32•Wasserkocher

112 5 0
                                    

Natalie
Eigentlich war das wenigste was ich in dem Moment wollte, wieder ins Restaurant zu gehen, wo alles schön und gut schien, jedoch hatte ich keine Chance etwas gegen Kais Frage zu sagen. Und wo hätte ich auch hingehen sollen? Also ging ich mit rein. Mason fragte natürlich sofort was los ist, doch ich hatte nicht ansatzweise die Kraft ihm etwas zu erzählen. Im Augenwinkel sah ich wie Kai, der seinen Arm um mich gelegt hatte, eine deutliche Bewegung mit seinem Kopf machte. Mason nickte nur wissend mit dem Kopf. Ich stütze meinen Kopf in meine Hände damit niemand meine Tränen sah, aber die Geräusche die mein leiser Heulkrampf von sich gab, dämpften meine Hände kaum. Mir ist natürlich jeglicher Appetit vergangen sodass sich Kai und Mason meine Bestellung teilten. Ich war froh dass sie schon nach 20 Minuten fertig waren und wir gehen konnten. Weil wir mit Masons Auto gefahren sind, stiegen Kai und ich auf die Rückbank. Kai hat Mason zwar nicht gesagt, was passiert ist, aber der akzeptierte, dass es mir nicht gut ging. Beide schwiegen und stellten keine Fragen zur generellen Situation. Als Mason Kai und mich bei Kais Wohnung raus ließ bedankte ich
mich kurz und folgte Kai anschließend in sein Appartement. Dort lag ich auf dem Bett in
seinen Armen, er strich mir beruhigend über mein Gesicht und meinen Rücken. Irgendwann
war keine Träne mehr in meinen Augen die ich vergießen konnte, sodass ich aufhörte zu weinen. Ich pustete den ganzen Müll aus meiner Nase in ein Taschentuch und versuchte
dann einen geraden Satz an Kai zu sagen. Das war schwer da meine Stimme bebte und
stockte. „Lukas ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen." stotterte ich. „Natalie es tut
mir so leid. Kann ich dir irgendwie helfen?" Aus Kais Stimme war die mitfühlende Wärme
deutlich raus zu hören. „Bleib einfach bei,mir." bekam ich nur raus da neue Tränen flossen
„Natürlich bleibe ich bei dir. Ich bin immer für dich da."
Kai
Die Nacht wurde länger als erwartet, da Natalie natürlich nicht schlafen konnte. Um 3 Uhr
konnte ich dann endlich schlafen da sie in meinen Armen mit roten und Tränen überspülten Augen eingeschlafen ist. Der Schlaf war zwar unruhig, aber wenigstens konnte sie etwas abschalten. Am nächsten Morgen ließ ich Natalie im Bett zurück und rief, während ich mir in der Küche ein Frühstück machte, Jule an. Der nahm wenig Sekunden später ab. „Eeeey was geht Bro?" - „Jule nichts geht. Ich muss dir was erzählen, es geht um Nalie. „Oh no. Schieß los."-„Ihr Bruder ist gestern Abend bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mehr weiß ich auch nicht aber jetzt geht es ihr halt richtig scheiße!" - „Oh nein, das ist ja mal richtig
scheiße. Und wie gehts jetzt weiter?" - „Ich weiß es nicht, Natalie ist halt schon die letzten
Monate so zerbrechlich geworden und lag schon am Boden. Es wurde zwar jetzt wieder
besser, aber durch den Tod ihre Bruders, wird sie wohl wieder fallen." -„Ich kann's mir
denken. Richte ihr bitte mein Beileid aus. Ich werde mich die Tage auch mal bei ihr melden."
- „Okay, Ja klar mach ich." wir redeten noch eine Weile über Dinge die so in der Welt
abgingen, beendeten aber dann auch unser Gespräch. Dann hörte ich Schritte hinter mir
woraufhin ich mich umdrehte. Natalie stand vor mir und fiel in meine Arme, Ich erwiderte
die Umarmung. „ Wie gehts?" fragte ich, auch wenn ich wusste was das für eine unnötige
Frage war. Sie antwortete mir auch nicht darauf, sondern löste sich aus der Umarmung.
„,Danke dass du da bist. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen." meinte sie leicht lächelnd zu mir. Ich freute mich, dass sie nicht weinte. „Das ist doch logisch." erwiderte ich ruhig. „Kann ich einen Tee haben?" fragte mich Natalie und trat an mir vorbei an den Teeschrank-„Ja klar. Was für einen denn?" ich stellte mich neben sie und wartete auf ihre Antwort. „Hast du einen schwarzen Tee?"-
„Jep. Bitteschön." ich kramte einen Teebeutel heraus in dem der gebetene Schwarztee war. Natalie nahm ihn dankend an. Ich stellte den Wasserkocher an der immer sehr laut war. Als ich mich umdrehte um mich mit Natalie an Tisch zu hocken, sah ich sie verstummt an  der Theke lehnen. „Alles klar?" ich bekam keine Antwort, also ging ichvor sie. Ich sah wie sie in diesem Moment mit sich kämpfte und ich ahnte was gerade mit ihr passierte.
Natalie
Meine Vermutung war, dass das Geräusch des Wasserkochers meine Panikattacke ausgelöst
hatte. Ich rang nach Luft, versteinerte und zitterte am ganzen Körper. Ich hörte Kais dumpfe Stimme, aber nur in der Ferne. Dann erlöste er mich aus meiner Versteinerung indem er mich rüttelte.

_____________________________

Hiii. Mit dem Kapitel bin ich jetzt nicht so zufrieden aber jaaaa. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.  🤍

Two Sides of FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt