Kapitel 21

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Legolas riss vor Schreck die Augen auf. 

Dios machte eine komplett unerwartete Kopfbewegung, durch die er Naira hart in die Brust stieß. Diese ging zu Boden und Dios  machte ein paar Schritte auf Legolas zu. In seinem Maul hielt er zwei Dinge, von denen Legolas nur eines erkannte. Das Erste war ein Stück Papier, was auch immer das zu bedeuten hatte. Das Zweite war eine Kette. Nein, nicht irgendeine Kette, es war die Kette. Eine silberne Kette, mit goldenen Sternchen, die er Naira geschenkt hatte, als sie sich kennenlernten. Er nahm die Sachen mit Staunen entgegen und streichelte dem Hengst einmal beruhigend über den Kopf. Dios schnaubte und stieß ihm vorsichtig zurück, gegen die Brust. Legolas Blick ging wieder zu Naira, die stöhnte und sich langsam aufrichtete. Legolas wollte zu ihr, doch Dios stieß ihn zurück und pustete ihm einmal ins Gesicht, bevor er zurück zu Naira trabte und ihr beim aufstehen half. Schnell verzog er sich zu Ifrindur, der ungeduldig auf ihn wartete. Mit aufgestellten Ohren kam er ihm entgegen. Legolas setzte sich unter einen Baum und besah sich die Kette. Als er sie sah, konnte er ihr Lachen in seinem Kopf hören und sah Bilder vor seinem inneren Auge, zu der Zeit, als sich die Beiden wie Kinder durch den Wald gejagt hatten. Ein paar Tränen fielen auf die Kette, die er nun sicher in seiner Tasche verstaute. Jetzt lenkte sich seine Aufmerksamkeit auf das Blatt Papier, welches er entfaltete und einige Zeilen Schrift erkannte. Mit tränenverschleierten Blick fing er an zu lesen.


Naira,

du wirst am nächsten Tag ausbrechen. Hohle den Dolch und unterwirf sie. Die Menschen haben kein Darseinsrecht mehr und nehmen uns nur den Platz weg, den wir für unsere Festungen benutzen könnten. Wir machen sie dem Erdboden gleich, als erstes wird Minas Tirith fallen. König Elessar wird fallen. Komm nach Hause, der Dolch weiß, was er tun muss. Du willst sie zurück, ich weiß es. Sie ist bei mir. Wenn du sie haben willst, komm und hohl sie dir.


Mehrere Male laß er sich diese Zeilen durch. Wer ist SIE? Naira hatte nicht so viele Bekannte und es fiel ihm keiner ein, der gerade ein Problem haben könnte. Einfach keiner. Als er sie traf, war sie alleine, wie ihr ganzes Leben zuvor, was daran lag, dass sie sehr still war und in einer größeren Gruppe untertauchte, sodass man sie nicht bemerkte. Ifrindur schnaubte und lies ihn aufschauen. Am Waldrand, nicht weit entfernt, war ein Schatten aufgetaucht. Er zog Ifrindur in einem Busch, so schnell es eben möglich war und hielt die Luft an. Er kniff seine Augen zusammen und erkannte Naira, die am Waldrand entlang ritt. Mit Schrecken bemerkte er, dass wenn Ifrindur ihn nicht gewarnt hätte, sie ihn bemerkt hätte. Dies währe vermutlich nicht so ganz glimpflich ausgegangen. Langsam, in einem gemütlichen Tempo ritt die Elbe weiter und trabte nach weiteren einhundert Metern an, auf denen sie nicht zu bemerken schien, dass sie verfolgt wurde. Auch Legolas stieg nun auf und trabte an. Er wollte einen weiter Abstand zu ihr halten, damit sie dachte, sie habe ihn abgeschüttelt. 

Tatsächlich schien sie sich nicht einmal umzudrehen, sondern ritt nur gerade aus. Mittlerweile verfärbte sich der Himmel rötlich und die Sterne verschwanden. Es waren sicherlich schon einige Stunden vergangen, doch diese Reise würde wohl noch lang werden. 

Weitere Stunden später, es war sicherlich schon Nachmittag, hielt Naira wieder an, um eine kleine Pause zu machen. Ifrindur war sichtlich erfreut darüber und rupfte das Gras gierig aus dem Boden. Dies brachte Legolas zu lächeln. Doch es verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. Er vermisste Naira sehr. Ihre sanfte und zarte Art, den Liebevollen Blick, mit dem sie ihn ansah. Sie war ein kleiner Engel, doch sprach sie in Gruppen zu mehreren kaum. Nur wenn man mit ihr alleine ist, öffnet sie sich und fängt an zu erzählen. Sie erzähl von Momenten aus ihrem Leben und verwickelt einen in ein Gespräch, dass Stunden gehen kann. Doch komm auch nur eine weitere Person hinzu, verstummt sie und sagt kaum ein Wort. Sie war schon immer ein kleines Rätsel gewesen und es war schwierig für Personen, die sie nicht so gut kannten, sie überhaupt zu verstehen. Er trieb Ifrindur noch etwas an. Nun ritten sie an hohen Sträuchern und Gräsern vorbei. Es war schwierig für ihn, sie noch zu entdecken, denn sie war eher klein und konnte, wenn sie wollte, beinahe unsichtbar werden. 

Und wieder ging die Sonne unter. Er war erschöpft, müde, traurig. Doch er musste sie verfolgen. Immer noch fragte er sich, wer SIE war. Aber es fiel ihm keine Person ein, nicht eine Einzige... Nachdenklich ging er hinter einem Felsen in Deckung und späte zu Naira. Sie saß, anders als erwartet, nicht auf dem Boden, sonder trainierte ganz für sich. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und gingen in eins über, sodass es aussah, als ob sie tanzen würde. Ihre Haare hatte sie hochgebunden und der Zopf wirbelte und schwang bei jeder ihrer Bewegungen mit, was ziemlich störend war. Dies schien sie auch zu empfinden, denn sie steckte ihr Schwert in den Boden und kniete sich hin. Sie öffnete den Zopf und nahm nur noch die ersten Strähnen nach hinten, die sie am Hinterkopf zusammenband. Dann stand sie auf und trainierte weiter, als ob sie alle Zeit und Kraft der Welt hätte. Sein Blick glitt zu Dios, der an einem kleinen Bach trank. Er sah erschöpft und müde aus, doch versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Kurz sah er zu Ifrindur, der sich etwas von ihm entfernt hatte und nun weiter unten an dem selben Bach trank. Sein Hengst schüttelte den Kopf und einige Wassertropfen flogen durch die Luft. Er entschied sich zu warten und lehnte sich an den Fels. Langsam wurde es dunkel, die Sonne war ganz verschwunden. 

Legolas fröstelte und zog die Beine an. Naira trainierte immer noch, mitten in der Nacht. Was auch immer sie vorhatte, sie musste mit einem Kampf rechnen. Langsam wurde er müde und reib sich die Augen. Doch, dachte er, bei dem Tempo würden sie morgen Nacht ankommen. Nairas Tempo war schnell, doch die Pferde waren müde. Ifrindur schlief etwas, aber Dios blieb wach und sah Naira mit aufgestellten Ohren und leicht schiefem Kopf an. Diese steckte das Schwert zurück in die Scheide und setze sich schweratmend und schweißnass neben ihn. Legolas unterdrückte einen Seufzer und schaute sich die Sterne an. 


°Elbereth°

„Das kann doch nicht sein! Ich kanns immer noch nicht glauben!" El ging vor Elrond, Celduin und den Zwillingen auf und ab. Ihr Bruder packte sie an den Schultern und schüttelte sie einmal durch. „Doch, genau so ist es!" er legte ihr einen Arm um und sah fragend in die Runde „Und was tun wir jetzt?" Elladan kratzte sich am Kopf „Hinterher reiten?" Elrond schüttelte den Kopf „Aber wir wissen nicht, wo sie sich befinden. Sie könnten überall sein. Auf dem Weg nach Mordor, Richtung Düsterwald, im Auenland, in den Mückenwassermooren, Lorien, Rohan, Minas Tirith, Richtung Wetterspitze, auf den Weg nach Moria. Einfach überall!" er seufzte schwer. 

Noch den ganzen Abend lang diskutierten sie, gingen aber ohne ein Ergebnis ins Bett.


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Jaaaaaa, ich weiß, dass hat gedauert. Aber ich schreibe noch xD Und jaaaaa, dass Kapitel war einfach nur einer dieser langweiligen, doofen, dummen Lückenfüller. Aber im nächsten Kapitel passiert wieder etwas, dass kein Lückenfüller wird.

Alsoooo, euch noch ne schöne Lebenszeit und bis zum  nächsten Kapitel!

❤️Blossi❤️



Der Dolch Saurons - Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt