Laut Wetterbericht soll es die nächsten Tage ununterbrochen regnen, weshalb Ruby und die Jungs beschlossen hatten, heute nochmal an den Strand zu gehen.
Nach meiner Meinung hatte keiner gefragt. Die Entscheidung wurde einfach über meinen Kopf hinweg entschieden. Es ist nicht so, dass ich keine Lust hatte.
Jedoch prägten mich mal wieder Kopfschmerzen, weshalb ich den Tag viel lieber im Bett verbracht hätte als in der prallen Sonne am Strand.Unmotiviert folgte ich Ruby in Richtung Strand. Trotz meines luftigen Sommerkleides war mir unglaublich heiß.
Das heute ein besonders heißer Tag werden würde, war abzusehen, denn obwohl es erst Vormittag war, war es schon unerträglich heiß. Strahlend blauer Himmel war zu sehen und keine einzige Wolke war weit und breit. Selbst der Wind blieb an diesem Tag aus, weshalb die warme Luft nur so stand.Auf dem Strandparkplatz erspähte ich die Jungs, die bereits geduldig auf uns warteten. Auch Ruby entdeckte schließlich die Jungs, weshalb sie ihre Schritte beschleunigte. Zügig überquerte sie die Straße, ehe sie Tyler freudig in die Arme sprang. Lächelnd schloss dieser seine Arme um meine beste Freundin.
Schmunzelnd beobachtete ich die beiden, während sie ihre Lippen mit einem Kuss vereinten. Noch nie hatte ich Ruby so glücklich erlebt. Tyler tat ihr richtig gut. Ruby hatte Sorge, dass ihre Beziehung mit Tyler scheitern würde, wenn sie wieder zurück nach Haue fährt, doch ich versicherte ihr immer wieder, dass dies nicht geschehen würde, denn die beiden waren so verliebt ineinander, dass ich mir in dieser Sache keine Sorgen machen würde.Lächelnd wand ich meinen Blick von Ruby und Tyler ab. Meine Augen schweiften zu meinem Freund und als hätte er meinen Blick gespürt, sah er direkt zu mir. Schelmisch grinste Ryan, während er mich eingehend musterte. Schmunzelnd verdrehte ich die Augen. Ich wollte gar nicht wissen, was er wieder für Gedanken hatte.
Ich war so auf Ryan fokussiert, als ich die Straße überquerte, dass ich das Auto, welches wie aus dem nichts kam, zu spät bemerkte.
„Ali, pass auf!", schrie Ruby aufgebracht.Zur Salzsäure erstarrt und mit weit aufgerissenen Augen sah ich dabei zu, wie das Auto mit enormer Geschwindigkeit auf mich zuraste und immer näher kam. Völlig unfähig mich nur einen Millimeter zu bewegen, blieb ich mitten auf der Straße stehen. So sehr ich es auch versuchte, mich zu bewegen, ich konnte es nicht. Ich hatte jegliche Kontrolle über meinen Körper verloren.
Ehe ich es überhaupt realisieren konnte, packten mich plötzlich zwei kräftige Arme und zogen mich von der Straße runter.
Rasend fuhr das Auto an mir vorbei.
Langsam ließ ich mich auf den Boden gleiten. Mein Körper zitterte und einzelne Tränen verließen meine Augen. Reglos saß ich auf dem Boden und starrte zu der Stelle, auf der ich noch vor wenigen Minuten stand.
Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn das Auto mich erwischt hätte. Hätte ich das überlebt? Wahrscheinlich nicht bei dieser hohen Geschwindigkeit. Nur ein paar Sekunden später und mein Leben wäre vorbei gewesen. Wieso hatte ich das Auto nicht gesehen? Warum habe ich nicht mehr auf den Verkehr geachtet? Tief in meinen Gedanken versunken, blendete ich meine Umwelt komplett aus.
Je mehr ich die Tatsache realisierte, dass ich fast anfahren wurde, desto größer wurde die Panik in mir. Verzweifelt rang ich nach Luft, denn plötzlich hatte ich das Gefühl, als ob man mir Kehle zu schürte. Das Blut rauschte in meinen Ohren und mein Herz schlug wild in meiner Brust. Nur am Rande nahm ich wahr, wie sich jemand vor mich hockte und versuchte mich zu beruhigen. Doch die Worte drangen nicht zu mir durch.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als ich einfach nur dasaß und in meiner eigenen Welt gefangen war. Doch langsam klarte ich auf, wodurch ich die verschiedenen Stimmen um mich herum war nahm. Jedoch konnte ich diese nicht zuordnen, denn sie waren wie in Watte gepackt.
Nach einiger Zeit hob ich vorsichtig meinen Blick, wodurch ich geradewegs in die eisblauen Augen von Ryan sah, in denen pure Besorgnis lag.
„Ali, kannst du mich verstehen?", hakte er sorgenvoll nach, wobei seine Stimme leicht zitterte. Zaghaft nickte ich, ehe ich mich in die Arme meines Freundes warf. Sofort drückte er mich fest an sich. Sobald er seine Arme um mich schloss, stieg das Gefühl von Sicherheit in mir auf.
Still lauschte ich Ryans Herzschlag, welcher mich allmählich beruhigte. Das Zittern wurde weniger, bis es schlussendlich ganz verschwand. Doch die Angst blieb und saß mir tief in den Knochen. „Hier trink mal etwas", Ruby tauchte in meinem Blickfeld auf und reichte mir eine Flasche Wasser. Vorsichtig löste ich mich von Ryan und nahm die Flasche dankend entgegen.„Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns ein anderes Mal treffen", sagte Bryan in die Runde und musterte mich besorgt. Heftig schüttelte ich mit meinem Kopf. Meine Freunde sollten sich nicht wegen mir den Tag verderben lassen. „Nein, mir geht's gut. Wir können gerne an den Strand gehen", brachte ich entgegen und musste mich zusammenreißen, meine Stimme fest klingen zu lassen.
„Ali, ich finde, das ist keine gute Idee. Du wurdest fast von einem Auto überfahren und hattest einen Schock erlitten. Ich bin auch eher der Meinung, dass wir das wiederholen. Und jetzt mach dir nichts vor. Dir geht es überhaupt nicht gut. Du bist noch immer so blass wie eine weiße Wand", redete mir Ruby ins Gewissen. Doch ich blieb stur.
„Nein, mir geht es wirklich gut", sagte ich drängend und stand auf. Kurz wurde mir schwarz vor Augen und meine Umgebung schwankte gefährlich, doch schnell hatte ich mich gefasst und stand wie eine eins. Skeptisch betrachteten mich die anderen.„Bist du dir wirklich sicher?", hakte Ryan besorgt nach und musterte mich eingehend. Bestimmt nickte ich.
„Ja, es geht wieder. Wenn es nicht mehr geht, sag ich euch sofort Bescheid", schlug ich vor.
„In Ordnung, aber du sagst sofort Bescheid, wenn es dir wieder schlechter geht", willigte mein Freund widerwillig ein. Zufrieden sah er nicht aus, doch er hatte wahrscheinlich eingesehen, dass ich mich nicht umstimmen lassen würde.
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Ein Moment der Gefühle
FantasyEigentlich wollte die 17-jährige Alicia, ihre Sommerferien ohne Vorkommnisse bei ihrer Tante verbringen. Jedoch lernt sie die attraktiven Zwillinge Bryan und Ryan kennen, die eine magische Auswirkung auf sie haben. Und zu allem Übel bemerkt Alicia i...