🖤Chapter 9🖤

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Sebastian

Tropfen für Tropfen fallen auf der Oberfläche und bilden eine Einhalt.
Zusammen füllen die einzelnen Tropfen die Wanne, bis sie voll ist, in Zusammenarbeit schaffen sie dies.
Diese Zusammenarbeit kann jedoch ganz leicht zur Nichte gemacht werden, wenn ich dieses Wasser in den Abgrund lasse.

Ein Handschuh ziehe ich aus, den Stoff lege ich auf den Badewannenrand ab.
Die Hand, die nun frei von der Seide ist, stecke ich in das Wasser.
Hin und her Schwange ich diese.
Das Wasser ist warm, wenn dieses nur ein wenig dicker wäre, wäre es Blut ähnlich.
Dunkles warmes Blut.
Ich denke an das Blut von Ciel.
Was so wunderschön aussieht, besonders wenn es gemischt mit Tränen wäre...

Langsam hebe ich die Hand hoch und lasse die einzelnen Tropfen zurück ins Wasser fallen.
Es sieht aus wie Tränen, wenn man es genau betrachtet.
Tränen der Verzweiflung und Angst.
Das würde ich niemals bei meinem Jungen Herrn sehen, wie schade es doch ist.

Nun.. Ich sollte nicht zu viel meiner Zeit an Wasser verschwenden, oder an Tagträume.
Mein Herr wartet noch in seinem Zimmer.
Die nasse Hand trockne ich an einem Handtuch ab, um es anschließend wieder in den Seiden Handschuh zu umhüllen.
Mein Blick landet auf dem Spiegel, der nicht weit von mir entfernt liegt.
In Rot glühende Augen blicke ich.
Ein Grinsen husch über meine Lippen, was meine Fangzähne preisgibt.
Einem Vampir ähnele ich somit, allerdings sind Dämonen weitaus stärker als diese Blutsaugenen Kreaturen und zumindest in meiner Sicht Attraktiver.

Kurz richte ich meine Frisur, um eine perfektes erscheinen vor meinen Herr zubekommen.
Es ist immer wichtig ein gutes erscheinen zuhaben, als Butler der Familie Phantomhive.

Mit einem zufriedenen Blick verlasse ich das Badezimmer.
Lautlos gehe ich den Gang entlang, der zum Arbeitszimmer meines Masters mich führt.
Vor der Tür halte ich inne.
Mit der rechten Hand klopfe ich an dieser Tür und warte auf Einlass.

"Ja?"
Höre ich von der andere Seite-Fragen.
Die Tür öffne ich somit und trete hinein.
An sein Schreibtisch sitzt er, den Blick auf die verschiedene Briefe.
Ein Brief davon ist von Königin Victoria.
Den zweiten von heute wohl bemerkt.

"Junger Herr. Sie können nun ein Bad nehmen."

Von seinen Unterlagen schaut er auf und sieht zu mir.
"In Ordnung."
Zu schnell steht er von seinem Platz auf.
Mir entgeht nicht, dass er etwas wackelig auf den Beinen ist.
Schon fast stolpert er zu mir, an meiner Brust tut er sich schützend fest Krallen, dass er nicht fällt.

"Junger Herr?"
Verwundert sehe ich ihn an.
Nicht das er sich eine Erkältung eingefangen hat.
"Es geht schon."
Stur geht er an mir vorbei, was für ein Bengel.
Seufzend folge ich ihm.

Jede seine Bewegung beobachte ich genau, damit ich ihn noch rechtzeitig vom Fall retten könnte.
Als würde sich die Welt bei ihm anders drehen, schwang er hin und her.
Wenn ich in sein Auge sehen würde, würde ich sicherlich sehen, dass sie leicht trübe sind.
Solange er aber nichts mir befehlt, kann ich nichts dagegen tun.
Ich bezweifle auch, dass er es tun würde.
Dafür ist er sich zu stolz.

Das Badezimmer betritt er zuerst, ich nach ihm, die Tür schließe ich hinter mir ab.
Auffordernd blickt er zu mir, ohne ein Wort von mir zu geben, trete ich zu ihm.
Zuerst entferne ich die Augenklappe, was das Ultra violette Pentagramm, unseres Siegels frei ließ.
Einen Moment betrachte ich dieses Auge, wie wunderschön es doch ist.

In meinen Kopf ermahne ich mich selbst, während ich mich ans Ausziehen zu schaffen mache.
Zuerst entferne ich mit einer schnellen Bewegung die Schwarze Schleife, die um sein Kragen gebunden wurde.
Den passenden Jackett ziehe ich danach aus.
Auf meine Knie lasse ich mich fallen, um seine schwarzen Schuhe mit Absatz auszuziehen.
Auf dem Badewannenrand setzt mein Herr sich hin, damit ich ganz sanft die Schuhe von seinem Fuß entfernen kann.
Wie er heute kooperativ ist, da ist sein Kreislauf der Schwächelt doch für was Gutes.
Die Royal blauen Strümpfe Ziehe ich mit zwei Handgriffen herunter.

Sein Blick, der auf mich liegt, spüre ich ganz genau.
Er beobachtet und wartet, ob ich einen Fehler mache.
Ein Fehler meiner Seits würde ihn belustigen, es würde nur zeigen, dass ein perfekter Butler doch nicht so perfekt ist.
Ich werde ihn aber enttäuschen.
Ein Fehler werde ich mir niemals freiwillig erlauben.
Die schwarze Hose ziehe ich aus, ohne zu ihm zusehen.
Das ebenfalls Royal blaue Hemd folgt nun.
Elegant richte ich mich auf und knöpfe die einzelnen Knöpfe auf.
Ich befreie ihm von diesen und helfe ihn in die Badewanne hinein, ohne eine Aufforderung seiner Seits.
Ein Schwamm nehme ich mir und tauche ihn in das Wasser, eine meine Hand geht zu ein Fläschchen.
Diesen öffne ich und lasse die Substanz auf dem Schwamm tropfen.
Die Flasche stelle ich weg, um mit der Reinigung zu beginnen.

Federleicht fange ich an den Körper zu reinigen.
Angefangen mit dem Rücken, arbeite ich mich nach unten.

Ein feiner Geruch von Heliotrop, auch bekannt als Vanillepflanze landet in meiner Nase.
Eine Welle von Wollust ließ mich kurz innehalten.
Ein einziges Mal habe ich es gerochen und dies war heute Morgen, als ich das Stofftuch in meiner Hand hielte.
Dieser Geruch ist berauschend, meine inneren Triebe, Verlangen gestillt zu werden von niemand anders als dem Kind vor mir...
Leicht verkrampfe ich mich.
Sowas abartiges soll nicht mal ich, ein Teufel denken, der von den Sünden getrieben ist.
Doch dieser Geruch...

Zu mein Herr sehe ich, um festzustellen, dass er eingeschlafen ist.
Ein leichtes Schmunzeln verlässt meine Lippen.
"Wie naiv von ihnen, sich in ihrer ungeschützten Position zu zeigen, während sie in der Badewanne erregt sind.
Nun denn... Dann werde ich wohl schnellstmöglich es beenden und sie dann zu ihr Bett bringen, damit sie dort einen erholsamen Schlaf bekommen.
Morgen wird ein langer Tag werden, mein junger Herr..."

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