alters nicht in den Zeugenstand gerufen werden. Das Opfer trägt keine Schäden mit sich.

Aufgrund eines fehlenden Vormundes, so Hermine Granger, sah sie sich dazu verpflichtet sich um das Opfer zu kümmern. Es handle sich, laut ihr, lediglich um ein fehlendes Dokument, welches zu spät beantragt werden konnte.

Nun frage ich sie, meine sehr verehrten Hexen und Zauberer: Wer stimmt für eine Verurteilung?"

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Nach Monate (wenn nicht schon fast jahrelanger Pause) möchte ich diese Story nun endlich beenden, auch wenn ich nicht mehr den Bezug zu Harry Potter habe, den ich einst hatte.
Nächstes Kapitel seid ihr gefragt!
Bleibt gespannt, Luisa :)

Ein Leben wie nie zuvor - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt