Kapitel 21

519 37 10
                                    


Im Halbschlaf drehte ich mich in meinem Bett, auf die Seite. Ich bemerkte die ersten Sonnenstrahlen, die sich einen Weg durch meine Gardinen bahnten. Autos hupten draußen und die Vögel zwitscherten. Wenn man keinen Blick nach draußen warf, hatte man das Gefühl als wäre nie etwas geschehen. Ich hörte es an meiner Tür klopfen und zog mir meine Decke übers Gesicht.

„Ich will noch schlafen!" Murmelte ich leise und kuschelte mein Gesicht, auf mein weiches Kissen. Ich wollte nicht aufstehen und der Tatsache ins Auge schauen, dass der Mann, in den ich verliebt war, Menschen auf seinem Gewissen hatte. Aufgrund seiner Taten, würde es niemand jemals zulassen, dass wir uns näher kommen. Ich wollte lieber in meiner Traumwelt leben, in der alles harmonisch verlief.

„Ich bin es, Liv!" Ich hörte Peters Stimme durch die Tür. Ich stöhnte genervt auf und drehte mich auf den Rücken. Wenn ich nicht antworte, wird er vielleicht verschwinden und mich in Ruhe lassen. Ich gab keinen Ton von mir, sogar meine Atmung war flach. Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Ich hatte keinen Appetit und war auch nicht scharf darauf, dass Tony mich mit seinen Fragen löchert. Ich wollte Bucky nicht begegnen und hatte auch sonst kein Interesse mit den anderen zu reden. Die in meinen Augen nichts anderes waren, als Lügner.

Peter klopfte erneut gegen meine Tür. Ich schmiss die Decke zu meinen Beinen und starrte an die Decke. Ich betrachtete das Poster, dass ich vor langer Zeit dort angebracht hatte. Auf dem Poster war ein Wasserfalls zu sehen, der inmitten eines idyllischen Waldes stand. Man sah Rehe, Hasen und Füchse die tranken, spielten und sich in der Sonne wälzten.

Normalerweise beruhigte mich der Anblick dieses Bildes. Weil es eine gewisse Ruhe ausstrahlte, die man so nicht in New York wiederfand.

„Liv?" Seine Stimme klang schrill und besorgt. Ich verdrehte meine Augen und sah zu Tür.

„Komm herein!" Ich setzte mich in meinem Bett auf und rieb mir die müden Augen. Meine Tür ging auf und Peter kam fröhlich hinein. Nachdem er die Tür schloss setzte er sich auf meinen Sessel, der gegenüber von meinem Bett stand.

„Ich bin froh dich in deinem Bett anzutreffen." Er wirkte erleichtert und strahlte diese typische unbeschwerte aus. Man hatte das Gefühl, dass es nichts gab, was ihn belastete. Er wirkte immer fröhlich und locker. Allerdings war er manchmal auch ein wenig tollpatschig und dämlich, aber all dies auf eine liebe Art.

„Wo soll ich denn sonst sein?" Fragte ich ihn amüsiert. Ich hob meine Hände und streckte mich. Ich gab ein lautes Gähnen von mir und bereute es, ihn in mein Zimmer gelassen zu haben. Noch immer wäre ich viel lieber am schlafen gewesen.

„Beim letzten Mal, als ich morgens in dein Zimmer kam, warst du spurlos verschwunden." Ich senkte meine Hände und sah ihn bedrückt an. Er hatte recht. Ich war schon zwei mal spurlos verschwunden gewesen. Natürlich machte er sich sorgen um mich, wenn ich ihm aus meinem Zimmer nicht antworte.

„Sorry, du hast recht." Murmelte ich. Ich legte meine Hände auf den Schoß und dachte angestrengt nach. Ob Peter mich auch belogen hatte, wegen der Sache mit Bucky. Ich sah zu meinem Freund, Peter hatte seine Hände auf die Lehne gelegt und drückte den Sessel nach hinten. „Ich habe eine Frage an dich, du bist mein bester Freund. Wusstest du über die Sache mit Bucky Bescheid? Das er schuld an den Tod meiner Eltern hat?"

Peter sah mich verwundert an und drückte den Sessel stark nach hinten. Er fiel beinahe um und Peter konnte sich nur vor dem Sturz retten, weil er sich mit seinem Oberkörper schnell nach vorne drückte. Er sah erschrocken an die Wand, die sich direkt hinter dem Sessel befand und atmete erleichtert auf.

Dann setzte er sich vernünftig hin und sah zu mir. „Nein, ich habe es per Zufall erfahren, als du zum zweiten Mal entführt wurdest. Auch mich haben sie in das Geheimnis nicht eingeweiht. Sie hatten die Akte im Keller gefunden und sich gedacht, dass du ihrem Geheimnis auf die Spur gekommen bist. Nur weil ich zufällig anwesend war, weil ich Mister Stark gerade erzählt hatte, dass du nicht in deinem Zimmer bist, habe ich davon mitbekommen."

Stockholm Syndrom (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt