Kapitel 11

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Freya by MusicalGirl200

Ich sah Keno an, dass er sich furchtbar schuldig für all das fühlte. Aber so war es nicht. Er konnte nichts dafür. Niemand hätte das ahnen können. Und wenn Jonas und Tiara die Wahrheit wüssten, würden sie ihm niemals die Schuld geben. Das durfte mein Verlobter sich nicht antun.

„Mama! Papa! Onkel Keno und Tante Freya sind da", sagte Zara immer noch ganz aufgeregt und stellte sich zu ihrem Papa ans Bett. Sie war wirklich ein süßes Mädchen und das sie mich schon Tante Freya nannte, war wirklich lieb. Ich hoffte wirklich sehr, dass sich Jonas jetzt schnell erholen würde. Sie waren gute Menschen.

Wir kamen zu Jonas ans Bett und sein Freund lächelte ihn etwas gequält an, was Keno leicht erwiderte. „Jetzt guck doch nicht so, Bro. Das ist nur eine Schusswunde. Jetzt kann ich immerhin mit all den knallharten Rappern mithalten", scherzte Jonas etwas und entlockte Keno dabei ein leises Lachen. Selbst wenn er nur knapp dem Tod entkommen war, machte Jonas Scherze. Das war bewundernswert.

"Das ist nicht lustig, Jonas", warf Tiara ein, der man immer noch die Erschöpfung ansah. Hatte sie überhaupt etwas geschlafen? Vermutlich nicht, aber das wunderte mich auch nicht. Wäre Keno an Jonas Stelle wäre es bei mir nicht anders.

"Das Wichtigste ist jetzt, dass du gesund wirst Kumpel. Sagt mir Bescheid wenn ihr Security wegen der Reporter und Journalisten braucht. Achja, und das ist Freya, meine Verlobte. Ich hätte sie euch gerne unter anderen Umständen vorgestellt", erzählte Keno ihnen und zog mich zu sich heran.

"Wow, du musst was besonderes sein, Freya. In all den Jahren habe ich Keno nie mit einer Frau gesehen", erklärte Jonas, woraufhin Keno nun ehrlich zu lächeln begann.

Ich lächelte Jonas an. „Freut mich sehr dich kennen zu lernen, auch wenn es leider nicht so schöne Umstände sind. Und ich fühle mich wirklich geschmeichelt. Keno ist aber auch ein ganz besonderer Mann", entgegnete ich Jonas und lächelte ihn leicht an.

„Deine Frau und deine Tochter sind wirklich reizend und wenn du wieder richtig fit bist, holen wir ein schönes Kennenlernen nach", fügte ich hinzu und die kleine Zara kuschelte sich an den Arm ihres Papas.

Ich konnte beobachten wie Jonas seine Tochter mit den Fingern streichelte und sie liebevoll ansah. Ich sah Keno an, wie ihn dabei das schlechte Gewissen plagte. Aber so sollte er doch nicht denken. Ihn so zu sehen, brach mir das Herz. „Das machen wir auf alle Fälle, Freya", antwortete Jonas mir.

In der folgenden Woche erholte sich Jonas von Tag zu Tag immer besser und die Ärzte sagten, dass er das Schlimmste überstanden hatte und bald nach Hause gehen dürfte, obwohl er dennoch ständig zu Untersuchungen vorbei kommen müsste. Und er sollte vorerst im Rollstuhl sitzen um sich nicht zu sehr anzustrengen.

Das waren wirklich tolle Neuigkeiten, aber wegen der Vampire hatten wir leider keine Spur. Und jetzt rückte auch noch der Vollmond immer näher, was bedeutete, dass ich mich verwandeln musste.

Heute Abend war leider auch schon der Vollmond gekommen. Auch wenn ich mich inzwischen mit dem Leben als Werwolf abgefunden hatte, so machte mir der Vollmond immer noch Angst. Ich wusste noch nicht einmal, wo ich mich hier verwandeln sollte.

Nervös sah ich aus dem Fenster, wie der Nachmittag langsam vorbei ging und somit den Abend ankündigte. Die Sonne begann langsam unter zu gehen und das hieß der Aufgang des Vollmondes war nicht mehr weit weg.

Keno kam gerade von einem wichtigen Termin zurück nach Hause in sein Penthouse, wo ich bereits auf ihn wartete. Kyle wartete unten auf uns. Kyle wusste zum Glück als Wertier, wo man sich hier gut verwandlen konnte. „Süße? Wir müssen jetzt los. Bist du soweit?", fragte Keno mich, als er auf mich zuging und seine Hand an meine Hüfte legte.

Ich atmete tief durch und nickte. „Ich bin soweit, wie man es wohl sein kann", gab ich offen zu und ließ mich von Keno nach unten führen, wo Kyle uns bereits am Auto erwartete. Gemeinsam fuhren wir etwas raus aus der Stadt in ein kleines Waldgebiet.

„Hier habt ihre eure Ruhe. Ich werde mich etwas entfernt auch verwandeln und darauf achten, dass ihr ungestört seid. Alles wird gut gehen Freya", erklärte mir Kyle und ich nickte leicht.

Keno und ich fanden es gut, dass Kyle sich auch verwandelte, somit war ich nicht komplett allein. Wir waren bisher noch keine anderen Werwölfe hier begegnet, also wussten wir nicht ob es hier welche gab. Zu Hause hatte ich wenigstens Sienna, oder die anderen Wölfe aus Broken Hills.

Wir parkten das Auto am Waldrand und verabschiedeten uns fürs Erste von Kyle und gingen dann weiter hinein in den Wald. Noch würde es etwas dauern bis der Vollmond die Verwandlung auslöste und deshalb zog Keno mich an sich.

"Ich liebe dich so sehr, Freya. Ich kann es kaum erwarten dich zu heiraten und ein kleines Baby mit dir zu bekommen. Ich denke darüber nach, ob ich bei Pain Records nicht aufhören soll. Kyle macht das ja richtig gut und wir könnten dann ein richtiges Leben in Angel Lake beginnen. Was meinst du?", fragte er mich sanft und streichelte dabei über meine Wange.

Ich sah Keno mit großen Augen an. Nein, er durfte das hier nicht aufgeben. Ich wusste, wie viel ihm die Firma bedeutete und auch seine Freunde wie Jonas und Tiara. War das alles wegen des Vorfalls durch die Vampire?

„Und ich liebe dich, aber du darfst Pain Records nicht aufgeben. Ich weiß, wie viel dir das Unternehmen bedeutet. Ich weiß auch, dass du dir wegen dem was Jonas passiert ist die Schuld gibst, aber es ist nicht deine Schuld. Und ich bin überall da zu Hause wo du bist mit Fußballmannschaft, oder ohne", erklärte ich ihm ernst und versuchte auch ein wenig zu scherzen, um ihn zum Lächeln zu bringen. Kenos Lächeln, erwärmte mein Herz.

"Ich will bloß, dass ihr alle in Sicherheit seit. Aber wir sollten morgen noch einmal darüber sprechen", antwortete er mir und gab mir einen sanften Kuss. Gleich war es soweit und er ging etwas auf Abstand.

Und wie wir darüber nochmal sprechen würden, aber meine Meinung würde sich nicht ändern. Pain Records gehörte zu Keno, genau wie seine Magie. Und davon würde ich ihn überzeugen. Aber jetzt musste ich erstmal durch den Vollmond.

Also zog ich meine Kleidung aus und legte sie auf die Seite. Ich spürte Kenos lustvollen Blick auf mir und ich würde auch lieber etwas Zweisamkeit mit ihm haben, als das hier. Dann konnte man auch schon deutlich den Mond erkennen und es ging los. Meine Knochen begannen zu brechen und ich ging zu Boden. Jedes Mal tat es so schrecklich weh. Wann würde das nur aufhören?

Keno& Freya - Hunted by the past (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt