Kapitel 4 (Simon)

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TW: BLUT, SELBSTVERLETZTUNG,

„Wille, nein..." Mein Herz brach bei dem Anblick den ich gerade vor mir hatte. In seinen Augen konnte ich die Reue sehen, ich sah aber auch, dass es ihm irgendwie unangenehm war. Also nahm ich das Handtuch und wickelte es wieder um seinen Arm.
„Ich-" Keiner wusste, was er nun sagen sollte. Wieso? Wieso hatte er sich das selbst angetan? War es wegen mir? Damit könnte ich nicht leben.
„Wille, warum?" Meine Stimme war schwach, und sie brach weg.

Ich glaube, er wollte es nicht sofort beantworten, also legte ich einfach meinen Arm um ihm, um ihm ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
„Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren." Was? Er dachte, er hätte mich verloren? Ich habe seine Liebeserklärung doch nicht erwiedert...
„Wille? Was? Wieso?"
„Ich-" Wieder Stille. Er beendete seinen Satz nicht, sondern fing etwas anderes an.

„Wer ist Tim?"
„Tim?"
„Er hat dein Instagram-Post kommentiert..."
Nein, oder? Wille sah traurig aus. Dachte er, da läuft etwas mit Tim? Aber wenn ich drüber nachdenke war der Kommentar schon etwas verwirrend. Aber wieso sollte ich etwas mit jemand anderem haben? Wir sind gerade mal ein paar Tage „getrennt". Außerdem liebe ich nur ihn.
„Wille. Tim ist mein Cousin! Wir ziehen uns mit so Kommentaren immer gegenseitig auf."

In seine Augen sah ich die Erleichterung und vielleicht etwas Scham.
„Oh." Oh?
„Oh Shit Simon, es tut mir so leid! Ich dachte-" Er dachte es also wirklich.
„Wille, hör mir zu. Ich weiß nicht, ob du es hören willst, aber ich muss es sagen.
Ich könnte niemals etwas mit jemand anderem anfangen! Das Einzige woran ich gedacht habe warst du. Deine Haut, deine Augen, deine Stimme, einfach alles an dir. Und ich muss wissen, dass du weisst, dass ich..."

Dass ich dich liebe. So sehr, dass es wehtut.
„Dass ich dich liebe. So sehr, dass es wehtut nicht bei dir zu sein. Es tut mir so unfassbar leid, dass ich das nicht erwiedert habe, aber ich konnte nicht. Okay? Ich musste dich wissen lassen, dass ich das nicht kann. Weil ich dich liebe, wirklich, das tue ich. Aber dein Geheimnis will ich immer noch nicht sein. Ich werde dir das nie verzeihen und das solltest du wissen. Aber ich weiß, dass du es tun musstest, dass du nicht ander

„Simon. Ich werde mich outen. Ich verspreche es dir. Und ich kann total verstehen, wenn du mich nicht mehr willst oder wenn ich damit zu spät komme aber..."
„Wille."
„Ich muss wissen..."
„Wille!"

Er hörte auf zu reden und sah, wie ich seinen Kopf in meine Hände nahm, auf seine Lippen sah und so nah kam, dass sich unsere Lippen fast berühren.
Er hauchte „Ich liebe dich so sehr" bevor er seine Lippen auf meine presste.

Dieser Kuss war alles für mich. Er gab mir alles was ich brauchte, Wärme, Sicherheit, Geborgenheit.
Wille.
Nach einer Ewigkeit, ich kann nicht sagen ob es Minuten oder Stunden waren, lösten wir uns aus unserem innigen Kuss und grinsten einander an.
„Gott, ich bin so müde."
„Ich auch. Komm ich, gebe dir eine Jogginhose, dann können wir uns Bett gehen."

Nachdem wir uns umgezogen haben, legten wir uns in mein kleines Bett. Wille legte sich an die Wand, umschloss mich mit seinem Körper und ich kuschelte mich an ihn. Er legte seinen Arm um meinen Bauch, wie er es damals in seinem Zimmer auch schon getan hatte.

sonne; young royals fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt