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Nach zwei Tagen Warten sehe ich Louis endlich wieder

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Nach zwei Tagen Warten sehe ich Louis endlich wieder. Ob ich mich gerade anhöre, wie ein verknallter Teenager? Womöglich. Aber das ist mir egal. Ich habe so lange darauf gewartet, diesen Mann wiederzusehen, also darf ich mich auch dementsprechend freuen. Gerade wenn er in Fußballklamotten auf dem Feld steht, die seine wichtigsten Körperstellen perfekt betonen.

Dafür habe ich mir extra eine halbe Stunde früher freigenommen, um mit Lukas etwas zu früh beim Training zu erscheinen. Aber das Verlangen nach Louis ist zu groß, um noch länger zu warten. Leider durchschaut Lukas meine Gedanken und macht extra langsam, als wir auf dem Parkplatz vor dem Fußballplatz parken und ich beinahe schon aus dem Wagen springe. „Lukas, mach jetzt, sonst trage ich dich.", brumme ich und warte ungeduldig.

„Geh doch schonmal vor. Ich will euch nicht beim Knutschen stören.", grinst er und bleibt stehen. Augenverdrehend nicke ich und bin froh, dass wir zumindest schon vom Parkplatz runter sind, sodass das Unfallrisiko minimiert ist. „Du kannst dich ja schonmal umziehen.", schlage ich vor und gehe direkt auf den Rasenplatz, als ich Louis ausmache, der gerade Hütchen auf dem Boden verteilt. Lukas geht in Richtung der Umkleiden, andere sind noch nicht da.

Leise gehe ich auf ihn zu und räuspere mich, um auf mich aufmerksam zu machen, während Louis vor mir kniet. Leider nur mit dem Rücken. Dieser zuckt jedoch etwas zusammen und dreht den Kopf in meine Richtung, ehe er mich mustert, was mich grinsen lässt. Heute hatte ich leider keine Zeit, mich umzuziehen, weshalb ich noch in Anzugshose und Hemd hier stehe. Das Jackett habe ich im Auto gelassen, da es dafür ein wenig zu warm war.

„Hi", gibt er dann von sich und stellt sich aufrecht hin, dass wir in etwa auf Augenhöhe sind und ich keine anderen Fantasien bekomme. „Hey", lächle ich und ziehe ihn in eine kurze Umarmung, aus welcher Louis sich direkt lösen will. „Ich bin verschwitzt, Harry. Ich will deinen Anzug nicht ruinieren.", erklärt er, nachdem ich ihn schnell losgelassen habe. „Anzüge kann man waschen. Ich hätte dich gerne mit einem Kuss begrüßt, aber ich denke, das ist noch etwas zu früh für dich.", entgegne ich ehrlich. Ich hoffe dass ich ihn damit nicht vergraule, aber seine Lippen sind Ablenkung genug.

„Wieso für mich?", hakt Louis nach und fährt sich durch die Haare, welche ihm nun von allen Seiten abstehen. „Du hast am Montag gesagt, dass es stimmt, dass du mich geliebt hast. Das ist die Vergangenheitsform." Ich schlucke und will gerade weiterreden, als Louis mich plötzlich am Nacken zu sich zieht und seine Lippen auf meine presst.

Ich gebe einen erschrockenen Laut von mir, fange mich aber schnell wieder und lege meine Hände auf seine Hüfte, welche perfekt zu seinem restlichen Körper passt. Sie ist etwas dünner, aber trotzdem perfekt. Diese Erkenntnis lässt mich ein weiteres Mal in den Kuss stöhnen. Louis merke ich nur leicht an meinen Lippen grinsen, was es ein wenig unangenehm werden lässt, ich mich davon aber nicht abbringen lasse und seine Unterlippe zwischen meine nehme und mit meiner Zunge leicht über diese lecke.

Einen Moment macht Louis noch gut mit, bis eine Hand in meine Haare fährt und leicht an diesen zieht, während er sich für ein paar Millimeter von mir entfernt. Nur so weit, dass ich seine Lippen nicht mehr auf meinen spüre, dafür seinen heftigen Atem.

Langsam öffne ich meine Augen und begegne denen von Louis, die damit beschäftigt sind, mich einfach nur anzuschauen. „Ich habe dich damals geliebt, aber auch heute noch, Harry. Du hast mir mein Herz gebrochen, als du mich aus dem Büro geworfen hast, während Christopher sich wie ein Honigkuchenpferd gefreut hat. Du hast es nicht gesehen, weil du damit beschäftigt warst, auf mich sauer zu sein." Entschuldigend nicke ich und schlinge meine Arme um Louis' Rücken, sodass er dicht an mir steht. So dicht, dass ich seine Brust an meiner spüre und genau so wie Montag schon, wieder das Gefühl habe, wieder richtig atmen zu können.

„Ich liebe dich auch, Louis. Damals wie heute. Ich habe versucht, dich zu erreichen, aber irgendwann war deine Nummer nicht mehr vergeben." Meine glasigen Augen versuche ich zu ignorieren und lege meine Lippen wieder auf die von Louis, weil es sich richtig anfühlt. Ich gehöre zu Louis und Louis zu mir.

Ein Schluchzen an meinen Lippen lässt mich Inne halten, während ich mich von Louis lösen will, dieser mich am Nacken jedoch bei sich hält. „Wehe, du gehst jetzt wieder. Ich weine, weil ich dich endlich wieder habe, klar?" Ich öffne meine Augen und schaue auf die nassen Wangen von Louis. „Ich gehe nie wieder, versprochen. Die zwei Jahre waren die Hölle ohne dich." Dann nehme ich sein Gesicht in meine Hände und streiche mit meinen Daumen seine Wangen trocken.

„Hast du nächstes Wochenende Zeit?", frage ich leise und weiß, dass ich Louis gleich loslassen muss. Die Stimmen der Kinder im Hintergrund sind Grund genug. „Ja, ich denke schon." Er lächelt und ich hätte dahinschmelzen können. „Gut, ich habe leider nur meine Visitenkarte, aber melde dich nachher einfach, wo ich dich abholen soll und schlage eine Uhrzeit vor."

Ich will gerade eine Visitenkarte aus der Innenseite meines Jacketts rausholen, als ich bemerke, dass ich dieses nicht mehr trage. „Du kannst deine Nummer direkt in meinem Handy einspeichern, wenn du willst. Oder ich meine bei dir.", flüstert Louis und klemmt mir eine Strähne hinters Ohr. „Dummerweise kann ich meine Telefonnummer nicht auswendig, aber wenn du willst, kannst du deine bei mir einspeichern." Louis nickt, weshalb ich einen kleinen Schritt zurück mache und dann mein Handy aus meiner Hosentasche raushole. Die Anrufe aus dem Büro ignoriere ich und reiche Louis nach ein paar Augenblicken mein Handy, wo er direkt seine Nummer eintippen kann.

„Du wirst angerufen.", sagt er auf einmal, während ich beschäftigt war, seinen Körper zu mustern, von dem ich nie genug kriegen werde. „Wenn »Büro« draufsteht, kannst du den Anruf ablehnen.", entgegne ich und entferne eine kleine Fliege aus Louis' Haaren, die sich dort gefangen hat. „Aber es kann wichtig sein, du kannst ruhig-" Ich lehne den Anruf ab und lächle Louis dann an. „Nach der Arbeit gehe ich nicht mehr ans Handy, wenn es beruflich ist. Das kann bis morgen früh warten, bis ich im Büro bin.", erkläre ich und nehme mein Handy wieder an mich, als Louis fertig ist.

Ich speichere ihn noch schnell mit »Lapinou« ein und lasse mein Handy dann wieder in meiner Hosentasche verschwinden. „Alles okay?" Louis schaut mich besorgt an, doch ich nicke nur und hauche einen Kuss auf seine Lippen. „Du hast jetzt Kinder zu trainieren. Ich sitze auf der Tribüne." Dann drehe ich mich um und atme tief durch.

Der Höhenflug von vor wenigen Minuten ist wie weggeblasen und es machen sich wieder die schlechten Gefühle breit. Momentan nervt mich die Arbeit nur noch. Alexander nervt, der Bürokram nervt und alles andere auch. Ich bin einfach nicht glücklich mit mir.

„Dad?" Ich drehe meinen Kopf etwas nach links, wo Lukas bei ein paar Jungs steht und sich bis gerade mit diesen unterhalten hat. „Hey" Ich begrüße seine Freunde und schaue dann abwartend zu meinem Sohn. „Was ist los? Hat es mit Louis nicht geklappt?" Ich lächle und schüttle den Kopf. „Es ist nicht wegen ihm, mach dir keine Sorgen." Ich wuschle durch seine Haare und atme tief durch. „Wegen Mom?" Ich schüttle erneut den Kopf und fahre mir durch die Haare. „Du hast jetzt Training, viel Spaß." Ich lächle ihn ein letztes Mal an und gehe dann auf die Tribüne, wo ich mir einen Platz im Schatten suche und mir über die Augen wische.

My LapinouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt