Kapitel 14

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Keno by LuanaWhite

Vor 194 Jahren...

Wieder einmal hatte ich völlig die Kontrolle verloren. Die Magie überwältigte mich komplett und an meinen gesamten Körper hatten sich grüne Linien gebildet. Ich konnte es einfach nicht kontrollieren und jedesmal wenn mich die Gefühle überwältigten, gewann meine Magie die Kontrolle. Ich hatte meine Eltern gesucht, viele viele Jahre. Ich war zwar erst 16 Jahre, aber ich wollte wissen woher ich kam. Wieso hatte ich diese Kräfte? Waren sie schuld dass meine Eltern mich nicht gewollt hatten?

Ich fühlte es deutlich in mir. Dieses Mal würde ich den Magieausbruch nicht überstehen. Ich wollte es auch gar nicht. Wer würde mich auf dieser Welt schon vermissen? Es gab niemanden.

Ich hatte mich in ein leer stehendes Gebäude zurück gezogen während es immer schlimmer wurde. Auch meine Augen hörten nicht mehr auf zu leuchten. Ich war eine tickende Zeitbombe die jeden Augenblick hoch ging. Doch dann spürte ich etwas. Etwas, dass ich zuvor noch nie gespürt hatte und es kam näher auf mich zu. Was war das? War das der Tod, der mich holen wollte?

Aber wenn es wirklich der Tod war, dann hatte er die Gestalt eines gewöhnlichen Mannes. Und ihm erschreckte meine Erscheinung in keinster Weise. Er ging tatsächlich immer näher auf mich zu und kniete sich zu mir. Erschrocken wich ich etwas vor ihm zurück. Es war gefährlich in meiner Nähe und ich hatte keine Kontrolle. Was wollte dieser Kerl von mir?

"Keine Angst, ich kann dir helfen." sagte er dann tatsächlich völlig ruhig und legte seine Hand auf meinen Arm. Er schloss die Augen und ich hörte wie er unverständliche Worte murmelte. Dabei fühlte ich aber deutlich wie meine Magie abflachte.

Wer war dieser Kerl und wie hatte er das gemacht? Meine Magie wurde schwächer und die grünen Linien auf meiner Haut verschwanden nach und nach bis ich es sogar schaffte dass meine Augen aufhörten zu leuchten. Ich wischte mir etwas meine Tränen weg und sah diesen Mann unfassbar an.

"Wie hast du das gemacht? Wer bist du?" fragte ich ihn und in mir keimte Hoffnung dass dieser Fremde vielleicht Antworten für mich hatte. Antworten nach denen ich schon mein ganzes Leben gesucht hatte. Er lächelte mich an und half mir aufzustehen.

"Ich bin Samuel Green, aber sag ruhig Sam zu mir und ich bin zum Teil wie du, ein Hexer und zum Teil ein Vampir. Das, was du hier gerade hattest, war ein Magieanfall und ich konnte dich mit einem Zauber entladen. Hast du denn niemanden, der dir die Magie gelehrt hat? So ein Magieanfall könnte tödlich enden. Wie heißt du?" fragte er mich und musterte mich genau.

Ich sah diesen Sam mit großen Augen an und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste dass ich Magie in mir hatte, aber Hexer? Man musste aufpassen wenn man dieses Wort in den Mund nahm, sonst landete man noch auf dem Scheiterhaufen. Das beduetete dieser Mann war so wie ich und sogar ein Vampir? Diese Geschöpfe der Nacht gab es also wirklich? Hatte ich deshalb gedacht der Tod würde mich nun holen kommen? Weil er bereits tot war?

"Mein Name ist Keno. Keno Pain. Ich bin allein. Ich bin noch nie jemanden begenete der wie ich war. Du bist der erste. Ich weiß einfach nicht wie ich diese Kräfte kontrollieren soll." erklärte ich Sam und fuhr mir verzweifelt über meinen Kopf, doch er lächelte mich ermutigend an.

"Na dann sei froh, dass du gerade mich gefunden hast. Ich kann dir helfen deine Magie zu beherrschen. Wenn du willst, lehre ich dich so viel ich kann. Du erinnerst mich sehr an mich selbst, Keno. Ich bin auch schon lange alleine, genau wie du.

Aber falls du zustimmst, solltest du auch wissen, dass ich wahrlich kein Held bin. Zu töten macht mir nichts aus und ich habe auch einen Haufen von Leichen ihm Keller. Und naja, viele mögen mich nicht besonders. Dennoch biete ich dir ein gutes Leben an, wenn du willst." bot Sam mir seine Hilfe an und hielt mir seine Hand entgegen.

Ich überlegte nicht lange. Irgendwoher wusste ich, dass ich diesem Mann vertrauen konnte und so nahm ich seine Hand und nahm damit sein Angebot an. Ich wollte nicht mehr allein sein und endlich lernen diese Kräfte in mir zu kontrollieren.

Samuel Green hatte mich in meiner dunkelsten Stunde gefunden. Er wurde mein Lehrer, mein Vertrauter, mein Bruder und zugleich mein Vater. Er war meine Familie und würde es immer sein. Wenn dieser Vampir dachte, ein paar Folterungen reichten aus um mich gegen Sam zu stellen damit ich in Alexanders Team spielte, dann täuschte er sich gewaltig. Ich hatte weiß Gott schon schlimmeres getan und mich bluten zu lassen brachte gar nichts.

"Du bist wirklich ein zäher Brocken, Pain. Samuel Green hat dir viel zu viel gelehrt und doch rettet dich jetzt hier niemand. Wie fühlt sich das an? Warst du nicht damals auch ganz alleine und ungeliebt ehe der verlorene Sohn dich fand?" sagte der Vampir und fuhr mit dem Dolch über meine Brust.

Ich brummte kurz auf weil der Schnitt so furchtbar weh tat und brannte wie Feuer, aber ich schluckte den Schmerz hinunter und lachte dann abfällig über sein Kommentar.

"Du hast keine Ahnung wozu meine Familie und Freunde fähig sind, Blutsauger. Denkst du etwa, du bist der Erste der versucht mich klein zu kriegen? Sam hat mir geholfen zu erkennen wer ich wirklich bin und was damals in meiner Kindheit war, spielt schon lange keine Rolle mehr.

Na los, schneide noch etwas mehr auf meiner Haut herum. Trink mein Blut. Du weißt genauso gut wie ich, dass dein ach so toller König enttäuscht sein wird, weil du es nicht geschafft hast seinen Auftrag auszuführen. Deswegen wirst du es immer weiter probieren und meine Freunde haben dadurch umso länger Zeit einen Plan auszuhecken. Du siehst also, egal ob du mich tötest oder nicht, du wirst dabei immer den Kürzeren ziehen." erklärte ich ihm überheblich und spuckte etwas Blut aus meinen Mund, welches sich darin gesammelt hatte.

Der Vampir knurrte wütend auf und rammte mir den Dolch in den Bauch, wo er ihn auch stecken ließ. Ich konnte nun nicht mehr anders als aufzuschreien. Mein Bewusstsein würde nicht mehr lange schaffen mich wach zu halten, da ich schon zu viel Blut verloren hatte. Dann grinste mich der Vampir plötzlich an, während ich immer schwächer wurde.

"Weißt du was, du hast mich auf eine grandiose Idee gebracht. Ich hoffe sehr, dass uns deine Freya findet. Es wird mir eine Freude sein, sie vor deinen Augen zu töten. Ich weiß, dass sie im Kampf nicht die Beste ist und diesmal kannst du sie nicht retten. Du kannst dich auf ihre Todesschreie freuen." prophezeite er mir und ich wurde richtig wütend. Ich hoffte inständig, dass Freya hier nicht allein auftauchen würde. Er würde sie nicht erwischen, ich betete dafür.

"Du wirst sie niemals in deine Finger bekommen." knurrte ich aus zusammen gebissenen Zähnen und dann spürte ich plötzlich die Aura eines Wolfes. Nein, da waren definitiv mehr Wölfe! Aber dann schaffte ich es nicht mehr länger wach zu bleiben und erneut wurde alles um mich herum schwarz. Ich hoffte nur, dass mein Mädchen, die Frau die mir alles bedeutete, in Sicherheit war.

Keno& Freya - Hunted by the past (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt