Kapitel 13

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Freya by MusicalGirl200

Voller Schreck musste ich mitansehen, wie die Vampire meinen Keno überwältigten und ihn mitnahmen. Endlich war meine Verwandlung vollständig abgeschlossen und ich wollte hinterher, doch sie waren bereits mit ihrer Schnelligkeit abgehauen. „Keno", wimmerte ich in meinen Gedanken und versuchte seinen Geruch aufzufangen, aber vergeblich.

Was sollte ich jetzt nur tun? Sie durften ihn nicht töten. Irgendetwas musste ich doch unternehmen können. Doch so lange die Nacht nicht vorbei war, konnte ich gar nichts machen. Plötzlich stieg mir der Geruch von Wertier und Blut in die Nase und dann kam Kyle tatsächlich als Wertier auf mich zugelaufen.

„Wo ist Keno?", fragte er mich sofort und ich sah ihn traurig an. Das Fell unseres Freundes  war mir Blutspritzern bedeckt, aber er schien selbst glücklicherweise nicht verletzt zu sein. „Vampire sind aufgetaucht und haben es geschafft ihn zu überwältigen und mitzunehmen. Ich war mitten in meiner Verwandlung. Ich konnte ihm nicht helfen", antwortete ich voller Schmerz.

Dann kam mir etwas und ich sah Kyle eindringlich an. „Kyle, du musst dich sofort zurück verwandeln und Sam anrufen. Er soll einen Ortungszauber sprechen, damit wir wissen, wo Keno ist und dann werden wir ihn befreien. Ich suche derweil hier den Wald ab", erklärte ich Kyle, doch er schüttelte den Kopf.

„Ich lasse dich den Vollmond über nicht hier alleine. Wir wissen nicht, ob noch weitere Vampire hier sind, oder Werwölfe, oder sonst noch etwas. Das würde Keno nicht wollen. Er will das du sicher bist", entgegnete Kyle ernst. Ich schnaufte aus. „Wir dürfen aber keine Zeit verlieren. Ich spüre, dass sie ihm weh tun. Er hat keine Heilungskräfte wie wir.

Ich werde nicht zulassen, dass er stirbt. Wir haben noch so viel vor uns und das wird er erleben. Also werde ich jetzt alles tun, um ihn so schnell es geht zu finden", erwiderte ich und lief los. Kyle rief mir hinterher, ich solle warten. Doch ich dachte nicht daran. Mein Verlobter brauchte mich.

Ich stürmte durch den Wald und versuchte einen Hauch von Kenos Geruch zu finden. Dann lief ich weiter an den Rand, aber ich fand nichts. Keno, wo bist du nur? Aber dann stieg mir plötzlich ein Geruch in die Nase und ich wusste nicht, ob das gut war. Es roch stark nach Werwolf. Was war, wenn diese Wölfe feindlich gesinnt waren? Dann wäre das auch mein Todesurteil.

Plötzlich tauchten wirklich zwei schwarze Wölfe vor mir auf. Mit meinem rotbraunen Fell fiel ich unter den Wölfen immer schnell auf, weil diese Farbe selten war. Der eine Wolf war eher kleiner und der andere sehr groß und stark und ich merkte, wie ich panisch und ängstlich wurde.

"Hallo. Ist alles in Ordnung? Wer bist du?", fragte der kleinere Wolf mich über Gedanken und der andere stellte sich neben sie. Die Stimme war weiblich, also war es auch eine Werwölfin.

Ich wusste nicht, ob ich diesen beiden Wölfen trauen konnte. Aber sie wirkten auf mich kein bisschen feindselig und ich brauchte dringend Hilfe. „Hallo, ich bin Freya und ihr? Leider ist gar nichts in Ordnung. Ihr habt nicht zufällig einen Hexengeruch, oder Vampirgeruch vernommen?", fragte ich die beiden, aber hielt mich auch bereit jederzeit abzuhauen. Man wusste ja nie.

Die Wölfe warfen sich irritierte Blicke zu, aber dann ging der weibliche Wolf einen Schritt näher auf mich zu.

"Tut mir leid, nein. Mein Name ist Madison und das ist mein Bruder Philipp. Hier gibt es nur unser Rudel. Steckst du vielleicht in Schwierigkeiten? Brauchst du Hilfe?", fragte Madison mich sorgenvoll.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Aber ich war gerade wirklich verzweifelt und könnte jede Hilfe gebrauchen. „Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Unser Rudel ist friedlich und hilfsbereit", pflichtete Philipp seiner Schwester bei.

„Mein Verlobter Keno wurde von Vampiren entführt, während ich mich verwandelt habe und ich weiß nicht, wo ich ihn suchen soll. Ich habe Angst, dass sie ihn töten", gestand ich ehrlich und ließ meinen Kopf hängen. „Wir sollten Enzo dazu holen?", hörte ich Philipp sagen, aber ich war in meinen Gedanken nur bei Keno.

Er zählte auf mich. Ich musste ihn finden und retten. Diesmal musste ich die Heldin für ihn sein. Madison stimmte ihrem Bruder zu. Sie ließ ein Heulen los und trat dann näher auf mich zu, bis sie direkt neben mir stand.
"Keine Sorge, niemand kennt die Gegend besser als wir. Zusammen werden wir deinen Keno schon finden", versuchte sie mir Mut zuzusprechen.

Madison konnte sich gar nicht vorstellen, wie dankbar ich ihr dafür war. „Das ist wirklich mehr als lieb. Ich danke euch. Aber ich muss unbedingt noch unserem Freund Kyle Bescheid geben. Er ist ein Wertier und macht sich auch Sorgen", bedankte ich mich.

Niemals hätte ich gedacht mal so freundlichen Werwölfen zu begegnen. Bis jetzt kannte ich nur Ryder, Seth und Kat. „Na schön ihr zwei wartet auf Enzo und ich suche deinen Freund Kyle. Ich habe schon ewig kein Wertier mehr gesehen", meinte Philipp. Er rieb kurz liebevoll den Kopf seiner Schwester und lief dann los.

"Er ist der beste Bruder auf der ganzen Welt", lachte Madison etwas. Dann dauerte es auch gar nicht lange da tauchte der Alpha mit dem restlichen Rudel auf, nachdem sie Madison's Ruf gehört hatten. Ich machte große Augen, als ich sah wie viele es waren.

Dann trat der Alpha auf uns zu und leckte Madison kurz über den Kopf. „Madison, hast du eine neue Freundin gefunden? Ich bin Enzo, der Alpha dieses Rudels", stellte er sich bei mir vor und Madison wackelte etwas mit den Ohren.

"Enzo, das ist Freya. Ihr Freund, ne ihr Verlobter, wurde von Vampiren entführt. Sie braucht unsere Hilfe", erklärte die Wölfin ihm.

Noch nie war ich einem ganzen Rudel gegenüber gestanden und ich konnte nicht leugnen, dass ich nervös darüber war. Auch wenn ihr Alpha wirklich nett wirkte, sogar irgendwie väterlich. „Hallo", sagte ich erstmal etwas schüchtern, dabei war ich das sonst doch nie.

„Die Vampire haben uns während meiner Verwandlung überrascht und meinen Verlobten Keno mitgenommen. Er ist ein Hexer und habe ich Angst, was sie ihm antun", erklärte ich Enzo und dann roch ich ein Wertier und Philipp kam tatsächlich mit Kyle zu uns gelaufen. „Man Freya, du kannst doch nicht einfach abhauen", sagte mein Freund erleichtert zu mir und stellte sich an meine Seite.

Dann sah er mit großen Augen das Rudel an. „Ich bin Kyle", stellte er sich vor und wirkte etwas zurückhaltend. Naja, kein Wunder. Viele von uns hatten mit Wolfsrudeln schlechte Erfahrungen. Enzo nickte Kyle zu. Bestimmt sah man uns an, dass wir etwas skeptisch gegenüber des Rudels waren.

"Also schön, dann sollten wir uns schleunigst auf die Suche machen. Wenn wir diese Vampire gefunden haben, werden sie es bereuen einen Fuß nach Los Angeles gesetzt zu haben", erklärte der Alpha und teilte einige Teams ein, um in verschiedenen Gebieten des Waldes, der Umgebung und sogar in der Stadt zu suchen. Kyle, Philipp, Madison und mich teilte er in sein Team ein und wir gingen los.

"Hast du eine Ahnung, was die Vampire von deinem Verlobten wollen, Freya?", erkundigte Enzo sich bei mir, während er mit seiner Nase versuchte eine Spur von Vampir zu finden.

Ich hatte mich schon ausgiebig dafür bedankt, dass Enzo, Madison und Philipp, Kyle und mir bei der Suche halfen. „Wir wissen es nicht und das bereitet mir noch mehr Sorgen. Ein Freund von Keno wurden durch einen Vampir bereits schwer verletzt.

Das Alles diente nur dazu, um ihn hierher zu locken. Aber ich kann mir einfach nicht erklären warum", gab ich ehrlich zu und atmete immer wieder tief die Luft ein. Wo war er nur? Hoffentlich kamen wir nicht zu spät.

Keno& Freya - Hunted by the past (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt