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„Hier die Unterschrift hinsetzen

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„Hier die Unterschrift hinsetzen." Ich deute auf das besagte Feld auf dem Arbeitsvertrag und streiche Louis über den Rücken, da er neben mir steht und mit dem Stift in seiner Hand spielt. Kurz schaut er mich an, bevor er lächelnd den Blick abwendet und seine Unterschrift auf das Papier bringt und dann mir den Stift überreicht.

Nach einem Kuss, welchen ich ihm auf die Wange hauche, unterschreibe ich ebenfalls und lächle sanft. „Ich mache dir schnell eine Kopie. Bleibst du kurz hier?" Louis nickt und stellt sich aufrecht hin, bevor er meine Hand drückt und dann nickt. „Bis gleich." Ich küsse ihn flüchtig und nehme dann die Mappe in die Hand, um im Kopierraum eine Kopie für Louis zu machen.

„Alexander, verschiebst du meine Termine bitte? Mister Tomlinson und ich haben noch etwas zu bereden, ich bin kurz am Kopierer." Mein Sekretär nickt nur lächelnd und dreht sich direkt zum Bildschirm des Computers. „Wollen Sie etwas trinken? Mister Tomlinson wollte vorhin nichts." Dankend lehne ich ab und fahre mir durch die Haare. „Ich habe noch eine Flasche Wasser im Büro, die sollte reichen, wenn einer von uns etwas trinken will." Dann gehe ich zum Kopierer und lege die Blätter nacheinander in das Fach, um alles zu kopieren.

Nachdem der Drucker zwei Mal verschwommen ausgedruckt hat, habe ich endlich eine ganze Mappe in der Hand und verschwinde nach guten zehn Minuten aus dem Raum, um wieder zu Louis zu gelangen. Von Alexanders Tisch klaue ich mir noch schnell einen Stempel, da er nicht an seinem Arbeitsplatz sitzt und will gerade in mein Büro gehen, als ich aus dem Inneren mehrere Stimmen höre, die unter anderem dort gar nichts zu suchen haben.

Etwas zu laut knalle ich die Tür hinter mir zu und bekomme so die gewünschte Aufmerksamkeit aller anwesenden. „Raus hier!", fauche ich und gehe zu meinem Schreibtisch, um dort die ganzen Sachen abzulegen, bevor ich Louis hinter mich ziehe und seine Hand in meiner halte.

Alexander räuspert sich kurz, weshalb ich zu ihm schaue und die Augenbrauen hebe. „Ich habe ihm gesagt, dass er hier nicht rein kann, aber Ihr Bruder hat nicht auf mich gehört. Ich wollte ihn rausschicken, aber-" Ich halte ihn vom weiteren Reden auf und drücke Louis' Hand, um ihm zu zeigen, dass ich bei ihm bin. „Christopher, hau ab." Ich versuche ruhig zu bleiben, aber das kann ich nicht. Er stand eben viel zu nah an Louis, der ihm gegenüber viel zu eingeschüchtert wirkte und immer noch ist. „Ich sehe, du hast dein Betthäschen wieder? Krass, dass er wieder bei dir ist. Fickst du ihn jetzt zumindest so, wie ich es damals gemacht habe? Gut war er aber nicht." Das bringt das Fass zum Überlaufen, weshalb ich mit der Faust zielgenau auf seine Nase treffe, welche einen ungesunden Ton von sich gibt.

„Halt die Fresse, Christopher! Was hat es dir gebracht, uns auseinander zu bringen? Stehst du darauf, mit meinen Freunden zu schlafen? Ich dachte, wir wären Brüder, du Arsch!" Erneut trifft meine Faust auf sein Gesicht, weshalb er das Gleichgewicht verliert und wenig später auf dem Boden landet. „Was hat es dir gebracht, außer sein Leben zu zerstören?" Ich will auf ihn zugehen, als ich von hinten festgehalten werde und zurückgezogen werde. „Soll ich den Sicherheitsdienst rufen?", fragt Alexander, der mich zurückgehalten hat und jetzt langsam seine Arme von mir nimmt. „Ja, können Sie sich darum kümmern? Die Termine verschieben Sie danach auf Montag. Sagen Sie, ich bringe jemanden mit. Wenn etwas wichtiges ist, rufen Sie mich an." Nach einem Nicken von Alexander, drehe ich mich zu Louis, der nicht ganz hier ist, weshalb ich ihn erstmal aus der Situation hole.

„Louis-", flüstere ich, als wir im Flur stehen und ich ihn zu Alexanders Stuhl lotse, wo er sich hinsetzen kann, bis seine Beine aufgehört haben, zu zittern. „Lapinou?" Er schaut beinahe durch mich hindurch und ist nicht richtig da, was mich etwas verängstigt. Ich weiß nicht, wie ich mit jemandem umgehen soll, der gerade mitten in einer Panikattacke ist und absolut nicht ansprechbar ist. „Verstehst du mich? Kannst du mit dir sprechen? Wir sind aus dem Büro raus. Wir sind jetzt alleine, kannst du mir ein Zeichen geben, ob du mich verstehst?" Ich fahre vorsichtig über Louis' Wange und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn, worauf ich seine Hand an meiner Schulter spüre und mich etwas zurücklehne, sodass wir uns gegenseitig anschauen können.

„Geh- geh weg von mir.", schluchzt er und schaut mich panisch an, worauf ich direkt einen Schritt nach hinten mache, trotzdem bei ihm bleibe. „Lou, ich bin es. Harry. Erkennst du mich? Ich bin dein Freund, wir sind zusammen, Louis." Ich drehe mich um, als sich eine Hand auf meinen Arm legt. „Soll ich es versuchen? Meine Mutter hat sowas öfters.", fragt Alexander vorsichtig, worauf ich ihn für einen Moment nur schweigend anschaue. Trotzdem nicke ich und mache Platz, sodass Alexander zu Louis kann. Ich mag ihn zwar nicht, aber wenn er meinem Freund helfen kann, soll er bitte alles machen, was er kann.

„Das zahle ich dir heim, Harry!", höre ich Christopher hinter mir rufen, worauf ich mich sofort zu ihm umdrehe und ihn zwischen zwei Sicherheitsmännern sehe. „Er hat Hausverbot hier. Und wenn du Louis noch einmal zu nahe kommen solltest, rufe ich die Polizei. Mir ist es egal, ob du mein Bruder bist oder nicht, ich lasse dich einsperren, wenn du Louis den Finger krümmst. Siehst du das nicht, er hat Angst vor dir!", fauche ich ihn an und halte mich noch gerade eben zurück.

Christopher lacht nur rau und versucht sich aus den Griffen der beiden Männern zu lösen. „Ich werde ihn erneut ficken, glaub mir. Er wird zu mir gehören, du kannst ihm nichts bieten!" Ich drehe mich um, sodass ich nichts falsches machen kann und weiß nicht, was ich sagen soll, als Louis in den Armen von Alexander liegt und sich an diesen krallt.

Mein Bruder ruft noch etwas hinterher, was ich nicht mehr mitbekomme und vorsichtig zu Louis gehe, der leise aufschluchzt. „Louis?", frage ich vorsichtig und bezwecke, dass sich die beiden voneinander lösen. Jedoch scheint Louis immer noch meinen Bruder in mir zu sehen, was mir einen Stich ins Herz versetzt und ich automatisch meine Hand auf meine Brust lege, um den Schmerz wegzudrücken. „Ich will nach Hause." Louis redet mit Alexander und scheint mich ausblenden zu wollen, was die Situation nicht besser macht.

Dennoch schaut Alexander zu mir und scheint nach Erlaubnis zu bitten, ihn nach Hause zu bringen. „Einer von euch beiden schreibt mir bitte, wenn Louis bei sich angekommen ist.", stelle ich meine Bedingung und schaue Louis an, mit dem Versuch, seinen Blick einzufangen. „Machen wir. Schönes Wochenende." Ich nicke nur und schaue Louis hinterher, als er gemeinsam mit Alexander zum Aufzug geht. Einen letzten Blick kriege ich nur von Alexander zugeworfen. Von der Person, von der ich eigentlich keinen letzten Blick haben will.

Ich sollte derjenige sein, der Louis nach sowas nach Hause bringt, nicht jemand fremdes, den er heute zum ersten Mal gesehen hat.

My LapinouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt