Kapitel 18

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Ich stand auf der Straße und sah mich hektisch um. Die Leute flüchteten nach Norden, dann wird die Bedrohung sich höchstwahrscheinlich in der entgegengesetzten Richtung befinden. Ich rannte los, in die Straße, aus der alle flüchteten.

Eine Frau rannte mir entgegen, sie hatte ein kleines blondes Mädchen an der Hand, das auf den Boden stürzte. Die kleine schrie bitterlich und weinte. Das war alles Lokis schuld. Das leid in den Augen der Menschen, war ihm zu verdanken.

Ich kniete mich neben das Mädchen und zog sie wieder auf die Beine. „Alles wird gut. Die Avengers werden uns helfen." Die kleine wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte mir traurig zu. Dann stand ich auf und lächelte der Mutter zu, die mir ebenfalls zunickte.

„Bringt euch lieber schnell in Sicherheit." Sagte ich zu den beiden, die daraufhin sofort weiterliefen.

Ich sah ihnen noch kurz nach, bevor ich wieder los rannte. Unzählige Menschen, begegnete ich auf den Weg ihrer Flucht. Einige bluteten am Kopf oder humpelten, aber jeder war verletzt. Ich konnte nicht begreifen, wie Loki das mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.

Ich bog nach links in die Straße ein und blieb vor Schreck stehen. Ein riesiges wurmartiges Monster flog durch die Straße, direkt auf mich zu. Wie versteinert blieb ich einen Moment stehen, was sind das nur für Kreaturen? Als es immer näher auf mich zuflog, sprang ich zur Seite und es flog über mich hinweg. Es streifte dabei das Gebäude und es flogen Teile der Gebäudewand hinab. Ich hielt mir schützend die Hände über meinen Kopf und kniff die Augen zusammen.

Nach einen Moment öffnete ich sie wieder. Ich hatte Glück gehabt und nichts abbekommen. Ich blickte um mich und konnte nichts, als Chaos und Verwüstung erkenne. Wie lange werden wir brauchen um diese Stadt wieder aufzubauen?

Irgendwann musste ich doch auf ein vertrautes Gesicht treffen. Ich kannte meine Familie und meine Freunde und wusste das sie nicht untätig sind. Sie waren wahrscheinlich schon längst am kämpfen. Ich rannte los und dachte angestrengt nach, wie ich helfen kann.

Wie könnte ich, in diesem Krieg, eine Unterstützung sein? Da kam mir eine Idee, ich war die einzige, die zu Loki Kontakt aufnehmen konnte. Auch wenn wir gerade ein paar Schwierigkeiten hatten, war ich mir sicher, neben Thor die Person zu sein, die ihn beeinflussen kann.

„Loki! Hörst du mich?" Schrie ich beim Rennen. Meine Lungen brannten bereits fürchterlich und bei jeden Atemzug fühlte ich ein unangenehmes Stechen in meinem Herzen.

„Loki!!!" Ich blieb stehen und schrie so laut wie ich nur konnte. Ich wusste das er mich hört, die Frage war nur, ob er auf mich reagieren wollte.

Ich habe keine Zeit für dich, Liv! Außerdem habe ich dir gesagt das du mich nicht aufhalten sollst.

Als ich seine Stimme hörte seufzte ich erleichtert auf. Auch wenn er anscheinend keine Zeit hatte, antwortete er mir. Ich lief langsam weiter, da mir noch immer mein Knöchel wehtat. Ich überlegte mir passende Worte, um ihm von seinen Vorhaben abzuhalten.

„Loki, bitte! Hör damit auf. Ich sehe Menschen, die schlimm verletzt sind. Kinder die Angst haben und weinen. Das muss alles nicht sein. Du bist gut so wie du bist und musst keinem etwas beweisen. Ich bin mir sicher, dass du das alles gar nicht möchtest. Das ist meine Stadt, in der ich aufgewachsen bin und alle meine Erinnerungen füllt. Ich flehe dich an... Autsch."

Ich stolperte über einen Autoreifen, der mitten auf der Straße lag. Ich fiel auf meine Knie und stütze frustriert meine Hand auf dem Asphalt ab. Ich ließ mich auf meinen Hintern fallen und begutachtete meine Knie. Das rechte blutete leicht. Ich schaute an die Seite und sah ein Auto das auf dem Dach lag und brannte. Zum Glück befanden sich keine Menschen mehr dort drin.

Stockholm Syndrom (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt