🖤Chapter 29🖤

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Sebastian

Es liegen zwei Gerüche in der Luft.
Eine ist der Eigengeruch meines Jungen Herrn, Flieder.
Das andere ist, wenn er leicht erregt ist, Vanille.
Durch diese Gerüche werde ich unruhig, ich rieche es deutlicher als sonst, kann diese Note besser entgegennehmen.
Mein Atem beschleunigt sich, meine Augen fangen an zu glühen.
Nicht aus Zorn.
Nein. Weil mich es wahnsinnig macht.
Nicht mehr viel und ich werde meine Beherrschung verlieren.
Den Teufel hinaus lassen, den ich bin.

Etwas, nur bisschen, rücke ich noch ein Stück näher zu ihm.
Tief und fest ist er am Schlafen, was ich nutzen kann.
Vorsichtig lege ich meine Arme um ihn.
Drücke sein Leib gegen meinem und bereue es sofort wieder, dass ich sein ungeschützter Moment ausnutze.
Lösen tue ich mich dennoch nicht.
Bereuen tue ich es zwar, ein schlechtes Gewissen besitze ich jedoch nicht.
Fasziniert beobachte ich, wie sein Körper sich von alleine noch mehr an mein drückt.
Es sich die Wärme des anderen einfach nimmt, durch und durch ist es mein junger Herr.
Wenn er etwas will, nimmt er es sich, die Konsequenzen, die es dabei tragen kann, ist ihm egal, selbst im Schlaf.

Seine Seiten wandere ich mit meinen Hände ab.
Seine Körperanatomie ähnelt auch jetzt noch, von die eines Fräuleins (zwar nicht mehr so stark wie damals, doch erkennt man es noch).
Es hat sich mit der Zeit auch nicht verändert, beschweren tue ich mich nicht.
Noch mehr nach sein Körper verlangt es mir.
Seine Seele ist nicht mehr ganz mein Ziel.
Auch wenn es eine interessante Fantasie ist, so verlangt es mein Körper nicht mehr.
Sein Herz ist das, was ich begehre.
Nicht umsonst habe ich ihn all die Jahre beobachtet, und jeden intimen Moment mit Lady Elizabeth verhindert.
An sein 18ten Geburtstag, wollte sie ihn sein erster Kuss berauben.
Ich konnte es nicht zulassen.
Ich wollte es nicht zulassen.

Er gehört mir.
Mein Herr, meine Beute, mein Eigentum!
Sie durfte ihn nicht besudeln, mit ihre Lippen.
Umarmungen akzeptiere ich, mehr jedoch nicht.
Wenn es eines Tages mehr werden sollte, werde ich sie umlegen...
Denn mir alleine solle es vergönnt sein, seine Lippen schmecken zu dürfen.

"Niemand wird dich anfassen dürfen, sowie ich es mir erwünsche", flüstere ich leise, mehr zu mir als zu ihm.
Sein Atem wird etwas unruhiger, meine Arme löse ich von ihm,
seine bleiben weiterhin bei mir.
Als sei ich sein einziger Halt, um nicht zufallen, klammert er sich an mich.
Als lege sein Schicksal in meine Hände, und würde er sich lösen, so würde er keines mehr besitzen.

Seine Lider öffnen sich.
Beide seine Augen lässt er mich erblicken.
Das eine, was Royalblau ist, ist wie ein Meer.
Was mich in den Strudel der Leidenschaft ziehen möchte, es jedoch nicht tut.
Das andere, wo mein Siegel ist, das ultraviolette Auge, verleiht mir die Macht ihn Besitzen zu können.
Die beiden zusammen zusehen,
ist berauschend und ich bekomme wieder das Gefühl ihn in meine Arme zuhalten, andererseits ist dieses Gefühl auch gefährlich und lässt mich schwach werden.

"Was...?", kommt es fassungslos von seine Lippen, als er bemerkt, dass er sich fest an mich geschmiegt hat.
Zurück versucht er zu weichen, vergiss aber das der Bettrand nicht weit entfernt ist.
Bevor er fallen konnte, packe ich sein Arm und ziehe ihn zurück in meine Arme.
Sein Atem beschleunigt sich, ich höre sein Herz schneller schlagen.

"Guten Morgen, junger Herr. Wie haben sie geschlafen?"
Ich schaffe es, neutral diese Worte, auszusprechen, auch wenn ich es eines Tages mit voller Hingabe sagen möchte.

"Gut...", bringt er heraus, auch wenn ihm im Moment nicht zum Reden zu mute ist.
Um ihn nicht noch mehr zu überfordern, löse ich mich von ihm, mehr langsam als schnell, und stehe auf.

"Einen Tee kann ich ihnen bedauerlicherweise nicht anbieten.
Allerdings werde ich ihnen schleunigst einen Zubereiten, wen wir ihr Anwesen sind."
Meinen Frack ziehe ich mir wieder über, durch den Kittel wechsel ich es aus.
Ich schließe die Knöpfe und erhasche mir danach einen kurzen Blick auf meiner Taschenuhr.
9:30 Uhr.
Einen Bad würde mein Herr guttun, es wäre jedoch unverantwortlich ihn hier zu baden.
Ich wage es zu bezweifeln, dass hier Sauberkeit herrscht, das Zimmer wo mein Herr geschlafen hat, hat einen muffigen Eigengeruch.
Zum Fenster gehe ich, um es zu öffnen.
Die drückende Luft, wird durch die frische Morgenluft ersetzt.
Einen kurzen Moment nehme ich mir, um nach draußen zu Blicken, um wieder meine Gedanken zu sortieren.

Jetzt muss ich wieder der perfekte Butler spielen.
Nur diesen einen Moment hatte ich, um ihn einmal nah zu sein und jetzt, muss ich wieder seinen Diener spielen.
Mich langweilt es, nur das für ihn zu sein.

Ich wende mich vom Fenster ab, und gehe mit zügigen Schritten auf ihn zu und-

"Sebastian. Wir werden Inspektor Abberline einen Besuch abstatten."

Und stoppte.
Meine Lippen ziert ein emotionsloses Grinsen, während ich mich verbeugte.
"Wie sie wünschen, mein junger Herr."

Am Ende kann ich mir nicht das nehmen, wonach es mich sehnt.
Weiterhin muss ich so tun, als würde mich seine Seele interessieren.
Denn das macht ein Butler der Phantomhive aus, emotionslos zu sein.



"Moment! Sie können doch nicht die Akten nehmen!"
Versucht der Inspektor, mich aufzuhalten während ich geschwind alle Unterlagen durchlese, dabei ebenfalls eine Kopie schreibe.

"Haben sie keine Angst, sie wissen doch, mein Butler arbeitet ordentlich.
Wir werden es hier mit Ordnung hinterlassen, Albernlein."

"Abberline. Und davor fürchte ich mich nicht, sie sollte nur nich...! Halt!"
Seine Hand umgreift meine, als ich ein Ordner greifen wollte, aus einem unteren Regal.

"Verzeiht, doch ich muss dies hier ebenfalls Lesen."
Meine Hand entreiße ich von seine, innerhalb von einer Sekunde habe ich die Akte ebenfalls gelesen.

"Mein junger Herr, wir können nun gehen", sage ich zu ihm gewendet.

"Hmpf.. Gut. Und sie Inspektor Amberline-", er dreht sich zu ihm; "haben sie vielen Dank für ihre Gastfreundlichkeit. Hier, ich denke, der Betrag genügt."
Einen Beutel mit Geld überreicht er ihm, bevor er hinausgeht.
Kurz Seufze ich und sehe ihm hinterher.

"Butler! Bitte nehmen Sie das Geld wieder."
In meiner Hand drückt es Mr. Abberline.
"Sie sollten ein Geschenk meines Herrn annehmen, denn sonst lande sie schnell..."
Mit Absicht lasse ich den Satz offen, ohne dass er dies bemerkt habe ich ihn ein Wassereimer in der Hand gedrückt und bin ebenfalls hinausgegangen.

Meine Taschenuhr hole ich Wiedereinmal aus meinen Frack um die Zeit zusehen.
Wir sollten uns beeilen in das Anwesen zurückzukehren, denn ich muss noch ein paar Vorbereitungen für das Dinner Treffen, bevor mein junger Herr weiter an dem Fall arbeitet.

FATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt