8-Isi

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Sie wusste nicht wie viel Alkohol sie schon getrunken hatte, doch ihre Hämmungen fielen mehr und mehr. Unter den Anwesenden waren nur zwei in ihrer Klasse, die anderen hatte sie noch nie gesehen. Momo schien jeden hier zu kennen und huschte von Gruppe zu Gruppe. Sie hatte erstaunlicher Weise auch ein paar Leute gefunden mit denen sie sich schnell verstand. Sie war gerade in ein Gespräch vertieft als sich jemand neben sie aufs Sofa warf, sie zuckte zusammen "Gott Momo hast du mich erschreckt", kicherte sie. Er grinste, wieder nur mit einem Mundwinkel. Er kam ihr ganz nah, sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt, er sah ihr in die Augen und sie hielt dem Blick stand "Willst du mit mir Drogen nehmen?", Flüsterte er und er tat es in einem Tonfall der ihr Gänsehaut über den gesamten Körper jagte. Sie nickte, wieder grinste er dann sprang er auf und ergriff ihre Hand um sie aus dem Zimmer zu ziehen, hinaus in den Garten. Nicho saß auf einem Plastikstuhl, die Beine an den Körper gezogen. Sie setzten sich zu ihm. Momo zog einen Joint hinter seinem Ohr hervor, er hatte ihn dort wohl hingeklemmt, zündete ihn an, zog ein paar Mal, dann gab er ihn weiter an Isi. Eine Weile sagten sie nichts, reichten nur den Joint herum und blickten in den Himmel. Es war eiskalt doch durch den Alkohol spürten sie es kaum. "Es gibt so viele Sterne einfach", sagte Nicho schließlich, den Blick noch immer in Richtung Himmel. Isi grummelte zustimmend, auch sie wand ihren Blick nicht ab. Ein leises klacken holte sie zurück in die Realität. Momo hatte ein kleines Blechdöschen auf den Tisch gestellt. Auch Nicho sah es an und war auf einmal so aufgedreht wie ein kleines Kind "Jaaa, endlich!", er klatschte begeistert einmal in die Hände. Momo holte ein kleines Tütchen aus der Dose und klopfte vorsichtig etwas von dem weißen Pulver auf sein Handydisplay. Dann drehte er ein Geldschein zusammen und reichte beides, Handy und Röhrchen, Nicho. Er nahm es an, und zog, dann gab er beides zurück an Momo der die Prozedur wiederholte und nun beides Isi hinhielt. Sie zögerte und sah ihn an. "Willsu nich?", nuschelte er, den Joint zwischen die Zähne geklemmt. Sie zögerte noch immer "warum macht ihr das?", fragte sie nur. Momo ließ die Hände sinken und zog sich den Joint aus dem Mund "weil es Dinge so viel einfacher macht", er sah sie an. Mit seinen leeren Augen, die sie mit riesigen Pupillen anschauten. Er hatte schon etwas genommen, etwad anderes und trotzdem wollte er noch mehr. Sie schwiegen wieder eine Weile bis ein helles Licht die Stille zerschnitt. Momos Handyscreen war aufgeleuchtet. Ein eingehender Anruf 'Mama' stand auf dem Display. Es war einer dieser Momente in denen man plötzlich realisierte was man tat. Sie saßen hier, bei eisigen Temperaturen, und auf dem Lachenden Profilbild von Momos Mutter lag eine Line Koks. Momo schaute sein Handy ruhig an, nahm den letzten Zug von dem Joint, drückte ihn auf seinem Handrücken aus. Daher kamen also die Narben schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf. Dann nahm er das Röhrchen in die Hand und zog die Line auf einmal weg. Er drückte den Anruf weg und war scheinbar im Begriff zu gehen als Isis Hand plötzlich sein Handgelenk griff. Sie hatte es garnicht tun wollen, es war wie von selbst passiert. Er blickte sie an, an seiner Nase klebten Pulverreste "ich zieh auch eine", hörte sie sich sagen und endlich. Endlich lächelte er wieder, es war als wäre sie süchtig nach diesem Lächeln als würde sie alles tun um es geschenkt zu bekommen "alright", sagte er und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen.

Alles GuteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt