39•Time to say Goodbye

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Natalie
5 weitere Tage verbrachte Julian bei mir und Kai, musste dann aber wieder gehen, da er
Spiele hatte. Der Abschied istjedes Mal hart, da man ja nie weiß für wie lang. Ein seltsames
Gefühl ging mir durch den Kopf. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, was in ein
paar Tagen passieren würde...
Auch Kai musste nur wenige Tage später mit dem Chelsea FC aufbrechen, da sie ein Spiel in
Stuttgart hatten. Auch bei seinem Abschied war irgendwas anders, was mir ehrlich gesagt
etwas Angst machte. Ich wünschte ihm extra viel Glück, ich hatte einfach ein sehr seltsames
und ungutes Gefühl. Allein blieb ich in London zurück, Ich beobachtete über den TV
aufmerksam das Spielgeschehen. Bereits in der 1. Halbzeit stand es 2:0 für Chelsea. In der 2.
haute Chealsea dann noch das 3:0 drauf, dieses Tor hatte Kai geschossen. Ich war
unglaublich stolz auf ihn. Da Kai aber erst morgen zurück kommen wird, schlief ich allein im großen Bett. Unruhig wälzte ich mich hin und her, bis ich schließlich nach Stunden in einen Alptraum verfiel, der mir jedoch mehr als nur Angst machte.
Überall Menschen, die wissen wollten, was genau passiertist. Keiner wusste näheres,
mittendrin in den Unmengen an Menschen, ich.
Nach dem Traum suchte ich nach Hinweisen, auf das, was denn in meinem Traum geschehen
war und um wen es ging. Ich brauchte Antworten.
Kai
Nacheinander stiegen wir in das Flugzeug ein, mit dem wir zurück nach London fliegen
werden. Ich hatte ein ungutes Gefühl, was ich aber runterschluckte, da mir beigebracht
wurde:„,mehr Unfälle passieren im Straßenverkehr, als mit Flugzeugen". Ich versuchte mich zu entspannen, was aber schwierig war. Nach einer Weile spürten alle im Flugzeug, dass etwas komisch ist. Doch ehe sich jemand den Kopf über die seltsamen Geräusche und das schwankende Flugzeug zerbrechen konnte, war es vorbei.
Natalie
Während ich in der Küche eine Lasagne vorbereitete, hörte ich Radio. „Jetzt noch die
neusten Meldungen. Das Flugzeug in dem der Chelsea FC unterwegs nach London war,
stürzte über dem Atlantik ab. Es wird vermutet, dass es ein Anschlag auf die
Fußballmannschaft gab, der geglückt ist. Die Rettungskräfte sind bereits vor Ort. Nachdem
das Flugzeug im Wasser völlig zerstört gesunken ist, konnten die Rettungskräfte niemand lebenden mehr vorfinden. Wir werden Sie über weitere Infos auf dem Laufenden halten." zitternd legte ich das Messer, mit dem ich eben noch Gemüse geschnitten habe, beiseite. Ich befand mich in einer Trance, einem Tunnel aus dem es kein Ausbrechen gab. Alles um mich rum wurde verschwommen, trotzdem konnte ich noch sehen, wohin ich laufe. Alles um mich rauschte nur noch und wurde immer leiser. Ich empfand kein Schmerz, keine Trauer. Meine
ganze Gefühlswelt war lahm gelegt. Ich lief zur Wohnungstür, ließ Radio und Ofen
angeschaltet zurück. Wie fern gesteuert nahm ich den Autoschlüssel vom Nagel und öffnete
die Haustür. In diesem Moment hatte ich nur ein einziges Blickfeld. Ich schloss das Auto auf
und stieg ein. Mein Handy steckte ich auf das Gestell. Und dann fuhr ich los. Einige Male
blinkte das Display auf und sowohl Nachrichtem als auch Anrufe von Jule erreichten mein Handy. Doch auf die achtete ich gar nicht. Kurz bevor ich das Lenkrad umriss, erschien eine Nachricht auf meinem Display die sich noch in meinen Kopf brannte „Liebe Frau Karbe. Wir
konnten den Brandstifter ausfindig machen. Es handelt sich um eine gewisse Tanja Kruse.
Weitere Infos folgen." doch bevor ich noch mehr drüber nachdenken konnte, riss ich mein
Lenkrad schlagartig nach rechts rum und zerstörte die Leitplanke. Und schließlich landete ich im Fluss über den ich eben noch gefahren bin. Ich kannte keinen anderen Ausweg mehr. Als Kai und ich vor ein paar Monaten zusammen kamen, hatten wir wohl beide nicht gedacht, was alles noch für Schicksalsschläge kommen würden. Zwar habe ich mit ihm die Liebe meines Lebens gefunden, aber habe auch die schrecklichsten Monate meines Lebens gehabt. Ich habe alles verloren, was ich hatte, zuerst Lukas, dann Dreamer, dann Kai und letztendlich mich selbst. Mich habe ich damit gelöst, aber ich habe Menschen
zurückgelassen, die sich selbst Vorwürfe machen, an meinem Tod Schuld zu sein, ich habe
Menschen zurück gelassen, die mit mir und Kai die Freunde fürs Leben verloren haben.
Menschen wie Jule, Ally und Andy. Ob ich die nächste Zeit überstanden hätte, ist wohl
schwer vorstellbar.
Kai
Wir hörten alle einen Knall und nur eine Sekunde später stürzten wir ab und landeten im Atlantik. Schmerzen durchzogen meinen Körper, mein Bein klemmte zwischen der
Flugzeugwand und dem Sitz fest, ich sah wie an der Seite Blut raus floss. Ich versuchte mich
zu befreien, doch ich hatte keine Kraft und mein Kopf schmerzte abgrundtief. Mir wurde
schwindelig und ich legte meinen Kopf auf dem Boden ab. Ein paar Augenblicke später
spürte ich, dass meine Haare feucht wurden. Ich hob meinen Kopf und sah, wie Wasser den
sinkenden Rumpf flutete. Ich war gefangen, denn da ich eingeklemmt war, konnte ich nicht
fliehen. Mir wurde es immer schummriger vor den Augen, wurde ich jetzt bewusstlos?
Tatsächlich wurde mir es wenige Sekunden schwarz vor Augen. Zum Mindest bekam ich
dann nicht mit, wie mein Körper ertrank.

Tut mir leid für alle die auf ein Happy End gehofft haben 😪

Two Sides of FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt