35-Isi

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Es war seltsam wie wenig Zeit es sie gekostet hatte bis sie sich bei Momo wieder wohl gefühlt hatte. Es waren nur ein paar Minuten gewesen in denen es seltsam war in seiner Wohnung zu sein, alleine mit ihm. Inzwischen lief auf dem alten Fernseher ein flimmender Cartoon. Momo lag auf dem Boden, die Beine auf der Couch, er philosophierte schon einige Zeit über das Leben und den Sinn, sie hörte nur nebenbei zu. Juli saß auf ihrem Schoß und ließ sich auf und ab wippen. Es war friedlich, sie hing ihren Gedanken nach ohne so recht zu wissen wovon diese handelten. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, sie spürte wie Momo ihr Juli aus den Armen hob und ihn ins Bett brachte es war spät geworden. Noch bevor sie ihre Augen wieder öffnete ließ sich Momo neben sie auf das alte Sofa fallen. "Was machen wir?", fragte er sie, den Kopf ebenfalls in den Nacken gelegt. "Mmhh", grummelte sie vor sich hin.

Filmriss

Es hatte angefangen mit einer Weinflasche. Sie wollten einfach nur etwas trinken. Irgendwo mussten sie falsch abgebogen sein, denn gerade saß Isi auf Momos Schoß, bewegte ihren nackten Körper auf und ab und küsste ihn heftig. In ihrem Kopf war es noch viel zu verschwommen und dumpf um darüber nachzudenken was gerade passierte, vermutlich würde sie es später bereuen, oder gar nichts mehr davon wissen, eins von beidem. Insgeheim hoffte sie, dass Momo genauso betrunken war und es einfach vergessen würde, doch sie bezweifelte es.
Als sie sich nach einigen Minuten keuchend aufrichtete, schoss ihr der Alkohol wie eine Kanonenkugel durch den Magen und sie schaffte es gerade noch los zu rennen und die Toilette zu treffen. Ein schelmisches Lachen erklang "na wenigstens sind wir jetzt quitt", Momo reichte ihr ein Handtuch, während er an einer Zigarette zog und sich durch die verschwitzten Haare fuhr. Sie lehnte sich an die Wand, Tränen schossen in ihre Augen "was ist passiert?", Sie sah ihn Hilfe suchend an. Er setzte sich ebenfalls hin, neben sie. "Was meinst du?", Er war ruhig. Eine der Dinge die sie so an ihm mochte, man konnte mit ihm reden. "Wieso machen wir das? Es tut keinem von uns gut", schluchzte sie. Er schwieg einen Moment, zog an seiner Zigarette. Dann antwortete er leise, mit kratziger Stimme "ich weiß es nicht. Ich wünschte ich wüsste es". Sie begann zu weinen, sie hatte gehofft er würde ihr Klarheit verschaffen. Sie entweder lieben oder benutzen, irgendwas, hauptsache Klarheit. Doch dass er selbst nicht wusste was er wollte ließ sie verzweifeln, "ich liebe dich", flüsterte sie und ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken. Er sagte nichts, saß nur da und rauchte, während sie weinte und schließlich einschlief bevor ihr bervorstehendender Kater sie übermannte.

Alles GuteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt