Unerwartete Überraschung und ein Geständnis

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Gegen Abend klingelt es bei Faye und sie öffnet eher nachlässig die Tür.
"Komm nur rein Marion, ich bin im Wohnzimmer" nuschelt sie während sie ohne einen Blick zur Türe zurück geht.

Das leise Klickergeräusch, das Schleifen von irgendwas auf dem Boden und Schritte erschreckt sie zu tiefst und sie greift blindlings nach etwas neben sich auf dem Sideboard.
Zwei Schritte geht sie noch und wirbelt dann mit einem Messer in der Hand und abwehrender Haltung herum.

"Steh" ruft Oli und seine beiden Hunde stehen sofort still.
Faye steht bleich, starr vor Angst und zitternd mitten im Raum, umklammert das Messer und japst erschreckt "scheiße, ich hätte euch gerade fast......"
Oliver tritt vorsichtig auf sie zu, streckt die Hand nach dem Messer aus und sagt leise "das brauchst du nicht. Du kannst es weglegen. Ich hätte mich wohl besser bemerkbar gemacht."
Faye lässt das Messer endlich los und er spürt wie kalt ihre Hand ist, legt das Messer zur Seite und sagt "ich wollte dich eigentlich überraschen, schau."
Auf sein Zeichen stehen Sam und Baby vor ihr und haben beide jeweils drei Rosen in den Fängen.
Faye sieht die beiden Hunde an, nimmt vorsichtig die Rosen und fragt unsicher "wofür?"
"Ich hab den beiden von dir erzählt und sie wollten dich einladen mit uns spazieren zu gehen. Der ist von mir" antwortet er und reicht ihr einen weiteren Rosenstrauß.
Faye sieht immer noch wie ein verschrecktes Reh im Scheinwerferlicht aus und er fügt an "ich finde du brauchst zum Einzug ein wenig Deko, damit du dich auch zu Hause fühlen kannst."
Sie nimmt zögernd den Strauß und sagt leise "danke. Ich muss tatsächlich schauen ob ich irgendwo eine Vase habe. Ich glaube eher nicht."
Er grinst und sagt "nimm doch vorübergehend die Saftkaraffe als Alternative."
Faye schafft ein kleines Lächeln und stellt die Blumen alle in die Saftkaraffe.

Als sie sich umdreht liegen seine Hunde brav neben dem Sofa und er fragt "und, gehst du mit uns eine Runde?"
Faye überlegt einen Moment und beschließt mit zu gehen.
"Ich zieh mir was anderes an und komm gleich. Gib mir fünf Minuten" erklärt sie und verschwindet kurz im Schlafzimmer und im Bad.

Als sie zurück kommt stehen Sam und Baby vor ihr und legen ihr beide jeweils ihre Leine vor die Füße.
Faye schaut total überrascht und Oliver übersetzt "die zwei möchten mit dir spazieren gehen."
Sie nimmt zögernd beide Leinen auf und beide Hunde flankieren sie gleich artig rechts und links.
Faye erklärt leise "ich hab keine Ahnung was ich machen soll."
Oli nimmt ihr vorsichtig Sams Leine aus der Hand und umfasst sanft ihre Hand, erklärt leise "einfach mit mir los gehen. Du kannst das. Die zwei sind pflegeleicht und mögen dich anscheinend. Die zwei legen nur Menschen ihre Leine vor die Füße, die sie auch kennen oder mögen."
Fay lächelt und erzählt "wie bei Pferden. Ich hab als Kind gern bei den Nachbarn im Stall Zeit verbracht und hatte dort eine tolle Trainerin die mit der Mehode Horsemanchip gearbeitet hat. Pferde reflektieren die Stimmung eines Menschen sehr gut."

Draußen laufen sie ein Stück schweigend nebeneinander, bis Oliver plötzlich stehen bleibt und Faye gezwungen wird auch stehen zu bleiben.

Sam und Baby legen sich brav ab und warten gehorsam.
Sie sieht ihn überrascht an und er zieht sie zu sich ran.
Fayes Verwirrung zeigt sich in ihren Augen und er flüstert "heute Mittag hab ich spontan reagiert und einfach gehandelt, das war irgendwie nicht zielführend. Irgendwie hab ich aber das Gefühl ich muss das hier jetzt tun."
Er zieht sie an sich heran und verschließt ihre Lippen mit einem zärtlichen langen Kuss.

Als sie beide wieder Luft holen müssen streicht er ihr behutsam ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht und gesteht mit einem tiefen Blick in ihre Augen "daran kann ich mich gewöhnen und ich hoffe du auch. Ich hab nicht vor damit aufzuhören."
Bevor sie antworten kann hat er ihre Lippen wieder mit einem drängenden Kuss verschlossen und seine Arme ganz fest um sie gelegt.

Nach einer Weile löst er sich langsam von ihr, nimmt aber gleich ihre Hand wieder in seine und sieht ihr fest in die Augen.
"Faye, Süße, ich weiß das überfordert dich vielleicht gerade, aber ich möchte um dein Herz kämpfen und ich hab nicht vor dich nochmal weg zu lassen. Ich möchte dich an meiner Seite, in meinem Leben und ich hoffe du kannst mir die Chance geben. Ich verspreche, ich werde nicht drängen, aber mit so etwas wie gerade eben wirst du leben müssen."
Faye steht vor ihm, völlig verwirrt und bekommt keinen Ton raus.

Sekunden später bricht über ihnen die Hölle los und es regnet wie aus Kübeln.
"Oh verdammt, los komm, wir sind aktuell nur drei Minuten von mir weg" flucht er erschreckt, nimmt die Leinen auf und Fayes Hand fest in seine.
Gemeinsam kommen sie nass bei ihm an und er reicht ihr gleich ein großes Handtuch.
"Wenn du willst geh ins Bad, da steht auch die Waschmaschiene und der Trockner. Ich hol dir etwas von mir" schlägt er vor und läuft ins Schlafzimmer.
Faye macht sich frisch, kommt in seiner Shorts und seinem T-Shirt aus dem Bad und erklärt "du kannst deine Sachen mit in die Waschmaschine legen, ist soweit alles drin, nur einschalten."
Er flitzt in Jogginghose und Muskelshirt ins Bad, befördert seine Klamotten zu ihren und sieht zufällig ihren sehr einfachen und schlichten BH.
Irgendwie stimmt es ihn traurig, dass sie nur Sachen mit dem Lable 2. Chance trägt und es zeigt ihm wieder wie weit unten sie ist.

Als er zurück kommt zieht er sie ganz fest am sich, sucht ihren Blick und küsst sie zärtlich.
Seine Hände wandern in ihrem Rücken runter und finden den Weg unter das Shirt.
Er berührt ihre Haut mit seinen Fingerspitzen und Faye reagiert sofort mit Gänsehaut.
Faye in seinen Armen, das fühlt sich so richtig an und er zieht sie mit sich zum Sofa.
Sie endet halb auf ihm in seinen Armen und er geht weiter.
Im nächsten Moment hat er sein Shirt ausgezogen, ihr das Shirt genommen und berührt sie zärtlich.

Als er ihre Narben sieht und berührt zieht sie den eh schon flachen Bauch ein und ihre grünen Augen schwimmen vor Scham in Tränen.
"Hey, sssccccchhhhhh..... versteck dich bitte nicht vor mir" bittet er sie liebe, zieht die Sofadecke schützend über sie beide und zieht sie ganz auf sich runter.
Eng aneinander gekuschelt küsst er sie wieder zärtlich, sie entspannt und beide schlafen ein.

Schattenleben - Sag die WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt