Emma
Ich dachte noch lange über den Montag nach, an welchem wir im Wald gewesen sind. Wir waren tatsächlich nackt baden und hatten dabei nichtmal geredet oder sonst was gemacht. Es war nicht nur der Ort, welcher magisch war, sondern auch unsere Verbindung. Ich merkte zunehmend, wie es mir immer besser ging, auch wenn Jane nicht bei mir war. Auch meine Therapeutin merkte dies und freute sich darüber, auch weil ich viel offener geworden war. Trotzdem verschrieb sie mir ein Medikament, welches ich morgens neben sollte. Dieses sollte lediglich dazu beitragen, dass meine Psyche konstant blieb und ich nicht etwa in suizidale oder ähnliche Gedanken fiel. Es war okay für mich, das hatte ich auch Jane gesagt. Bevor ich diese kannte, hätte ich es nicht okay gefunden und mich dadurch sogar angegriffen gefühlt. Durch sie habe ich aber gelernt, mich anderen anzuvertrauen und die Hilfe anzunehmen, die man mir geben wollte. Alles in allem hätte sie mein Leben immer bunter gemacht, aber alles hat mal ein Ende."Wir sehen uns später." sagte Leyla gerade, als wir am Freitag Schluss hatten. Am Abend wollten wir in die Stadt gehen, in eine Bar, aber eine andere als sonst. Paris verbanden wir beide mit unsere ehemaligen Gruppe, von welcher wir uns distanziert hatten. "Ja, bis später." entgegnete ich und ging zu dem Büro meiner Freundin. Obwohl wir uns verabredet hatten, klopfte ich, aus reiner Höflichkeit. "Komm rein." Ich öffnete die Tür und trat hinein, um mich anschließend zu setzen. "Was war denn so dringend?" fragte ich gespielt unwissend, wodurch diese mich mit einem undefinierbaren Blick ansah. Sie stand auf und kam auf mich zu. "Keine Ahnung, sag du es mir." sagte sie und setze sich neben mich. Sie strich mir eine Haarsträhne hinter Ohr, legte ihre Lippen auf meine und strahlte in den Kuss hinein. Ich erwiderte den Kuss, fühlte mich wie im siebten Himmel und war wiedereinmal wunschlos glücklich. "Sehen wir uns noch am Wochenende?" fragte ich hoffnungsvoll. "Natürlich." Wir verabredeten uns für Samstag, 15 Uhr und wollten etwas raus fahren, um etwas essen zugehen. Obwohl ich dankbar war, wieder etwas mit Leyla trinken zu gehen, wartete ich schon regelrecht auf Samstag, da ich es kaum aushalten konnte. Für den Freitag wollte ich aber mal alles vergessen und mich voll und ganz auf meine beste Freundin konzentrieren, was im Endeffekt aber völlig nach hinten ging.
"Zwei Wodka." gab Leyla an die Barkeeperin und nur wenig später, hatten wir unsere Getränken in der Hand. "Schön, dass es endlich nochmal geklappt hat." Ich stimmte Leyla sofort zu und leerte mein Getränk relativ schnell, nur merkte ich den Alkohol dadurch relativ schnell. Trotzdem bestellen wir uns direkt die nächsten Getränke und gingen zwischenzeitlich auf die Tanzfläche, um ein wenig zu tanzen. Es waren erst acht Uht, trotzdem waren schon viele Leute hier, die ähnlich gute Laune hatten. Gerade lief ein Song, welchen ich nicht benennen konnte, ging aber berets dem Ende zu. Gleich danach kam If Our Love Is Wrong von Calum Scott, welches ich in letzter Zeit rauf und runter hörte. Jedoch machte dieses mir bewusst, wie falsch die Liebe zwischen mir und Jane war. Für mich war sie das zwar nicht, aber nunmal für die Gesellschaft und aufeinmal fühlte ich mich nicht mehr ganz so gut. Was würde passieren, wenn jemand etwas merken würde? Ich würde ihr alles nehmen und für welchen Preis? Zwar hatte ich nichts zu verlieren, sie dafür aber umso mehr. Die Selbstzweifel wurden immer lauter, woraufhin ich zur Bar ging und weiteres Alkohol in mich füllte, verlor aber schnell den Überblick. Normalerweise trank ich immer bewusst, nur dieses Mal nicht. Es ist falsch. Sie riskiert alles für dich. Wie kannst du nur? Meine Gedanken wurden immer lauter und diese versuchte ich wegzutrinken. Geklappt hatte es tatsächlich, nachdem ich nicht mehr richtig denken konnte. Meine Umgebung nahm ich immer schlechter wahr. Das einzige woran ich mich noch erinnerte, war, als Leyla mich aus der Bar geleitet hatte. Aber zu mir kam ich erst am nächsten Morgen, oder eher am Mittag, da es bereits 13 Uhr waren. Doch als ich aufwachte, lag ich nicht in meinem Bett und befand mich auch nicht bei Leyla. Ich schaute mich um und bevor ich Jane sah, welche vor mir stand, erkannte ich das Zimmer. Tatsächlich lag ich im Krankenhaus, da ich zu viel getrunken hatte und dadurch anscheinend bewusstlos wurde. Irgendwann machte sich jedoch ein stechender Schmerz, an meinem Hals bemerkbar. Ich versuchte die Stelle zu ertasten, jedoch konnte ich nur ein Pflaster fühlen. "Geht es dir besser?" Sofort wanderte mein Blick zu meiner Freundin, welche bei nährem ansehen, ganz schön müde wirkte. "Geht." antworte ich knapp. "Was ist passiert?" fragte ich, da ich mich an kaum was erinnere. Alles was ich noch wusste, waren einzelne Teile, welche keinen Sinn ergaben. "Du warst mit Leyla aus und hattest wohl zu viel getrunken, wieso auch immer. Leyla hatte mich spät Abends, von deinem Handy, angerufen und mir gesagt, dass du versucht hast, dir das Leben zu nehmen." Die Stimme meiner Freundin brach Stück für Stück und langsam erinnerte ich mich. Ich hatte gezweifelt und diese Zweifel, zusammen mit dem Alkohol, hatten mich so impulsiv Handeln lassen. "Ich habe mir Vorwürfe gemacht und darüber nachgedacht, was du für mich riskierst. Als ich die Gedanken nicht mehr aushielt, hatte ich mich betrunken." erklärte ich, wobei ich es eher mir vor Augen führte. Ich schämte mich und konnte nicht verhindern, dass mir die Tränen über die Wange liefen. "Hey. Es ist alles gut." Jane nahm mich vorsichtig in den Arm und strich mir behutsam über den Rücken. Doch in diesen Moment, fühlte es sich völlig falsch an. Zwar hatte ich am Abend die aufkommenen Zweifel und die daraus resultieren Vorwürfe verdrängen können, jedoch kamen sie von einem Mal alle zurück. Es ist falsch. Du zerstörst ihr ganzes Leben. Das war der Moment gewesen, an dem es erneut bergab ging, obwohl vorher alles gut gewesen ist. Aber man konnte sich eben nie darauf verlassen, dass einem Depressionen einen komplett in Ruhe ließen. Sie konnten plötzlich, ohne Vorwarnung, auf einen einschlagen und wieder alles zerstören.
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Can it be wrong? | Jane Clarke & Emma Krämer {1}
RandomLiebe ist etwas, was von nichts und niemandem beeinflusst werden kann. Es ist ein Gefühl, was durch seine Intensität, unaufhaltsam ist. Sie ist wichtig, kann nicht unterdrückt werden und ist frei. Doch wieso dürfen einen andere dann sagen, wie falsc...