🖤 Chapter 18🖤

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Sebastian

Langsam lasse ich die Pferde durch das dunkle Gebirge schreiten, während sie die schwere Fiaker ziehen müssen.
Die Bäume werden immer Dichter um uns, sowie die Umgebung dunkler.
Der Wind heult durch die Umgebung, was die Bäume leicht knacken lässt.
Waldtiere hört man ebenfalls sehr gut, dafür benötigt man kein gutes gehör.

"Hier soll also das Waisenhaus sein, es scheint sehr kinderfreundlich zusein."
Meint mein junger Herr zu scherzen.
Eine Antwort geben ich ihn darauf nicht, mir ist bewusst das er dies auch im jetzigen Moment nicht verlangt.

"In solch ein dunklen Wald ein Waisenhaus zu erbauen, ist wirklich fragwürdig."

"In der Tat, es ist fragwürdig.
Die Menschen scheinen sehr naiv zu sein, wenn es um die Gefahr geht. Aber das müssen sie am besten Wissen, nicht wahr mein junger Herr?"
Mit ein breiten Lächeln sehe ich kurz zu ihm.

"Was willst du damit andeuten?"

"Nun.. Sie sind andauernd in Gefahr.
Ich bin jedesmal der jenige, der sie Retten muss und schließlich Pflegen.
Nicht, dass ich mich darüber Beschweren würde, doch auch ich brauche ab und an Mal eine Verschnaufpause.
Sie scheinen praktisch die Gefahr anzulocken."

"Vielleicht mache ich es nur extra, damit ich dich Ärgern kann."

"Dies wäre wirklich teuflisch, mein junger Herr.
Aber nicht anders zu erwarten von euch."

"Hm.. Es klingt so, als wenn du denkst, dass ich es wirklich extra mache."

"Ist es nicht so?", hinterfrage ich.

"Natürlich ist es so. Dich leiden zusehen ist hin und wieder amüsant."
Ohne scheu sagt er die Wahrheit, kurz grinse ich, bevor ich jedoch wieder neutral sehe.

Still schaue ich weiter nach vorne, seit 6 Stunden ist mein Herr bereits mit mir unterwegs.
Der Tag neigt sich wieder einmal langsam den Ende zu.
Zum Abendessen hat er bereits gespeist, als guter Butler sollte ich immer die Zeit im Auge haben, auch auf einer Reise wie dieser.
Für mein Herr gab etwas leichtes zu Essen, damit er keine Probleme bekommt.
Dies würde die Zeit der Reise auf der Fiaker verlängern.
Die Zeit ist für ein Mensch wichtig, sie können jeden Augenblick sterben.
Da sie so zerbrechlich sind.
Für mich ist die Zeit unwichtig, ich alter nicht, es ist unmöglich dass ich es tue.
Dasselbe gilt fürs Sterben, nur auf einen Weg kann ich Sterben.
Dieser Weg ist jedoch nicht mehr zur Verfügung, denn ich habe diesen Weg ausgelöscht, damit ich keine Schwierigkeiten mehr bekommen kann.

Die Fiaker wackelt ein wenig mehr, mit hochgezogene brauen sehe ich zu die Pferde, die erschöpft die Köpfe hängen lassen und schnaufen.
Auch wenn die braunen Kaltblüter an Stärke Besitzen, sind sie auch Lebewesen, die ihre Grenzen haben.
"Junger Herr. Ich vermute wir müssen hier Rasten. Die Pferde sind erschöpft."
Spreche ich laut die Tatsache an, da ich bemerke, dass die Pferde schon längst diese Grenze überschritten haben.

"..Hier draußen?"

"In der nächsten Stadt befindet sich das nächste Wirtshaus, weshalb ich mit bedauern sagen muss: Ja hier draußen."
Ich stoppe die Pferde und gehe hinunter.
Der Boden ist ein wenig matschig von den letzen Regen.
Somit hört man auch ein lauten „Platsch” als ich auf dem Boden aufkomme, mit meine Füße.

Nachdenklich lege ich mein Daumen- und  Zeigefinger auf mein Kinn.
Mein Herr braucht irgendwas warmes, weiches wo er sich hinlegen kann.
Moos würde in Frage kommen, doch ich bezweifle, dass er freiwillig sich darauf niederlässt, dazu wegen den Matsch würde es für ihn nicht in Frage kommen, sich auf dem Boden zu legen.
Jedoch würde eine Sache Funktionieren.

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