Kapitel 3 - Das Treffen

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Hermines Sicht:

Dort sah ich sie! Meine Mitschüler die gegen die Todesser und Greifer kämpften! Meine Freunde die zahlreich starben! Und... meine Eltern!

Sie schauten mich nur an. Nicht mehr und nicht weniger und trotzdem war es das schönste Gefühl seit langem.

Ich wollte auf sie zu rennen, meinen Eltern um den Hals fallen und meinen alten Freunden beim kämpfen helfen!

Ich erkannte ... Fred, Remus, Tonks und noch viele andere. Ich wollte ohne Zögern auf sie zu stürmen, doch ich konnte nicht.

Meine Beine bewegten sich nicht von der Stelle und ich wusste auch warum.

Ich trug nichts Entscheidendes zum Krieg bei und das sollte mein Preis sein!

Was sollte ich auch schon bewirken? Ich war nur Hermine Ganger! Nur ein winziger und unbedeutender Teil des Golden Trios.

Ich war einfach nur da und ich schaffte es einfach nicht, mich zu bewegen.

Ich konnte Ihnen nicht helfen!

Ich war zu schwach und einfach nicht dazu fähig alle die, die es verdient hätten diesen Krieg  durchzustehen, zu retten.

Diese Erkenntnis traf mich und ich merkte, wie sich mein ganzer Körper anspannte.

Ich war ein... Nichts!

Das nächste was ich mitbekam war ein Stich und als ich zu meinem Arm sah, pragte dort eine Narbe...

Die Narbe! Dort stand das, was ich nun mal war.

Ich war und bin ein wertloses und unbedeutendes Schlammblut. Ich erkannte nun endlich etwas, doch mein Gedankengang wurde unterbrochen da...

Schweißgebadet wachte ich auf und sah mich panisch um!

Langsam klärte sich mein Blick und ich stelle wieder einmal fest, dass ich einen Albtraum hatte.

Dieser war noch harmlos und das wusste ich nur zu gut. Die Vergangenheit hinterließ nunmal Spuren.

Der Krieg und all die wichtigen Personen, die ich mit ihm verbinde, lassen sich nun mal nicht so einfach aus meinem Kopf verdrängen.

Da ich wusste, das ich sowieso nicht mehr schlafen können würde, stand ich auf. Zu oft hatte ich das alles schon erlebt und zu oft merkte ich, wie ich mich hineinsteigerte.

Diese Träume raubten mir auch noch im Schlaf, dass letzte bisschen Verstand.

Die einzige Person die davon wusste war mein beste Freundin Ginny.

Harry und Ron erzählte ich nichts, da sie dann die typischen Sprüche von wegen Kriegstrauma und Muggel-Therapie von sich gaben.

Die einzige die verstehen kann, wie ich mich fühle, ist Ginny. Sieh verlor ebenfalls viele Menschen (wie zum Beispiel ihren Bruder).

Ginny redete jedoch nie über Tote. Sie wirkte immer taff, besonders wenn es um Fred ging.
Im Gegensatz zu George, der wie ausgewechselt wirkte.

Doch Ginny tat nur so und das wusste ich. Sie wollte jedoch keine Schwäche zeigen, doch ich erkannte ihre Schwäche-Momente und konnte ihr deshalb immer beistehen.

Das machte unsere Freundschaft nun mal aus.

Ich schob jedoch meine Gedanken bei Seite, da ich mich fertig für die Arbeit im Ministerium machen musste.

Ich ging duschen und zog mein typisches Outfit an: Eine weiße Bluse, ein Rock und meine pechschwarzen hohen Schuhe.

Ich machte mir noch einen eleganten doch nicht zu perfekten Dutt und trug meinen Lippenstift auf.

Meine tiefen Augenringe versteckte ich noch mit einem Zauber und schon konnte ich los. Ein letzter Blick in den Spiegel zeigte mir, eine hübsche junge Frau, die trotz ihrem schlichten Outfit ein nahezu makelloses Bild abgab.

Ich strich meinen Rock glatt und apperierte.

Im Ministerium angekommen, lief ich auf direktem Weg zu meinem Abteil.

Ich setzte mich in mein schön eingerichtetes Büro und nahm mir eine Akte.

Ich wollte sie gerade durchlesen, da klopfte es an meiner Tür.

Ich war leicht verwundert, da ich als Vorsitzende der Abteilung für magische Strafverfolgung, selten Besuch bekam.

Meine Akten holte ich persönlich ab und meine Sekretärin war heute freigestellt.

Ich bat die Person herein und blickte in die Augen des stellvertretenden Zaubereiministers, Cormac McLaggen.

Sofort bekam ich schlechte Laune und fragte mich wie so oft schon, wie es dieser schleimige Kerl geschafft hatte, stellvertretender Zaubereiminister zu werden.

Wahrscheinlich hatte dieser Idiot den Minister höchstpersönlich bestochen.

Fragend sah ich ihn an.

Mit einem süffisantem Lächeln sagte er: „Einen wunderschönen guten Morgen Miss Granger. Sie sehen wie immer toll aus. Ich habe einen Auftrag oder wohl eher eine Bitte."

Ich ignorierte sein Kompliment wie schon oft und sagte mit kühler Stimme: „Guten Tag Mr. Mclaggen, Ihnen auch einen schönen guten Morgen. Was liegt denn so wichtiges vor?"

„Wir bekommen einen neuen Mitarbeiter und ich möchte Sie bitten, ihm ihre Abteilung zu zeigen. Er ist zur Zeit noch beschäftigt, da er umgezogen ist und daher wird er erst am Nachmittag erscheinen."

„Darf ich fragen wer es ist?"

„Blaise Zabini!"

„In Ordnung. Ich danke Ihnen für die Information. Ich habe noch viel zu tun und deshalb leider keine Zeit für eine Unterhaltung. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

„Das wünsche ich Ihnen auch, Miss Granger.", antwortete McLaggen noch, bevor er aus meinem Büro verschwand.

Ich war heilfroh, dass ich McLaggen heute so schnell abwimmeln konnte, da dies nicht immer der Fall war.

Doch nun dachte ich erstmals über das von ihm gesagte nach.

Blaise Zabini soll in meiner Abteilung arbeiten! Um ehrlich zu sein war Zabini immer neutral mir gegenüber gewesen. Er gab einem nie einen Grund ihn nicht zu mögen und da ich mir vorgenommen habe, Vorurteile bei Seite zu schieben, werde ich mich ihm gegenüber ganz normal verhalten.

Nicht das ich jemals an etwas anderes gedacht hätte und zu ihm unhöflich gewesen wäre, doch ist es trotzdem besser einen neuen und guten Eindruck zu erwecken, als einen schlechten.

Am Nachmittag bereitete ich mich also darauf vor, gleich dem ehemaligen Slytherin zu begegnen.

Um 16:00 Uhr klopfte es schließlich an meiner Tür und ich bat Zabini herein.

„Guten Tag. Mein Name ist Blaise Zabini und ich suche die Abteilung für magische Strafverfolgung. Bin ich hier richtig? Warte was? Granger!"

Ein Leben wie nie zuvor - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt