Prolog

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Eine einsame dunkle Straße, es hat geregnet und es ist 23.40 Uhr.

Auf der Polizeiwache nimmt Stephan Sindera einen telefonischen Hinweis auf eine Frau mit einem blutigen Messer und blutiger Kleidung entgegen.

Jonas Schmidt und Arne Schneider fahren raus und entdecken die beschriebene Frau auf der Straße.
An dieser Straße liegt nur das Forsthaus, aus dem die Meldung kam und ein relativ neues Holzhaus in dem nur in der Küche Licht brennt.
Die Frau erweckt den Eindruck eines Schockzustandes, scheint zudem unverletzt, aber ihre Kleidung ist voller Blut und sie umklammert zitternd ein blutiges Messer.

Jonas fordert sie mehrfach auf das Messer fallen zu lassen und endlich nimmt die Frau ihn wahr.
Arne kann ihr das Messer aus der Hand schlagen und legt ihr erstmal Handschellen an.
Da sie auf keine Fragen reagiert und Berührungen ängstlich ausweicht beschließen die beiden sie in ihr Fahrzeug zu setzen und sich umzusehen.

In dem Holzhaus finden sie dann einen bewusstlosen Mann, der ungefähr im gleichen Alter wie diese Frau ist, ebenfalls mit blutiger Kleidung, und einen älteren Herrn der in einer großen Blutlache liegt und dessen Körper etliche Einstiche von einem Messer aufweist.

Für den Senior kommt jede Hilfe zu spät und als der Rettungsdienst sich um den jungen Mann kümmert kommt der zu sich und man findet bei ihm einen Ausweis der ihn als Autist kenntlich macht.
Der junge Mann und die Frau sind Geschwister und der Senior war der Onkel der beiden.

Auf der Wache angekommen schweigt die Frau immer noch und der Staatsanwalt schickt sie in U-Haft während ihr Bruder in ein Wohnheim kommt wo er speziell betreut wird.

Einen Monat später wird die zierliche Frau von 160 cm Größe, den rotblonden Haaren, den grünen Augen und dem hübschen Gesicht zu 10 Jahren Haft wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt.

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10 Jahre später öffnen sich die Tore der JVA und die zierliche Gestalt tritt mit einem großen Seesack hinaus in die Freiheit.

Niemand ist gekommen um sie abzuholen, auch in den letzten 10 Jahren hatte sie nie Besuch und bekam nicht einmal Post.
Sie nahm es klaglos hin, hielt sich immer im Hintergrund und war nie auffällig.

Die letzten drei Jahre durfte sie eine Ausbildung machen, als Resozialisierung und hat sich als Haushaltshilfe ausbilden lassen.
Die zuständige Sozialarbeiterin hat ihr sogar geholfen ein kleines Einzimmerappartement und einen Job zu finden.
Morgen soll sie sich in einer Wache vorstellen und als Mädchen für Alles anfangen.

Sie lässt sich zum Wohnheim bringen wo ihr Bruder Mike zuletzt war und muss dort erfahren, dass er verlegt wurde und nun in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung ist.
Dort will man sie nicht zu ihm lassen und sie fährt zu dem kleinen Appartement.

'Mein neues zu Hause. Etwas größer als die Zelle und trostlos, aber für mich muss es reichen' denkt sie traurig und blickt auf die Rechnung des Wohnheims und auf die Kosten der psychiatrischen Klinik.

Jeden Monat statt 500,- € an einen muss sie nun 1.600,-€ an zwei Einrichtungen zahlen, denn den Rückstand aus 10 Jahren muss sie nun in Raten zusätzlich zur normalen Unterbringung zahlen.

'Da bleibt gerade genug für Miete, Nebenkosten, nötige Versicherungen und damit nur noch 150,- € im Monat zum Leben, das wird sehr eng und es bleibt nichts übrig' zieht sie traurig Bilanz.

Sie dreht die Heizung runter, holt ihre warmen Klamotten hervor und rollt sich auf dem Polsterbett zusammen.
Erschöpft und traurig fällt sie in einen unruhigen Schlaf mit etlichen Alpträumen.

Schattenleben - Sag die WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt