31•"Mein geliebter Bruder"

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Natalie
Kai bot mir an mit in seine Wohnung zu kommen, ich willigte ein. Sein neues Zuhause war sehrschön und geräumig. Wir setzten uns aufs Sofa und Es wurde Zeit uns auszusprechen.
Diesmal fing ich an.„Kai die Zeit ohne dich war wirklich hart für mich. Ich wusste aber
einfach nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, schließlich bist du in ein komplett anderes Land gezogen. Ich denke dass ich einfach zu stur war um mit dir zu reden. Hätte ich mich bei dir gemeldet, wär das niemals so ausgelaufen. Eine Fernbeziehung war für mich einfach so unvorstellbar da es so oft passiert, dass durch so eine Beziehung alles zerbricht. Ich dachte ich könnte es einfach ignorieren, aber das konnte ich nicht, tagtäglich habe ich an dich gedacht." - „Nein Natalie, suche nicht nur in dir die Fehler. Du warst bereits am Boden und ich habe dich mit meiner Abreise nur noch mehr belastet. Es tut mir leid. Ich habe auch jeden Tag an dich gedacht und es so bereut gegangen zu sein." -„Vielleicht können wir ja einfach neu anfangen und das was passiert ist vergessen." es vergessen, das war wohl das was ich niemals könnte, aber zu wissen das uns dieses Thema nicht mehr trennen würde, würde mich sehr entlasten. Kai nickte auf meinen Vorschlag sehr stark und wollte wohl auch nichts lieber als das. „Ich liebe dich." sagte er flüsternd. „Ich liebe dich auch." erwiderte ich
woraufhin wir uns nochmal küssten.
Arm in Arm liefen wir durch London, Wir genossen einfach uns wieder zu haben. Danach
statteten wir Dreamer einen Besuch ab. Er wieherte freudig als er uns sah.
Auch die darauffolgenden Tage verbrachten wir zusammen, wir gingen durch die Stadt,
spazierten mit Dreamer oder Kai schaute mir bei meinen Turnieren zu, die übrigens sehr gut
waren. Einige Male schaute ich bei Kais Training zu und lernte so die Chelsea Mannschaft kennen. Alle waren sehr sympathisch.
An einem trüben Freitagabend wurde ich, während ich mit Kai und Mason in einem
Restaurant essen war, von einem unbekannten Anruf überrascht. Ich verließ das Restaurant
und nahm ab. „Hallo?" - „Guten Abend, Spreche ich mit Natalie Karbe?" - „Ja. Wer sind Sie denn?" - „Ich bin Justin Erlen von der Polizei Hamburg, Ich muss Ihnen eine leider traurige Nachricht überbringen. Vor ein paar Stunden ist Ihr Bruder Lukas Karbe bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Es tut mir sehr leid. Ein Wagen verlor die Kontrolle auf der Autobahn, sodass Ihr Bruder nicht mehr ausweichen konnte." mir stockte der Atem, ich befand mich in einer Trance, bekam kein Wort raus und schwankte weil mir schwindelig wurde. Ich schnappte nach Luft was mir aber kaum gelang. Mein Bruder, tot? Nein, der Polizist muss lügen. Das stimmt nicht. Sagte eine Stimme in meinem Kopf die das Geschehen nicht war haben wollte.
„Sind Sie noch dran?" fragte mich der Polizist vorsichtig, dem es wohl auch unwohl war, mir
diese Nachricht zu überbringen .„Ähhh ja. Klar. Danke ich melde mich später nochmal vielleicht." stotterte ich. „Wir konnten Ihre Eltern nicht erreichen, wollen Sie es ihnen selber sagen oder sollen wir das übernehmen?"- „ich mach das schon." Antwortete ich, auch wenn mir davor bangte,
meinen Eltern den Tod meines geliebten Bruders mitzuteilen. Ich legte auf bevor der Mann am Telefon noch etwas sagen konnte.

Dass der Tod immer näher ist, als man denkt, wurde mir in diesem Moment klar. Wer hätte schon damit gerechnet, dass mein Bruder mit seinen 24 Jahren bereits von dieser Erde geht? Er hätte so ein langes schönes Leben führen können, wenn er nicht genau in dieser einen Sekunde auf dieser Autobahn gefahren wäre. Wie schnell das Leben enden kann, wie schnell ein Mensch seine Seele verlieren kann und wie
überraschend der Tod kommen kann, deprimierte mich dramatisch.

Ich musste mich an der Wand des Restaurants abstützen, um nicht zu Boden zu fallen. Ich
hatte den Menschen verloren, der mir am wichtigsten war, denn mit meinen Eltern hatte ich schon lang nicht mehr ein so tolles Verhältnis wie früher als kleines Kind. Ich hörte dass die Tür aufging, doch ich schaute nicht nach wer mit hastigen Schritten auf mich zu kam. Dieser Mensch den ich kurz darauf als Kai erkannte, hielt mich fest. In der Ferne hörte ich ihn reden, doch auf keine seiner Fragen konnte ich antworten. Es war, als wäre ich unter Wasser getaucht. „Natalie rede mit mir bitte. Was ist passiert?" ruckartig wurde meine Sicht wieder klar und ich hörte Kais flehende Stimme. Er rüttelte meinen Arm in der Hoffnung dass ich ihm eine Antwort gebe. „Ich.... Mein....... mein Bruder ist tot!" bekam ich stotternd raus. Mein Blick erstarrte, während mir ein paar Tränen über die Wangen rollten. Sofort schloss mich Kai ohne noch etwas zu sagen in eine intensive Umarmung aus der er mich nicht los ließ. Ich schaute nur leer an ihm vorbei, meine Arme hatte ich nur leicht an Kais Becken platziert, auch wenn sie vor Schwäche nicht dran klammerten. Richtig weinen konnte ich wohl erst, wenn mein Körper das Geschehene verstanden hat.
Kai
Ich wusste überhaupt nicht wie ich reagieren sollte, als mir Natalie erzählte, dass ihr Bruder
gestorben ist. Wie reagiert man schon in so einer Situation. Ich hab ihren Bruder schließlich kaum gekannt. Ich war zwar zweimal mit ihm und Natalie essen, aber arg viel mehr hab ich mit ihm nicht gemacht. Nachdem ich Natalie einige Minuten im Arm gehalten hatte, löste ich mich von ihr. Willst du mit rein kommen? Es ist doch kalt hier." das war das einzige was mir in dem Moment einfiel zu sagen.

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Heeeyyy Leute. Sorry für dieses etwas traurigere Kapitel. Schreibt eure Meinung gerne mal in die Kommentare, freue mich immer über Feedback. 💖

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