Kapitel 6

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Keno by LuanaWhite

Man sagte uns dass Jonas bereits im Krankenzimmer lag. Aber sie durften uns keine genauen Informationen geben da wir nicht zur Familie gehören. Scheiß Vorschriften, wirklich! Ich nahm Freyas Hand und wir machten uns auf den Weg zur Station. Doch das war ein etwas längerer Weg und mir fiel auf dass Freya angespannt wirkte.

"Alles in Ordnung?" fragte ich sie also besorgt als wir im Aufzug waren und darauf warteten dass wir im richtigen Stockwerk ankamen.

Freya nickte und atmete tief ein und aus.
"Ja, alles gut." antwortete sie aber ich glaubte ihr nicht so ganz. Dann hielt der Aufzug auch schon und wir stiegen aus.

Ich hatte das Gefühl das Freya mir nicht die ganze Wahrheit sagte. Aber wenn sie nicht wollte konnte ich jetzt auch nichts machen. Mein Kopf war voll und ich wollte nur wissen wie es Jonas ging. Schließlich kamen wir in seinem Zimmer an und ich erblickte sofort Tiara und die kleine Zara. Das fünfjährigen Mädchen schlief auf einem kleinen Sofa.

"Keno, da bist du ja endlich." sagte Tiara erleichtert und lief auf mich zu, woraufhin ich sie sofort in meine Arme schloss. Dann glitt mein Blick zum Bett wo ihr Ehemann schlief und an Apparaten angeschlossen war die seinen Gesundheitszustand überprüften.

"Wir sind so schnell gekommen wie es ging. Tiara, das ist meine Verlobte, Freya. Freya, das ist Tiara. Tiara, wie geht es Jonas? Wie schlimm ist es?" fragte ich sie als ich mich wieder von ihr löste und auf das Bett zutrat und meine Hand auf die von Jonas seine legte.

Freya nickte Tiara nur kurz zu, ich konnte verstehen wenn sie sich hier unwohl fühlte. Schließlich war das kein schöner Anblick und sie kannte meine Freunde nicht, aber sie wollte doch mit hier her kommen.

"Entschuldigt mich nur einen Moment. Ich bin gleich wieder da." sagte meine Verlobte dann plötzlich leise und eilte schnell nach draußen.

Ich sah verwirrt Freya nach und wusste gerade wirklich nicht was ich tun sollte. Irgendwas schien in ihr vor zu gehen was sie mir nicht sagen wollte und ich wäre ihr gerne hinterher gelaufen, aber ich wollte auch für meine Freunde da sein.

Auch Tiara schien Freya's Verhalten zu irritieren aber sagte nichts weiter dazu. Ihre Augen waren von den vielen Tränen völlig rot.

"Der Arzt hat gesagt er wird es überstehen. Die Kugel hat nur knapp sein Herz verfehlt. Jonas könnte jetzt tot sein. Es wird dauern bis er wieder gesund wird, aber er lebt und das ist die Hauptsache." erklärte sie mir und ich nickte ehe ich sie noch mal in meine Arme zog.

Ich würde herausfinden warum man wirklich auf Jonas geschossen hatte und dann würde ich keine Gnade zeigen. Jonas war ein guter Mann und sowas hatte er nicht verdient, genauso wenig wie seine Familie. Dann kam eine Schwester zu uns und sagte dass wir gehen mussten und morgen wieder kommen durften.

Tiara wollte hier bleiben, was ich natürlich verstand, aber Zara brauchte sie jetzt. Jonas würde gesund werden und sie musste für ihre Tochter stark sein. Sie gab ihren Ehemann noch einen Kuss auf die Stirn und ich hob das schlafende Mädchen hoch und dann verließen wir das Krankenzimmer, wo uns dann auch am Gang Freya wieder entgegen kam.

"Müssen wir gehen?" fragte sie mich leise, weil sie offensichtlich Zara nicht wecken wollte. Ich nickte ihr zu und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Ich konnte meiner Verlobten deutlich ansehen dass sie geweint hatte. Was nur verschwieg sie mir?

"Wir können jetzt sowieso nichts tun. Nicht hier zumindest." antwortete ich ihr und Tiara sah mich etwas unsicher an. Sie und Jonas hatten keine Ahnung von der übernatürlichen Welt und so sollte es auch bleiben. Aber wenn wirkte ein Vampir dafür verantwortlich war, dann würde er es bereuen.

Wir fuhren mit dem Auto runter in die Parkgarage und ich brachte Zara zu Tiaras Auto wo ich sie in ihrem Kindersitz setzte.

"Danke Keno. Das du gekommen bist bedeutet uns viel." erklärte Tiara und wandte sich dann an Freya.

"Ich freue mich übrigens dich kennenzulernen, Freya. Auch wenn ich es lieber unter anderen Umständen hätte. Keno hat schon so viel über dich erzählt." sagte sie zu meiner Liebsten und ich wusste es sehr zu schätzen dass sie das tat. Ich wollte schon so lange dass Freya mein Leben hier in Los Angeles kennen lernte. Jetzt war es soweit aber irgendwas stimmte nicht.

Aber dann schien sich Freya irgendwie zusammen zu reißen und schaffte es sogar meine langjährige Freundin aufmunternd anzulächeln.

"Das ist sehr lieb von dir, Tiara. Ich freue mich auch dich kennen zu lernen und eure kleine Tochter ist wirklich zauberhaft. Ich bin mir sicher eurem Jonas geht es bald wieder gut und dann können wir ein schönes kennenlernen nachholen.

Immerhin habt ihr bestimmt auch einiges über Keno zu erzählen, was ihm peinlich ist." meinte sie zu Tiara und die Frauen schenkten sich beide ein kleines Lächeln.

Ich freute mich das Freya so nette Worte fand und auch Tiara schien das viel zu bedeuten. Dann verabschiedeten wir uns voneinander und sie stieg in das Auto um mit ihrer Tochter nach Hause zu fahren. Morgen würde ich nach ihnen wieder sehen.

Ich atmete einmal tief durch und zog Freya in eine feste Umarmung. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar und zum ersten Mal kamen mir Tränen nach oben. Jonas so zu sehen war wirklich hart und ich würde ihm so gerne Vampirblut geben damit er schnell gesund wurde, aber hier in LA gab es keine guten Vampire.

Freya schlang ihre Arme um mich und hielt mich einfach nur fest. Sie wusste, keine Worte der Welt konnten beschönigen, was hier gerade los war, aber allein das sie für mich da war half mir enorm.

"Alles wird wieder gut, Keno. Ich bin immer für dich da. Ich liebe dich über alles, für immer und ewig. Alles kommt wieder in Ordnung. Der, der das Jonas angetan hat, wird dafür bezahlen." versicherte sie mir und lehnte ihren Kopf an meinen.

Und wie er dafür bezahlen würde, dessen konnte er sich sicher sein. Aber ich verstand einfach nicht das Warum? Warum sollte ein Vampir sowas veranlasst haben und wieso manipulierte er extra einen Menschen sowas vor den Augen aller zu tun? Mitten auf einem Konzert? Vor all dem Publikum?

"Wir sollten auch fahren." sagte ich leise zu Freya und war wirklich froh dass sie hier bei mir war. Wir lösten uns wieder voneinander und gingen zu meinen Auto um nun ebenfalls nach Hause zu fahren. Naja, ich hoffte das Freya es als zu Hause sehen könnte.

Als ich den Wagen aus dem Parkhaus lenkte, sah ich aber noch mal zu meiner Verlobten.

"Sagst du mir was dich gerade so aufgewühlt hat, dass du geweint hast? Ich weiß der Anblick von Jonas war nicht schön, aber ich habe das Gefühl da steckt noch mehr dahinter." fragte ich sie und hoffte sie war nun völlig ehrlich zu mir. Wenn wir heiraten wollten und eine glückliche Ehe führen wollten, dann sollten wir vollkommenen ehrlich zueinander sein.

Keno& Freya - Hunted by the past (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt