Epilog

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"Our universe grants every soul a twin- a reflection of themselves -the kindred spirit - And no matter where they are or how far away they are from each other- even if they are in different dimensions, they will always find one another. This is destiny; this is love."

~ Julie Dillon

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Fünf Jahre später:

Eilig griff ich nach meinem Coffee to go Becher, welche mir ein netter junger Herr hinter dem Tresen zubereitet hatte.

Heute kam mich Sina besuchen und ich musste noch kurz einige Besorgungen erledigen. Seit vier Jahren lebte ich nun in einer neuen Stadt. Genauer gesagt in New York. Ich übte indessen meinen geheimen Traumberuf als Schriftstellerin aus und stolz konnte ich endlich die Frage, ob ich glücklich sei, bejahen. Und zwar mit gutem Gewissen.

Nach dem Suizid von Simon ging es mir erstmals nicht gut. Jedoch musste ich noch die Schule abschliessen. Jack und ich kamen uns durch das gemeinsame Trauern etwas näher. Ein paar Monate später, wollte es gerne mit mir versuchen, mich als Freundin haben. Doch ich war nicht bereit dazu. Er hatte alles viel besser und schneller überstanden, während ich mit dem Verlust und all den Bildern in meinem Kopf schwer zu kämpfen hatte.

Sina war kurz nach dem Tod nach Hause gekommen, um für mich da zu sein. Sobald es mir jedoch ein wenig besser ging, musste sie zurück. Ihre alte Stelle kündigte sie endgültig und wanderte tatsächlich nach Kanada aus. Sie fand ihren Traummann und zusammen gründeten sie da eine Pferdefarm. Bereits vor zwei Jahren hatte sie Mark geheiratet.

Natürlich war auch ich eingeladen gewesen. Es war schön, bei den Beiden zu sein und die Hochzeit mit ihnen zu verbringen.

Als ich Achtzehn wurde und die Schule hinter mir hatte, verliess dann schlussendlich auch ich meine Heimat. Wie bereits gesagt, ging es nach New York.

Hier mietete ich mir zu Beginn eine kleine Wohnung. Doch mittlerweile war ich in eine der Hochhäuser umgezogen. Nun hatte ich einen wunderschönen Blick auf das Meer. Klar, die Wohnung war sehr teuer, jedoch konnte ich es mir leisten. Der Grund: mit zwanzig schrieb ich meinen ersten Bestseller. Seit da an wurde ich selbstständig und brachte noch einige weitere Bücher heraus.

So, das mal als kurze Zusammenfassung meines Lebens. Ach ja, nochmals kurz zurück zu Simon. Ich vermisste ihn zwar immer noch unglaublich, doch es ging mir inzwischen um einiges besser damit. Obwohl ich ihn nicht als Freund geliebt hatte, liebte ich ihn eben trotzdem. Einfach auf eine andere Art.

Meine Eltern schickten mich, als ich noch zu Hause war, zu einem Therapeuten. Es half mir sehr, darüber zu sprechen.

Weit weg, versunken in meinen Gedanken, trat ich auf die überfüllten und lauten Strassen hinaus und prompt in etwas Hartes hinein. Erschrocken zog ich die Luft ein und versuchte, mein Gleichgewicht wiederzufinden. Zwei starke Hände hielten mich fest und bewahrten mich so vor einem Sturz.

"Bitte verzeihen Sie. Ich habe nicht aufgepasst." Ich erstarrte mitten in meiner Bewegung. Ruckartig hob ich meinen Kopf und blickte in die zwei schönsten grünen Augen, die ich je gesehen hatte.

"Jack?" Obwohl die Person, welche vor mir steht, ganz anders aussah, als ich Jack in Erinnerung hatte, wusste ich, dass er es war. Einerseits, da seine Stimme meinen Puls in die Höhe schiessen liess und sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete, andererseits wegen dieser Augen. Sie waren einmalig. So wunderschön.

Ich betrachtete den ausgewachsenen Mann vor mir ein wenig näher. Er hatte braune Haare, welche vorne etwas länger waren und ihm somit in die Stirn fielen. Am Kinn war ein drei-Tage-Bart sichtbar. Ein himmelblaues Shirt spannte sich um muskulöse Oberarme und braune Shorts und weisse Sneakers rundeten das Outfit ab.

"Juwel?" Seine Stimme war noch viel tiefer als ich in Erinnerung hatte. Er klang überrascht, doch ich war mir sicher, dass er mich in diesem Moment erkannt hatte. Sein Blick veränderte sich schlagartig und keine Sekunde später schlangen sich zwei starke Arme um mich.

Fest erwiderte ich die Umarmung und zog ihn noch näher an mich. In meinem Inneren begann ein Feuerwerk zu explodieren, während mein Herz zu rasen begann. Auf einen Schlag fühlte ich mich so sicher und geborgen wie noch nie. Und da wusste ich, ich hatte meine Heimat nun endlich gefunden.

The heart knows when the search is over.

Niemals DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt