96. Kapitel "Es tut mir leid.."

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Er kommt auf mich zu und schaut mich total ungläubig an. Ohne ein weiteres Wort legt er seine Hände auf meine Schultern und zieht mich zu ihm. Er drückt mich fest an seiner Brust. Sein nasse geschwitzter Köper und sein Geruch machen mir nichts auf, ganz im Gegenteil es gefällt mir.

Wir stehen ohne irgendwelche Worte in diesen Provisorischen Trainingstudio und liegen uns in den Armen. Durch diese Umarmung verschwindet meine Angst von ihm abgestoßen zu werden.

Langsam löst sich Liam von mir uns schaut mich mit seinen braunen Augen an. Seine Augen, die für mich Geborgenheit und Liebe ausstrahlen. Mein Bauch fängt an zu kribbeln und eine wohlige Wärme breitet sich aus. Er nimmt seine Hände in meine und verschränkt sie.

„Wie geht's dir?" fragt er mich und zieht mich währenddessen zu einem kleinen Sofa, der im Raum steht.

„Jetzt besser" antworte ich und setzte mich neben ihm.

„Jetzt?" er hebt seine Augenbrauen hoch und schaut mich verwirrt an.

„Ich hatte Angst" sage ich wahrheitsgemäß und schaut beschämt auf dem Boden.

Liam legt seine Finger unter mein Kinn und lässt mich so in seine Augen schauen. Langsam streichelt er meine Wangen.

„Wovor hattest du Angst?" flüstert er und legt seine Stirn auf meine.

„Wie du reagierst wenn ich wieder in deiner Nähe bin" hauche ich und schließe meine Augen. Ich will diesen Moment genießen, bevor ich ihn zerstöre. Schwer atme ich ein und beginne diese Atmosphäre zu zerstören.

„Wie geht es Soph?"

Liam löst sich ruckartig von mir. Jede Art von Köperkontakt bricht somit ab. Liam spannt sein Köper an und sein Kiefer spannt sich an. Man hört leise seine Zähne knirschen. Sein Blick ist starr auf den nicht mehr so ganz weißen Fliesenboden gerichtet. Er knetet nervös seine Hände. Meine Gesichtsfarbe nicht mehr leicht rot, sondern kreidebleich.

„Es tut mir leid" mummelt er kaum hörbar.

Ich schließe kurz meine Augen und schüttele den Kopf. Ich drehe mich zu Liam und lege meine Hand auf seinen Rücken, langsam streichel ich mit meiner Hand auf und ab.

„Was tut dir leid?" frage ich vorsichtig und lege meinen Kopf auf seine Schultern.

„Ich wollte das wirklich nicht" mummelt er und legt seine Hände ins Gesicht. Er beginnt zu weinen und schüttelt leicht den Kopf. Immer wieder mummelt er „Es tut mir leid."

„Liam, was wolltest du nicht? Wir sind mit einen Streit Auseinader gegangen, aber das müssen wir jetzt nicht wieder tun. So wie ich dich jetzt sehe, hast du den Streit vergessen und vergeben, genauso wie ich. Ich habe mich in den Monaten total alleine gefühlt. Dieses Kontaktverbot Ding zu dir hat mich verändert. Und Zayn meinte, dass du dich auch verändert hast. Bitte Liam, sag mir doch was los ist. Ich bin für dich da" flüstere ich ihn sein Ohr und gebe ihn einen leichten Kuss auf seine Wange.

Liam schluchzt leise auf und sieht mich mit Tränen in den Augen an. Mit einer schnellen Bewegung zieht er mich wieder in seine Arme und weint in meiner Halsbeule weiter. Seine Bewegung war so schnell, dass wir jetzt im Sofa liegen. Ich lege meine Arme um ihn und streichele leicht seinen Rücken.

„Es tut mir leid" haucht er auf meine Haut, so dass ich eine leichte Gänsehaut bekomme. Mit einer Hand fahre ich durch sein Haar und kraule ihn. Ich schließe meine Augen und konzertiere mich auf einen Atem.

Nach einiger Zeit beruhigt sich sein Atmen und ich setzte mich auf. Liam setzt sich ebenfalls ihn.

„Ich war so verletzt. Die Jungs hatten Kontakt zu dir, nur ich Idiot nicht. Ich war sauer auf dich, weil du es nicht einmal versucht hast, sich bei mir zu melden. Und ich war schauer auf mich selber, weil ich nichts mit dir zu tun haben wollte. Und dann ein einem Abend habe ich dich so vermisst und sie war da... Ich wollte es wirklich nicht, es war eine Kurzschlussreaktion. Ich habe nicht nachgedacht, es ist einfach passiert. Ich schäme mich so sehr, selbst die Jungs wissen es nicht. Sie wollte es sofort bekannt geben, aber ich habe sie aufgehalten. Vic, ich.... Es tut mir leid" schluchzt er. Er wirkt wie ein kleiner Junge, der ich weiß was er machen soll. Liam ist total verzweifelt.

„Deshalb trainierst du wie ein Verrückter?" frage ich ihn.

„Ja, weil ich ein großes Arschloch bin" mummelt er und schaut mich an. „Es wird dich bestimmt verletzen. Ich habe dich gesehen, deine Augen haben von den ersten Minuten mir gesagt, was du willst. Du bist hier reingekommen mit dieser Unsicherheit, doch es hat sich geändert. Stimmt's? Du weiß jetzt was du willst" sagt er mit einer selbstsicheren Stimme. „Aber ich kann es dir nicht mehr geben, weil ich ein Idiot bin, der ohne zu überlegen einen Fehler gemacht hat. Ich weiß nicht wie ich ihn ausbügeln soll.." flüstert er verzweifelt.

„Was hast du angestellt?" meine Stimme beginnt an zu zittern.

„Ich.. ich..." Liam bricht ab. „Kann ich vielleicht ein letztes Mal?" Liam deutet auf mich. Ich weiß nicht so recht was es möchte, aber ich nicke.

Liam legt seine Hände auf meine Wangen und zieht mich zu sich. Langsam legt er seine Lippen auf meine. Er schließt seine Augen, was ich ebenfalls mache. Er presst seine Lippen mit einer starken Verzweiflung auf meine. Ich erwidere seinen Kuss und lege meine auf seine Schultern. Er küsst mich so, als wäre es für eine Zeit lang sein letzter. Aber auch mit seiner Sehnsucht und Liebe, die ich noch nie so gefühlt habe. Es ist einfach unglaublich. Liam fährt mit seiner Zunge auf eine Unterlippe. Ich öffne leicht meinen Mund und unsere Zungen berühren sich. Mir wird heiß und alles kribbelt.

Langsam löst sich Liam von mir und legt seine Stirn auf mein. Seine Wangen sich rot gefärbt und seine Lippen geschwollen.

Er schließt seine Augen und atmet kurz aus. Dann presst er seine Lippen und Augen fest zusammen. Es wirkt schon fast, als würde er sich etwas wünschen.

„Ich habe Sophia gefragt ob sich... mich heiraten will" kommt es wie ein Pistole aus ihm heraus geschossen.

Bad Sister (One Direction/ 5SOS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt