Kapitel 5

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𝚃𝚛𝚒𝚐𝚐𝚎𝚛𝚠𝚊𝚛𝚗𝚒𝚗𝚐!

Um 15 Uhr selbigen Tages brechen Rezo und Ju auf um den Arzttermin wahrzunehmen. Rezo hat sich sofort bereit erklärt seinen besten Freund zu begleiten, nicht nur um Ju Kraft zu schenken, sondern auch um sicherzugehen dass Julien auch wirklich die Wahrheit erzählt. Jenes ist auch Ju klar, trotzdem ist er dankbar für Rezos Unterstützung.

Gemeinsam nehmen sie im überfüllten Wartezimmer platz, zum Glück sind noch zwei Stühle nebeneinander frei. Stärkend legt Rezo seine Hand auf Juliens Oberschenkel, nachdem der Blauhaarige das angespannte Zittern Juliens bemerkt. Ein Kribbeln fährt durch Jus Bein, Schmetterlinge fangen an in seinem Magen Breakdance zu tanzen. Naiv schiebt Julien jenes auf die Aufregung. Noch nie hat er mit einer Fachperson über seine Beschwerden geredet, hat immer alles alleine geschafft. Zumindest in den letzten Jahren, früher in Köln als es ihm so richtig schlecht ging kam er in Therapie. Nachdem er Blut gekotzt hat und sich alleine auf den Weg ins Krankenhaus gemacht hat, dort wurde dann eine ausgeprägte Bulimie festgestellt und er musste einige Tage im Krankenhaus stabilisiert werden. Ein Schauer durchfährt Julien beim Gedanken an die damalige Zeit, sie war echt kein Zuckerschlecken. Rezos Hand auf seinem Oberschenkel drückt kurz einmal fester zu, Rezo muss Juliens Schauerattacken ebenfalls bemerkt haben.

"Herr Budorovits bitte" mit den Worten wurde er aus den Gedanken gerissen, sofort steht er in Begleitung von Rezo auf und folgt der Dame ins Behandlungszimmer. "Soll ihre Begleitperson dabei bleiben?" Will die Dame von ihm wissen. "Ja bitte" kommentiert Julien schnell, während es ihm eben noch unangenehm war mit Rezo hier zu sein, ist er mittlerweile mehr als froh über die Unterstützung. "Einmal bitte auf die Waage stellen" Sofort beginnt Julien zu zittern, ein kleines zwicken von Rezo holt ihn aus seiner Starre zurück in die Realität. Schnell befolgt er die Anweisung und stellt sich auf die Waage, er kneift die Augen zusammen, bloß nicht lesen was das Foltergerät gleich ausspuckt. Der Dame fällt auf, dass Julien sein Gewicht nicht wissen möchte, und so ließt sie es ohne Kommentar ab und trägt es in den Computer ein. "Einmal mit dem Rücken zur Wand stellen, ich messe jetzt ihre Größe" Julien empfindet ihre Stimme sanfter als vorher, vielleicht bildet er es sich aber auch nur ein. Stumm dreht er sich um und fixiert mit dem Blick einen Punkt auf der Gegenüberliegenden Seite des Raumes, während er sich so groß macht wie er kann. "1.71,2" kommentiert die Assistenz seines Arztes die Größe. Wieder tippt sie die Zahl ins praxisinterne Computersystem, während Julien von der Waage mit integrierter Messleiste tritt. Rezo legt seine Hand stärkend um Juliens Schulter und nickt ihm aufmuntert zu, bevor er ihm "gut gemacht" ins Ohr flüstert.

"So bitte auf der Liege hier Platznehmen und den Ärmel hoch machen" auf Juliens fragenden Blick hin ergänzt sie lächelnd "ich muss Blutabnehmen und den Blutdruck messen" Nachdem Julien auf dem Stuhl platzgenommen hat und den Ärmel hochgezogen hat, wird dieses Band zum Stauen des Blutes an seinem Oberarm befestigt. Juliens Arm findet Platz auf dem Kissen, welches immer bei Blutabnahmen verwendet wird. Und auch wenn er es sich nicht eingestehen will, er ist nervös. Seine letzte Blutabnahme ist schon einige Zeit her, und ganz schmerzfrei ist es ja auch nicht. Seine Anspannung wird in Form eines nervös zitternden Beines auch für die beide anderen Anwesenden sichtbar. "Setzen sie sich doch neben ihn" spricht die Arzthelferin an Rezo gewannt. Dankbar lächelnd lässt sich Jus bester Freund neben ihm auf der Liege nieder und greift sofort nach seiner Hand. Julien fühlt sich direkt um einiges sicherer und so kann die Arzthelferin ihm ungestört Blut abnehmen.

Nachdem die nette Arzthelferin fertig ist mit den ersten Untersuchungen, schickt sie die beiden Freunde ins Sprechzimmer von Juliens Arzt. Auch dieser Vergewissert sich erneut ob Julien damit einverstanden ist, dass Rezo dabei ist. Wie die Arzthelferin eben, bekommt auch der Arzt die gleiche Antwort und so bleibt Julien in Begleitung seines besten Freundes. Nachdem Julien die Beschwerden geschildert hat, und Rezo ihn immer wieder korrigiert und ergänzt hat, möchte der Arzt Ju noch einmal untersuchen. So muss sich Julien wieder auf eine Liege setzen und den Hoodie etwas hochziehen. Der Arzt hört zuerst Juliens Lunge und Herz ab, und entscheidet sich dazu ein EKG zu schreiben, denn Jus Herz ist etwas auffällig. Für das EKG muss Ju sich auf die Liege legen und den Hoodie ausziehen, da er jenes allerdings verweigert muss er den Hoodie am Ende nur so gut wie es geht hochziehen.

Der Arzt befestigt einige Kabel mit kleinen Saugnäpfen an seiner Brust, sowie seinen Händen und Füßen. Die Saugnäpfe saugen sich an seiner Haut fest, dadurch bleiben die Kabel an Ort und Stelle. Fünf Minuten muss Julien nun still liegen und darf nicht reden, sonst wäre das Ergebnis ungültig. Nach den fünf Minuten wertet der Arzt die Kurven aus.

"Ihr Herzschlag ist immer wieder unregelmäßig und Ihr Puls ist zu langsam" kommentiert der Arzt letztendlich die Ergebnisse. "Ich würde jetzt gerne noch weiter Untersuchungen machen und sie danach an einen Spezialisten überweisen" ergänzt sich der Arzt. Ju nickt lediglich und nimmt wieder auf der Liege platz. Nachdem der Arzt an seinem Bauch rumgedrückt hat, Julien weiß bis jetzt nicht warum, und ein Ultraschall von seiner Schilddrüse gemacht hat, stellt er einen Haufen an Papieren zusammen. "Also ich überweise sie jetzt an ein Krankenhaus, das muss sich hier alles nochmal genauer angesehen werden. Außerdem überweise ich sie mit der Verdachtsdiagnose Magersucht mit eventueller Bulimie an einen Psychologen, dort suchen sie sich bitte schnellstmöglich einen Therapieplatz. Beim Krankenhaus werden sie bitte heute noch vorstellig, ich habe hier alles aufgeschrieben worauf die Ärzte dort achten sollen. Und gute Besserung" Mit diesen Worten begleitet er sie noch zum Ausgang und entlässt sie damit in Richtung Krankenhaus. Julien ist überfordert, weiß nicht mehr was er sagen oder denken soll. Gut, dass Rezo ihm das denken abnimmt, indem er seinen besten Freund ins Auto verfrachtet und mit ihm zum
Krankenhaus fährt.

𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 5 𝚛𝚎𝚊𝚍𝚢 : )
𝚠𝚒𝚎 𝚑𝚊𝚝 𝚎𝚜 𝚎𝚞𝚌𝚑 𝚐𝚎𝚏𝚊𝚕𝚕𝚎𝚗? 𝙱𝚊𝚕𝚍 𝚔𝚘𝚖𝚖𝚝 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚎𝚒𝚗 𝚋𝚒𝚜𝚜𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚂𝚙𝚊𝚗𝚗𝚞𝚗𝚐 𝚛𝚎𝚒𝚗...
𝚅𝚒𝚎𝚕𝚎𝚗 𝚟𝚒𝚎𝚕𝚎𝚗 𝚍𝚊𝚗𝚔 𝚗𝚘𝚌𝚑𝚗𝚊𝚕 𝚏𝚞̈𝚛 𝚍𝚒𝚎 𝚐𝚊𝚗𝚣𝚎𝚗 𝚟𝚘𝚝𝚎𝚜, 𝚍𝚊𝚜 𝚖𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚟𝚘𝚕𝚕 𝚑𝚊𝚙𝚙𝚢 <3

hold my hand // juzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt