Kapitel 24

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TRIGGERWARNING!!!

Heyy hier bin ich wieder :))
Wie geht es euch?
Eyyy vielen vielen Dank für über 1k Votes und 17k Reads, ihr seid zu krass <333
Ich hätte das nie für möglich gehalten xD

Es dauert seine Zeit, bis Julien aus dem Dämmerzustand aufwacht. Am Morgen nach jenem Tag nimmt er kaum etwas um ihn herum war. Sicherlich würde dieser Zustand bei ihm einiges an Angst auslösen, durch die Menge an Beruhigungsmitteln die er bekommt, spürt er von der ganzen Angst jedoch nichts. Er bekommt mit,  dass Rezo die ganze Zeit bei ihm ist, das Ärzte reinkommen und das er ständig unter Beobachtung steht. Richtig auf seine Mitmenschen regieren kann er allerdings erst zum Abend hin. Die Ärzte stellen ihm zunehmend mehr Fragen. Fragen wie "Wieso haben sie sich etwas angetan?" "Wie lange geht das schon so?" "War jenes ein Suizidversuch?" "Würden sie so etwas nochmal tun?" und und und.

Auch wenn Ju noch nicht bei vollem Bewusstsein ist, ist ihm mehr als bewusst wie viel seine Antworten ausmachen. Wenn er bei den Ärzten den Eindruck erweckt, er könne nicht für seine eigene Sicherheit sorgen, befindet sich also in akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, so könnten die Ärzte ihn einweisen in eine Psychiatrie. Klar, eine Psychiatrie ist kein worst case Szenario, freiwillig hin möchte Ju aber auch nicht. Er kommt zu dem Entschluss, dass er gut genug auf sich selber aufpassen kann und die Selbstverletzung nicht nochmal so ausarten wird. Jenes möchte er nämlich selbst nicht, immerhin ist er hier im Krankenhaus ständig kontrolliert, darf auf der Intensivstation nicht mal auf die Toilette gehen. Zusätzlich kann er hier seiner Arbeit nicht nachgehen, was für ihn als totales Arbeitstier und vollzeit Perfektionisten natürlich alles andere als angenehm ist. Für ihn ist das ganze hier keine dringend nötige Pause, nein es fühl sich eher an wie Folter, immerhin staut sich Zuhause der Berg an Arbeit immer weiter an, wächst nahezu in eine bedrohliche Höhe und droht jeden Moment umzukippen. Das muss Ju auf jeden Fall verhindern, jenem ist er sich zu hundert Prozent sicher. Er darf also nicht länger ausfallen, muss möglichst schnell aus dem Krankenhaus raus und darf nicht nochmal in so eine Krise rutschen.

Ju ist überzeugt davon, dass die Mauern halten werden, und er die immerzu berückenden Emotionen wegdrücken und kontrollieren kann. Er muss es ja schließlich können, davon ist er überzeugt. Den Eindruck gut für sich sorgen zu können, kann er allen beteiligten glaubhaft vermitteln. Keiner weist ihn ein, keiner zwingt ihn zu etwas. Lediglich ein Brief an seine ambulante Therapeutin wird ausgestellt, mit einer ausführlichen Berichterstattung über den Abend, der auf der Intensivstation endete.

Für Rezo ist das ganze hier allerdings noch nicht zu Ende. Er sieht seinen Freund nicht das erste Mal selbstverschuldet in der Intensivstation. Für ihn ist das ganze nicht so klar, er hat das Vertrauen in Ju langsam verloren. Wie kann er ihm auch noch vertrauen, fragt er sich. Immerhin hat Ju seine Versprechen in der letzten Zeit zig mal gebrochen. Für Rezo befindet Ju sich gerade in einer akuten Selbstgefährdung. Nur, der Zustand einer Selbstgefährdung ist ein dehnbarer Begriff. Für viele ist das enorme restriktive Essen Jus schon Selbstgefährdung, die ständigen Selbstverletzungen erst recht. Für Andere zählt erst akute Suizidalität zur Selbstgefährfung, jenes ist auch hier im Krankenhaus der Fall. So kommt es, dass Julien wenige Tage später entlassen wird.
Noch an jenem Tag hat er ein Krisengespräch bei seiner Psychologin. Sie befragt ihn noch einmal ausführlich zu den vergangenen Tagen, möchte jedes Detail wissen. Ju fällt es schwer hundert Prozent ehrlich zu antworten, und so erwischt er sich selber bei der ein oder anderen Notlüge. Nach einer knappen Stunde ist das Gespräch beendet und er darf gehen. In dem Gespräch haben sie sich auch intensiv über eine Rückfallprophylaxe und Skills unterhalten. Julien soll sich einen Haufen an Skills anlegen und ausprobieren welche ihm am besten helfen. So kommt es, dass er noch am selben Tag gemeinsam mit Annika, seiner Managerin, einkaufen fährt.
Er kauft Gummibänder, Kühlpacks, Skillringe und Igelbälle, eine Knete, Brausetabletten, eine Wärmesalbe die ein brennen auf der Haut erzeugt, und Chillibonbons. Alle haben die Funktion in akuten Anspannungs- und Stresssituationen für Entspnnung zu sorgen, und werden vielfältig in der Therapie eingesetzt. Bestimmte Skills wie zum Beispiel Gummibänder, die man sich gegen das Handgelenk schnipsen/flitschen kann, Kühlpacks oder die Wärmesalbe, die man mit einem Verband am Arm auftragen kann helfen besonders gut auch gegen Selbstverletzungsdruck. Und schaffen damit eine Alternative als direkt zur Selbstverletzung zu greifen (Feel free das selber mal auszuprobieren, Gummibänder zb müsste ja eigentlich jeder zuhause haben :))

Später am Abend setzt sich das ganze Team und Jus Familie/Freunde zusammen um zu reden. Alle Beteiligten haben viel zu verarbeiten und alle sind noch aufgewühlt. Sie besprechen ausserdem wie sie Ju am besten helfen und unterstützen, auch Julien gibt den Anderen Tips wie sie ihm besser helfen können. Auch Jus und Rezos Beziehung wird kurz thematisiert, es ist schließlich allen aufgefallen wie „gut" sie sich in letzter Zeit verstehen. Nach kurzer Erklärung werden die beiden von allen beglückwünscht.

Es dauert nicht lange, da sehnen sich die Beiden wieder nach ungestörter Zweisamkeit und verzeihen sich in Jus Wohnung. Es wird viel gekuschelt und geküsst, und sicherlich ist der ein oder andere an diesem Abend noch sehr erregt gewesen...

Friends I am backkkk. Es tut mir echt mega leid, dass so lange nichts kam...

Wenn ihr wollt kann ich noch mal ein bisschen ausführlicher über Skills was schreiben, die sind nämlich echt Sau wichtig, vor allem wenn man clean bleiben möchte oder die Anspannung regulieren möchte :)
Wie immer freue ich mich über Feedback und Votes <3333

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 07, 2022 ⏰

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