19-Momo

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Er hielt Beas Hand fest in der seinen. Sie schwankten leicht beim Laufen, vermutlich hatten sie etwas zu viel getrunken. Wie immer. Sie kamen von einer Party. "Morgen geh ich in die Schule", sagte er in die Stille. Bea lachte "so wie letzte Woche? Und die Woche davor? Und die Woche davor?", sie zündete sich eine Zigarette an. "Nein wirklich, ich geh", murmelte er und nahm ihr die Kippe aus der Hand, um selbst daran zu ziehen. Sie nickte kurz, sagte aber nichts mehr dazu. Er war den letzten Monat bei Bea gewesen und er war den letzten Monat nicht in der Schule gewesen. Es war als würde Bea ihn davon abhalten etwas zu tun, als würde sie ihn wie magnetisch zwingen bei ihr zu sein. Musste wohl die Liebe sein. Bea blieb stehen und stellte sich vor ihn. Sie reckte ihren Kopf zu ihm hinauf und küsste ihn. "Wir gehen zu dir", flüsterte sie in sein Ohr. "Ist näher".
Es war dunkel in seinem Zimmer und ein leichter Duft nach verbranntem Tabak und Gras lag in der Luft. Sie hatten ihre Schuhe achtlos in eine Ecke geschmissen, ihre Klamotten lagen verteilt auf dem Boden. Bea rauchte, Momo hielt sie im Arm und starrte in die Dunkelheit. "Du solltest nichts mehr mit Isi zu tun haben", sagte sie ruhig aber bestimmt. "Wieso?", seine Stimme klang gleichgültig aber sie wusste dass es ihn traf. "Sie will dich" "Genauso wie du.", entgegnete er. "Du gehörst mir", sie klang gereizt. "Ich gehöre niemandem" "Ach komm, belüg dich nicht selbst. Du kannst nicht ohne mich", er atmete tief durch um ruhig zu bleiben, am liebsten hätte er sie angeschrien "aber du scheinst sehr gut ohne mich leben zu können", noch immer lag die Ruhe selbst in seiner Stimme. Bea kicherte "Ja. Ich mach mich nich emotional abhängig. Ich kann jederzeit alles hinter mir lassen" er richtete sich auf um ihr ins Gesicht sehen zu können. "Und warum stört es dich dann wenn Isi mich mag? Wenn du mich nicht brauchst warum lässt du sie dann nicht", Bea richtete sich ebenfalls auf, sah ihm tief in die Augen und lächelte. Dann sprach sie, leise, sie betonte jedes einzelne Wort. "Weil es mir Spaß macht. Und weil ich es kann", und sie drückte die glühende Zigarette gegen seine nackte Brust. Er zuckte kurz, reagierte aber nicht weiter. Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn. "Ich liebe dich, du gehörst zu mir", flüsterte sie, dann schwang sie sich auf seinen Schoß und küsste langsam seinen Hals hinab.

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