💙Chapter 8💙

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Ciel

Tanzen.
Etwas was ich am wenigsten kann ist das tanzen und somit werde ich auch immer wieder zurechtgewiesen, von Sebastian.
Der in seiner Lehrerkleidung hinter mir steht, mit einer Reitergerte.
Und ganz in seiner Rolle mich immer auf meine Fehler zurechtweisen.

"Nein.
Mit solch eine Haltung werden sie niemals den langsamen Walzer können.
Stehen sie gerade."
Die Gerte landet auf meiner Schulter, was mich auf zischen lässt.
Innerlich verfluche ich ihn dafür.
Allerdings sage ich nichts, sondern korrigiere meine Haltung, während ich mir schon unzählige Morde in meinen Kopf ausdenke, die ich liebend gern bei ihm auszuführen möchte.
"Schon besser", lobt er mich.

Die Tanzschritte sind das eine, mit der Luft zu tanzen das andere.
"Wollen sie jemanden Schwerverletzen, oder wieso sind sie so verkrampft?
Ihre Tanzpartnerin wird euretwegen hier-",
mit seiner Gerte schlägt er auf mein Rücken; "Und hier-", dieses Mal landet es auf meiner Hand, leise fluche ich vor mir hin, während er fortfährt mit einer strengen Stimme; "Verletzen.
Dies wollen sie doch nicht.
Es wäre eine Schande für das Bild, was die Gesellschaft von ihnen trägt.
Halten Sie ihre Hände locker und sanft an das Fräulein.
In etwa so."
Seine Hand umgreift meine Hand, seine andere landet auf mein Rücken.
Elegant fängt er an zur Musik zu tanzen, sicher führt er mich.
Was für ein Mistkerl, so sieht es aus das ich..!

"... Soll ich lernen wie das Fräulein tanzt?", frage ich wütend und löse mich von seinem Griff.
Seine Hand landet auf sein Mund, während er vor sich herkichert.
"Dies können sie überraschenderweise besser, als wenn sie der Herr wären."
Kurz räuspert er sich, seine Mimik verändert sich wieder in den kalten, strengen Ausdruck.
Die Brille schiebt er auf seiner Nase zurecht.
"Nun denn.. Dann werde ich das Fräulein für sie spielen, zumindest für jetzt."

Wie Sebastian vor paar Minuten es bei mir gemacht hat, lege ich meine Hand in seine große Hand.
Meine andere Hand lege ich so gut es geht auf seinem Rücken.
Er ist größer als ich, was mir so manch Nachteile beim Tanzen verschafft.
Besonders, wenn ich der Mann bin und führen muss.
Neben ihn bin ich einfach zu feminin, was das Bild des Mannes zur Nichte macht.

"Gut.. Fangen wir an."

Mein rechter Fuß geht nach vorne rechts, er folgt mir, indem er sein linker Fuß nach hinten macht.
Mein linker Fuß geht nun ebenfalls nach vorne, allerdings nach links, wie sein rechter nach hinten.
Spiegelverkehrt folgt er alle meine Schritte.
Nun folgt der dritte Schritte, den rechten Fuß mache ich mit einer wenigen eleganten Bewegung nach links.
Der Linke, bewege ich nach hinten und den rechten, nach rechts unten.
Nun folgt der letzte Schritt, in dem ich den Linken zu dem rechten mache.
Perfektion und Eleganz ist was anderes.

Wir wiederholten es öfter und beschleunigen auch immer mehr.
Nachdem sechsten Mal wurde es mir zu viel, weshalb ich auf sein Fuß trete.
"Sogar den langsamer Walzer ist für ihnen eine Herausforderung", seufzt er enttäuscht während ich mich von ihm löse.
"Neue Sprachen zulernen sind einfacher für mich.
Tanzen ist meines Erachtens zu unwichtig."

"Diese Undichtigkeit, trägt jedoch in der Gesellschaft eine große Wichtigkeit."
Die Brille entfernt er von sein Gesicht, einmal klatscht er mit seiner Hände.
"Ich denke es genügt für heute.
Sie haben gute Arbeit geleistet, jedoch tanzen sie jetzt nicht mehr wie ein Elefant, sondern wie ein hilfloser Käfer, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben kann.
Sie sollen allerdings so elegant wie ein Pfau tanzen, können, wenn er seine Feder ausbreitet.
Dies ist der Grund, weshalb ich ihnen anbiete, auch in der Nacht ab und an mal euch-"

"Nicht nötig", unterbreche ich ihn Hastig.
"Du hast genug zu tun."

"Da haben sie vielleicht recht."

Als, wenn ich noch freiwillig weitere Tanzstunden einnehme.
Da wäre ein Besuch von meiner Verlobten Elizabeth weitaus angenehmer, als das.

"Ich werde euch nun ein Bad einlassen."

"Ja mach das. Ich möchte nach diese Stunden entspannen können."

"Yes Mylord"

Kurz verbeugt er sich, bevor er sich von Raum entfernt.
Auf meine Füße schaue ich, als ich alleine bin und denke ungestört zu sein.

Den ersten Schritt versuche ich, merke aber schnell, dass ich die Schritte vergessen habe.
Frustriert darüber gehe ich hinaus, um mich schnellstmöglich in meinem Arbeitszimmer in meiner Arbeit zu stürzen.
Ich verabscheue das Tanzen!

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