Two Sides of Fate

26•Wut

1 Woche später
Natalie
Mit der Zeit wurde die Situation auf dem Hof klarer und entspannter. Kaputte Sachen
wurden entsorgt und ein paar neue Sachen konnten wir durch Spenden bekommen. Es ging also langsam wieder bergauf. Zwar nicht mit den psychischen Wunden, aber eine Baustelle weniger zu haben, war wenigstens ein Anfang.

Nach einem Fußballspiel von Kai, bei dem ich endlich mal wieder mit kam, trafen sich Kai,
Julian, Sam und ich in einem Restaurant um Leverkusens Sieg zu feiern. Zu viert setzten wir
uns an einen Tisch auf die Terrasse mit Blick auf Leverkusen. Sam bestellte für Kai und mich
eine Pizza Magherita mit Champignons, für Jule eine Pizza Hawaii und für sich eine mit
Schinken. Für alle gab es noch einen Gurkensalat. In der Wartezeit redeten wir vor allem über Immobilien die die Jungs im Blick hatten. „Kai weißt du eigentlich schon wo du
hinziehst? In London?" Kai zischte Jule an woraufhin sich Jule den Mund zu hielt und
entschuldigend Kai zunickte. „Was? Du ziehst nach London?" fragte ich etwas verwirrt in der
Hoffnung dass ich mich verhört hatte. „Komm Sam, wolltest du nicht noch..." sagte Jule zu
Sam und die beiden standen eilig auf und verschwanden hinter einer Marmorsäule. „Kai,
was meinte Jule?" Kai schaute auf den Boden und kaute unruhig auf seinen Lippen. Als ich
seine Hand in meine nahm, schaute er in meine Augen. So traurig hatte ich ihn selten
gesehen. „Natalie es tut mir so leid dass ich dir nichts gesagt habe. Ich muss dir was
erzählen. Vor zwei Wochen habe ich einen Brief vom Chelsea-FC Bekommen. Und es ist so, dass sie mich kaufen wollen. Ich habe mich nicht getraut dir davon zu erzählen, weil ich dich nicht verletzen wollte." diesmal wendete ich meinen Blick ab. Insgeheim wünschte ich, gleich aus einem Alptraum aufzuwachen. „Natalie, wenn du nicht willst dass ich gehe, dann werde ich nicht gehen. Ich will dich nicht verlieren nur für einen neuen Verein. Bitte sag die Wahrheit." Wahrheit? Die Wahrheit wäre gewesen: „Nein Kai ich will nicht dass du gehst. Ich will hier mit dir bleiben und zusammen eine Beziehung führen!" stattdessen sagte ich das Gegenteil. „Ja verschwinde ruhig. Ich komme auch ohne dich aus. Mach du dein Ding mit dem Fußball und ich lebe meinen Reitsport. Irgendwann hätten sich unsere Wege sowieso getrennt!" ich hörte wie meine Stimme bebte und ich merkte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Um nicht vor Kai zu heulen, stand ich auf und meinte auf die Toilette zu müssen.
Diese Lüge war vielleicht richtig, denn wenn ich gesagt hätte, dass er bleiben soll, hätte ich ihn traurig gemacht, doch so konnte er glücklich werden. Und das war ja eigentlich das, was ich wollte, dass er glücklich ist. Im Klo schloss ich mich ein und versuchte mich zusammen zu reißen, um nicht zu weinen. Nach fünf Minuten in denen ich meine Tränen verdrängte, ging ich zurück zum Tisch in der Hoffnung dass Sam und Jule zurück waren. Tatsächlich saßen sie schon bei
Kai. Schweigend setzte ich mich dazu, Ich versuchte Kais grünen Augen fern zu blieben, doch einmal schauten wir uns zögerlich in die Augen. Julian und Sam bemerkten die gedrückte Stimmung, doch niemand wagte es, das Thema anzusprechen. Stattdessen redeten wir, beziehungsweise Julian und Sam, über andere Fußballspieler. Ich nickte nur immer wieder zustimmend oder brachte das ein oder andere Wort raus. Ansonsten beteiligte ich mich nicht am Gespräch weil meine Gedanken bei Kai waren.
Kai
Natalie verabschiedete sich nach dem Essen ziemlich schnell und auch Sam wollte noch zu
seiner Freundin. Jule und ich fuhren zusammen zu mir nachhause. Natürlich sprach mich Julian auf der Fahrt auf mein Gespräch mit Natalie an...

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Aua, jetzt wird's brenzlich. Was meint ihr wie es weiter gehen wird? Schreibt eure Vermutungen in die Kommentare 😊🤍