Kapitel 8

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Keno by LuanaWhite

Ich war Kyle wirklich dankbar dass er das alles für mich tat. Er war ein wirklich toller Freund und in der Firma eine unglaublich große Hilfe. Aber ich wusste auch dass er eigentlich bald wieder nach Angel Lake wollte um seine Schwester und ihre Kinder zu besuchen.

Aber dann sprach Freya meine Pläne für heute an und ich kratzte mich etwas am Kopf. Ihr würde mein Plan nicht gefallen, deshalb entschied ich ihr erst im Nachhinein davon zu erzählen.

"Das spielt für dich heute keine Rolle. Du wirst Kyle mit in die Firma begleiten wo eine eine kleine Überraschung auf dich wartet. Als Entschädigung für unseren geplatzten Urlaub." erklärte ich und nahm einen kräftigen Schluck meines schwarzen Kaffees, aber Freya wirkte skeptisch.

"Keno, du weißt dass ich keine Entschädigung brauchen würde. Du kannst doch nichts dafür, wie es gelaufen ist." sagte sie sanft zu mir und ich nickte. Das wusste ich, aber wenn Freya erstmal sah was heute auf sie warten würde, dann würde sie es verstehen.

"Die Überraschung hätte dich sowieso erwartet wenn wir nach unserem Urlaub hergekommen wären, Freya. Kyle hat schnell alles in die Wege geleitet und wenn du heute nicht dort hin gehst, werden einige Leute sehr enttäuscht sein. Ich verspreche es wird dir gefallen und danach besuchen wir zusammen Jonas. Okay?" redete ich auf sie ein.

Kyle schwieg und sah nur zwischen uns beiden hin und her. Schließlich gab Freya sich geschlagen.

"Ok, aber wirst du mir verraten wo du hin willst?" fragte sie mich dann sanft. Ich wusste, ich brauchte vor ihr keine Geheimnisse haben, aber sie sollte sich auch keine Sorgen machen.

Ich trank meinen Kaffee aus und stellte die Tasse auf den Tisch während ich Freya und dann auch Kyle ernst ansah, welcher mich nun auch neugierig musterte. Die beiden wollten eine Antwort und ich entschloss mich ihnen die Wahrheit zu sagen. Sie würden es mir sowieso nicht ausreden können.

"Den Schützen im Gefängnis besuchen und herausfinden wer ihn beauftragt hat." erklärte ich nun ehrlich. Ich brauchte nur mit meiner Magie etwas nachhelfen, das sollte also nicht besonders schwer werden. Freya nickte und wirkte nicht besonders überrascht, genauso wie Kyle, und sie sah mich eindringlich an.

"Bitte versprich mir, dass du vorsichtig bist. Ja, ich weiß, ich brauche mir um dich keine Sorgen machen, aber ich kann das nun mal nicht abstellen." meinte sie zu mir und Kyle lächelte leicht.

"Na gut, ich denke wir sollten jetzt alle langsam los. Danke für das Frühstück." bedankte er sich und stand schon mal auf und ging zum Aufzug.

"Ich bin immer vorsichtig. Außerdem ist der Typ nur ein Mensch, sonst hätte man ihn kaum verhaften können." versuchte ich mein Mädchen etwas zu beruhigen und zog sie noch mal für einen innigen Kuss heran.

"Nach deiner Überraschung sehen wir uns ja wieder. Ich hoffe es gefällt dir und du hast viel Spaß dabei." sagte ich sanft und küsste sie ein weiteres Mal und sie lächelte mich sanft an.

"Ich liebe dich. Bis später, Babe." verabschiedete sie sich und riss sich schweren Herzens von mir los und ging zu Kyle. Freya sah nochmal zu mir und ich zwinkerte ihr zu und dann ging sie zusammen mit Kyle. Ich atmete tief durch und holte mir ein Glas Bourbon. Ja, es war noch relativ früh für Alkohol aber bei dem was ich vor hatte brauchte ich das einfach.

Nachdem ich Tiara kur eine SMS geschrieben hatte, dass ich später im Krankenhaus vorbei kommen würde, machte ich mich auch auf den Weg und ungefähr 40 Minuten später kam ich auch schon beim Gefängnis an. Ein Wachmann führte mich zu einem Raum, wo ich auf den Typen wartete der auf Jonas geschossen hatte und kurze Zeit später wurde er herein gebracht.

Er wirkte wie ein gewöhnlicher Junge. Vielleicht Anfang zwanzig und überhaupt nicht wie jemand der einfach so auf jemanden schoss, aber man konnte nie hinter die Fassade eines Menschen blicken. Mit einer kleinen Bestechung brachte ich die Wachen dazu uns allein zu lassen und der Junge sah verängstigt zu mir. Er wusste anscheinend nicht wer ich war und wenn es stimmte, erinnerte er sich gar nicht daran die Tat überhaupt vollbracht zu haben.

"Mein Name ist Keno Pain. Ich bin der Chef von Pain Records und der Typ, den du angeschossen hast, steht nicht nur bei mir unter Vertrag, er ist auch einer meiner engsten Freunde. Er ist verheiratet und Vater eines fünfjährigen Mädchens. Ist dir überhaupt klar was du getan hast? Er könnte jetzt tot sein, dein Glück das er es nicht ist, sonst würde es noch übler für dich aussehen." erklärte ich ihm und er raufte sich etwas seine Haare.

"Ich kann mich nicht erinnern irgendwas getan zu haben, Mister Pain. Wirklich, das ist die Wahrheit. Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Freundin und dann... dann stand ich auf einmal in der Konzerthalle mit dieser Waffe in der Hand. Ich hatte noch nie zuvor eine Schusswaffe und weiß nicht wie ich sie überhaupt in die Finger bekommen habe." erklärte er mir verzweifelt und fing sogar an zu weinen.

Das bestätigte meine Vermutung das ein Vampir seine Finger im Spiel hatte. Er wurde ganz sicher manipuliert, aber ich konnte kein Mitgefühl empfinden, auch wenn er unschuldig war, wenn es stimmte.

"Ich verliere meinen Verstand." jammerte er und vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen und begann bitterlich zu weinen. Mit Reden würde ich hier nicht weiter kommen, das war klar. Mit einem Zauber deaktivierte ich die Überwachungskameras und dann stand ich auf und stellte mich hinter ihm und umfasste seinen Kopf mit meinen Händen.

"Was tun sie da?" fragte mich der Junge erschrocken.

"Deinem Gedächtnis auf die Spur helfen." antwortet ich ihm monoton und sprach dann den Zauber um sein Gehirn nach der Zeit zu durchsuchen, woran er sich nicht erinnern konnte. Das verlangte wirklich sehr viel Magie, vampirische Manipulation war nicht einfach rückgängig zu machen. Ich ignorierte wie mir Blut aus der Nase floss und sprach den Zauber weiter. Und dann sah ich alles, wie eine Vision vor meinen geistigen Auge.

Keno& Freya - Hunted by the past (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt