Natalie
Stunden später kamen alle Pferde in England an und wurden mit Pferdetransportern zum
Stall gebracht in dem ich schon aufgeregt wartete.
Ich freute mich dass es Dreamer gut ging und er alles überstanden hat. Nach ein paar
Minuten in denen ich ihn in seiner Box gestriegelt und gestreichelt hatte, machte ich mich zu unserem Hotel auf, was nur 300 Meter vom Stall entfernt lag. Es war bereits tief dunkel und eine Totenstille lag über der Landschaft. Wieder fühlte ich mich schrecklich allein. Und wieder wurde ich von einem Flashbacks überrannt..
Kai
Ich kochte mir zum Abendessen Reis mit Gemüse und ein paar Tropfen Zitronensaft. Das ließ ich mir dann schmecken, während ich auf meinem Handy, Bilder von Natalie und mir
durchguckte. Ich vermisste uns so sehr. So sehr, dass ich überlegte, sie in London
aufzusuchen. Aber diesen Gedanken verwarf ich dann schon bald wieder.Natalie
Am nächsten Tag
Ich wurde von den Sonnenstrahlen geweckt die bereits heiß in mein Gesicht leuchteten.
Nach dem Frühstück fuhr das ganze Team, darunter ich, zum Turniergelände. Wir machten alle Pferde startklar und holten uns dann die Startnummern ab. Es gab von jedem Team 4 Starter, insgesamt machten 87 unterschiedliche Länder der ganzen Welt mit. Viele Journalisten untersuchten das Gelände, Touris benahmen sich wie die ersten Menschen auf dem Mond und die üblichen Pferdetussis fragten ihre Väter nach irgendwelchen neuen
Sachen. Ich führte Dreamer zum Einrittstor damit ich rechtzeitig einreiten konnte. Meine
Teamkollegen wünschten mir noch viel Glück und stellten sich dann an den Zaun. Ein letztes
Mal atmete ich tief ein und aus, plötzlich wurde mir klar, wie wichtig das Turnier eigentlich
war. ICH RITT FÜR DEUTSCHLAND! Nachdem ich die Richter gegrüßt hatte, blendete ich alles aus, es gab nur noch Dreamer, mich und die Hindernisse. Mit dieser Strategie legten wir einen klasse Ritt hin, Im Verhältnis waren meine 2 Fehlerpunkte und die dazu brillante Zeit eine perfekte Leistung. Die meisten machten bis zu 7 Fehler, denn der Parcours war nicht einfach. Als durchs Mikrofon ertönte dass Deutschland auf den zweiten Platz aufgestiegen ist, ertönte tosender Applaus. Als ich vom Platz geritten bin, klopften mich die anderen aus dem deutschen Nationalteam ab und lobten mich. Wir lagen gut im Rennen, Im Lauf des Turnierverlaufs sanken wir noch auf Platz 4 und mit dieser Leistung waren wir sehr
zufrieden.
Ich kuschelte noch eine Weile mit Dreamer, da ich mich bei ihm nicht so einsam fühlte.6 Tage später.
Die Turniere liefen bisher sehr gut für Deutschland. Nach einer Woche gab es für zwei Tage eine Pause, damit sich Pferde und Reiter erholen konnten. Ich ließ Dreamer tagsüber auf der Weide mit den anderen Pferden grasen. Mittags ging ich alleine in die Stadt um ein paar Dinge einzukaufen beziehungsweise zu shoppen. Eigentlich sollte das ein ganz normaler Mittag werden, doch so sollte es nicht kommen. Als ich durch eine enge Gasse lief, erkannte ich in der Ferne eine Person. Nicht irgendeine Person, es war klar und deutlich Kai! Es war der Mensch den ich seit Wochen vermisste, dem ich mein Herz geschenkt hatte, der vor dem ich mich geöffnet habe und der, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen wollte. Und jetzt war er da. Für ein paar Sekunden versank ich in einer Schockstarre, fing mich dann aber wieder. Es waren zum Glück noch andere Menschen in der Gasse, sodass mich Kai noch nicht sehen konnte, schließlich war ich klein und konnte mich so unter die Menschen mischen. Die Kapuze meines Hoodies hatte ich tief in mein Gesicht gezogen. Ich dachte wirklich, ich käme
so an ihm vorbei. Doch plötzlich ergriff jemand meine Hand und zog mich aus der
Menschenhorde. Ich schaute in das Gesicht des Menschen, dessen kalte Hände, meiner
Gefühlswelt ähnelten. Es war Kai, und wie so oft versank ich in seinen grünen Augen die ihr
Licht bei all der Dunkelheit die zwischen mir und Kai herrschte, nicht verloren hatten.
Wir wussten wohl beide nicht was wir sagen sollten sodass wir uns einfach nur anstarrten,
Endlich ergriff Kai einige Worte. „Sollen wir da vor gehen?" er deutete auf das Ende der
Gasse und einen freien Platz am Geländer eines Flusses. Ich nickte und so drängten wir uns durch die Menschen. Meine Hand riss ich jedoch aus seiner. Wir lehnten uns an den Zaun und starrten auf den Fluss der die Stadt in der Mitte teilte. Eine Weile standen wir so da, bis sich Kai zu mir drehte. Auch ich wendete mich vom Fluss ab, nur um wieder in sein wunderschönes Gesicht zu schauen. Ich merkte, dass er nach Worten suchte. Ich selber,
hätte an seiner Stelle wohl auch keine gefunden. „Natalie es tut mir alles so leid. Ich meine das ernst. Entschuldige bitte, wenn ich jetzt etwas wirr laber, ich weiß gerade nicht, wie ich anfangen soll. Also, seit dem Abend im Restaurant, habe ich keinen Kontakt mehr zu dir gehabt, was mich wirklich zerrissen hat. Aber ich habe den Fehler gemacht, ich habe dich einfach verlassen, obwohl ich wusste, wie schlecht es dir ging. Ich will mir gar nicht
vorstellen, wie du dich gefühlt hast. Ich will einfach dass du weißt, wie leid es mir tut. Ich
wollte nie dass es so weit kommt." seine Worte hallten noch in meinem Kopf. Sie berührten
mich, doch lösten auch Schmerz in mir aus, weil ich mir klar machte, dass auch er schrecklich Schuldgefühle empfand. Mir fiel nichts besseres ein, als ihn zu umarmen. Das genossen wir beide sehr und die Umarmung wurde immer fester. All die Wochen in denen wir getrennt waren und gelitten haben, banden uns jetzt noch enger zusammen. Nach ein paar Minuten lösten wir uns.
Kai
Endlich war sie wieder da, und wir waren wohl beide unendlich glücklich darüber, uns
wieder zu haben. Nach unserer festen Umarmung lächelten wir uns an. Ihr strahlendes Gesicht, hatte ich so sehr vermisst. Denn ich habe sie mit einem traurig und wütend gemischtem Gesichtsausdruck zurück gelassen. „Kai ich bin so froh dich wieder zu sehen."
Mit diesem Satz riss mich Natalie aus meinen Gedanken.„Ich auch. Wie geht es dir?" - „Es
geht. Und dir?" - „Jetzt gehts mir besser." Natalie wendete grinsend den Blick ab und wippte meine Hand die sie in ihrer hielt, hin und her. Mit einer meiner Hände hob ich ihr Kinn etwas an, sodass wir uns wieder in die Augen schauten. Dann kamen sich unsere Lippen automatisch näher und lagen schließlich aufeinander. Der Moment war magisch und ich wünschte dass dieser Augenblick niemals endet._____________________________
Können wir mal kurz darüber reden dass mir aufgefallen ist, dass es fast 10
Monate her ist, dass ich angefangen habe die Geschichte zu schreiben?Btw kommen noch die nächsten Tage die letzten 10 Kapitel online und dann ist die Story fertig. 🥰🤍
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Two Sides of Fate
FanficMit der Ausfahrt Leverkusen startet die 19- Jährige Natalie in ein neues Leben. Mit im Gepäck, ihr geliebter Hengst Dreamer. Sie hofft dass ihr neues Leben ewig ruhig und entspannt bleibt, doch so sollte es nicht kommen... Schon bald lernt sie einen...