3

1K 99 69
                                    

Eine Viertelstunde zu früh parke ich schließlich neben einem schwarzen Mini und steige aus meinem Wagen aus, um Lukas noch ein wenig beim Spielen zuzuschauen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Eine Viertelstunde zu früh parke ich schließlich neben einem schwarzen Mini und steige aus meinem Wagen aus, um Lukas noch ein wenig beim Spielen zuzuschauen.

Das Hobby hat er sich, kurz nachdem ich Louis aus dem Büro geworfen habe, ausgesucht und spielt seitdem ziemlich gut. Nebenbei spielt er zwar immer noch Klavier, aber ich glaube, dass mich dieses Hobby mehr begeistert, als meinem Sohn, aber wenn er beim Fußballspielen glücklich ist, möchte ich ihm diese Freude nicht auch noch nehmen und bin froh, dass er so zwei Mal die Woche etwas für sich tun kann. Ohne seinen Vater.

Den Autoschlüssel verstaue ich in meiner Hosentasche und gehe mit meinem Handy in der Hand auf den Rasen zu. Da die Sonne auf diesen blendet, setze ich meine Sonnenbrille auf und halte nach meinem Sohn Ausschau, der, seitdem er hier im Verein spielt, die Nummer »1« auf seinem Trikot gedruckt hat. Seine Lieblingszahl war nämlich schon vergeben und jetzt stellt er sich damit zufrieden, die Nummer eins zu sein. Auch, wenn er das für mich auch schon vor dem Trikot war.

Vereinzelt sitzen noch ein paar andere Eltern und Jugendliche auf der Tribune, von welchen ich mich jedoch nicht stören lasse und mich auf einen Platz setze, von dem ich das ganze Feld im Auge habe und somit auch meinen Sohn, der gerade voll dabei ist, ein Spiel zu spielen.

„Harry, dich habe ich lange nicht mehr gesehen!", ertönt plötzlich die Stimme von Paige, der Mutter eines Mannschaftskameraden von Lukas, neben mir.

„Es war die letzten Male etwas stressig, wie geht es dir?", entgegne ich und lächle sie an, als sie sich neben mich setzt. „Gut. Jack hat erzählt, dass in der Schule in zweieinhalb Wochen ein Sommerfest stattfindet. Seid ihr beide auch da?" Davon hat Lukas mir auch erzählt, jedoch habe ich es in dem ganzen Arbeitsstress total vergessen, beziehungsweise verdrängt.

„Wir sind dabei. Lukas meinte, dass jeder was mitbringen soll?" Paige nickt und holt ihr Handy aus ihrer Handtasche. „Hier, schau einfach, was dir am besten gefällt und trag Lukas da ein. Dann kommen keine Dopplungen vor." Dankend lächle ich und nehme ihr Handy entgegen, auf welchem ich mir die Liste durchlese, von den Sachen, die wir noch mitbringen können. „Die Brownies.", lächle ich und trage Lukas' Namen ein, bevor ich Paige ihr Handy wiedergebe. „Du backst?", will sie lachend wissen. „Ja, ich bin alleinerziehender Vater. Ich kann auch kochen.", scherze ich und schaue wieder aufs Feld, wo Lukas gerade in meine Richtung schaut und dann zu mir winkt.

Lächelnd winke ich zurück und folge seiner Handgeste, wie er auf seinen Trainer nur ein paar Meter weiter entfernt deutet, der mit dem Rücken zu mir steht und ich sein Gesicht nicht erkenne. Aber mir ist sofort klar, dass das nicht sein üblicher Trainer ist.

Dieser hat nämlich graue, fast weiße Haare und der Mann, der da steht, dessen Haare sind kastanienbraun und sein Hintern, der ist definitiv nicht der eines sechzigjährigen Fußballtrainers. Das ist der Hintern, den ich seit zwei Jahren nur noch in meinen Träumen zu sehen bekomme. Genau so wie den Rest dieses verdammten Körpers.

My LapinouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt