4-Momo

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Er nahm einen Zug, atmete den Rauch tief in seine Lunge, wartete, bließ den Rauch in Richtung Decke. Die Luft in seinem Zimmer war in leichte Rauchschwaden gehüllt, man konnte den Staub umherfliegen sehen. Es war Dunkel, neben dem Kleinen Licht das bunte Sterne an die Wände warf gab es nur ein schmales, vergittertes Fenster . Die Wände waren gemauert und kalt. Der Boden aus Beton. Die Wassertemperatur wurde höchstens lauwarm, egal wie stark er den Heißwasserzugang aufdrehte. Vielleicht war die Wohnung deshalb so preiswert gewesen. Aber mehr konnte seine Mutter sich nicht leisten. Er saß auf der Matratze die in der Mitte des Raumes, auf zwei Europaletten, lag. Er fand es cool dass sein Bett da stand, da wo es niemand sonst stehen hatte. Auch wenn er es vorhin bei Isi als Scherz gemeint hatte, es stimmte, er war gerne anders als alle anderen. Er nahm den letzten Zug des Joints und drückte den Stummel gedankenverloren auf seinem Handrücken aus. Er blickte auf Bea, wie sie da auf seinem Bett lag, sie schlief, sie sah schrecklich aus. Ihre Haare waren zerzaust und ihr Makeup verschmiert. Er mochte es wenn sie so aussah. Langsam stand er auf, zog sich eine Hose an, deckte Beas nackten Körper zu und ging in die Küche zum Kühlschrank. Leere. Da lag noch eine Wasserflasche und ein paar Dosen Bier, das einzig Essbare war eine halbe Gurke, die schon ganz schrumplig war. Er seufzte, ging auf ein Regal zu, in dem Lebensmittel aufbewahrt wurden und durchsuchte dieses. Er fand Nudeln aber dort war sonst nicht viel. Sie würden bald wieder einkaufen müssen. Aber vorerst gab er sich mit den Nudeln zufrieden.
Ein paar Minuten später saß er wieder auf seinem Bett, er aß die Nudeln direkt aus dem Topf. Soße hatte er keine aber das störte ihn nicht weiter. Bea war inzwischen wieder aufgewacht und so saßen sie da, schweigend und essend. "Gehst du heute noch heim?", fragte er. "Willst du das ich gehe?" fragte sie. "Ja", Stille. Eine lange unangenehme Stille, dann fragte Bea leise "liebst du mich noch?", In ihren Augen sammelten sich Tränen. "natürlich", er zog sie zu sich, nahm sie in den Arm, küsste ihr Haar. "Natürlich liebe ich dich, ich muss nur mal wieder allein sein", sie nickte und wischte sich schniefend die Tränen ab. Dann schwiegen sie wieder, diesmal war die Stille nicht unangenehm, nicht bedrohlich. Sie war angenehm, eine willkommene Abwechslung zu dem gewohnten Lärm der Welt. Er liebte Bea aber er wusste dass das alles nicht mehr lange gut gehen konnte. Er blickte auf sein Handy, Isi hatte ihm geschrieben. Ein Lächeln schlich auf sein Gesicht als er ihr antwortete.

Alles GuteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt